Nachhaltiges Bauen:
Das Eigenheim als grünes Zuhause
Nachhaltigkeit spielt mittlerweile in allen Lebensbereichen eine wichtige Rolle. Auch wenn es um den Hausbau geht, ist daher immer öfter von „grünen Gebäuden" die Rede. Solche Gebäude sind rundum auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit ausgelegt. Allerdings schonen sie nicht nur die Umwelt, sondern bringen auch konkrete Vorteile für ihre Besitzer mit sich.
Das ist unter nachhaltigem Bauen zu verstehen
Vielen Menschen hierzulande ist bekannt, dass die G-20-Staaten, zu denen auch Deutschland zählt, etwa 80 Prozent aller CO2-Emissionen zu verantworten haben. Insbesondere die Reduktion von Treibhausgasen ist daher auch für viele Bauherren ein wichtiges Thema. Allerdings bedeutet nachhaltiges Bauen mehr als nur die Reduktion von CO2-Emissionen durch entsprechende Vorrichtungen.
Vielmehr meint Nachhaltigkeit beim Hausbau auch den verantwortungsvoll Umgang mit den verwendeten Ressourcen. Um wirklich nachhaltig zu bauen, müssen daher sowohl ökonomische, ökologische als auch soziale Aspekte berücksichtigt werden:
- Ökologisches Bauen: Dieser Begriff meint die Verwendung schadstofffreier, umweltfreundlicher Materialien. Diese machen es möglich, schädliche Umweltauswirkungen beim Bauen, Nutzen und einem späteren Abbau des Hauses zu minimieren.
- Ökonomisches Bauen: Wer nachhaltig baut, baut gleichzeitig ökonomisch. Das bedeutet, dass die Nutzungskosten für das Eigenheim geringer ausfallen als bei vergleichbaren, nicht nachhaltig gebauten Eigenheimen. Ökonomisch sind dabei zum einen Anlagen etwa zur Energiegewinnung (z.B. Solaranlagen) oder auch eine besonders fortschrittliche Elektroinstallation von Primo.
- Soziales Bauen: Nachhaltige Gebäude müssen ihren Bewohnern einen besonderen Wohnkomfort – etwa durch besonders viel Tageslicht – bieten. So wird sichergestellt, dass das Gebäude für die Zukunft gebaut und möglichst lange und gerne genutzt werden wird. Das ist nachhaltig, da besonders komfortable Gebäude üblicherweise auch nach langer Nutzungsdauer seltener durch ein neues Gebäude ersetzt werden.
Nachhaltiges Bauen und seine praktischen Vorteile
Wer sich bei Planung und Bau seines Eigenheims Klima- und Umweltschutz verschreibt, kann zwischen verschiedenen energieeffizienten und ökologischen Hauskonzepten wählen. Gemeinsam haben alle Konzepte jedoch, dass sie auch für den Bauherrn konkrete Vorteile mitbringen, die ihm auch privat nutzen.
Insbesondere der bei nachhaltig gebauten Häusern niedrigere Energiebedarf wirkt sich durch ebenfalls niedrigere Heizkosten konkret positiv aus. Der verminderte Energiebedarf des Hauses wird dabei zum einen durch eine besonders gute Wärmedämmung möglichst unter Verwendung nachhaltiger Dämmstoffe erreicht.
Zum anderen wird ein Großteil der zum Wohnen benötigten Energie gleichzeitig aber auch – sozusagen durch das Haus selbst – aus regenerativen, umweltfreundlichen Energiequellen hergestellt. Die Energiegewinnung kann dabei beispielsweise durch Wasser, Sonne, Wind oder Biomasse erfolgen. Auf diese Weise kann auf Erdgas oder Erdöl und die mit ihnen verbundenen klimaschädlichen Emissionen weitestgehend verzichtet werden.
So wird ein reduzierter Energieverbrauch praktisch realisiert
Der reduzierter Energieverbrauch eines nachhaltig gebauten Hauses macht sich für den Eigentümer besonders positiv bemerkbar. Schließlich lassen sich hierdurch dauerhaft Heizkosten einsparen. Um die Energieeffizienz eines Gebäudes zu erhöhen, gibt es mehrere Maßnahmen, auf die Bauherren zurückgreifen können:
- Die richtige Ausrichtung des Gebäudes: Um die Energieeffizienz zu erhöhen, kann schon bei der Hausplanung darauf geachtet werden, das Gebäude optimal zur Sonne auszurichten. Bereits durch diese Maßnahme kann der Heiz- und Beleuchtungsbedarf gesenkt werden.
- Eine umweltfreundliche Wärmedämmung: Durch eine gute Dämmung kann das Eigenheim in die Lage versetzt werden, Energie zu speichern. Außerdem wird es durch den Einsatz von Dämmstoffen gleichzeitig vor Kälte geschützt und effizienteres Heizen ermöglicht. Als umweltfreundliche Dämmstoffe eignen sich Zellulose, Holz oder Seegras.
- Der Einsatz von Solaranlagen: Solaranlagen können zur nachhaltigen Wärme- und Stromgewinnung verwendet werden.
- Eine Wärmepumpe einbauen: Der Einbau einer Wärmepumpe hilft dabei, Heizenergie und damit auch Heizkosten zu sparen.
- Eine eigene Kleinwindkraftanlage: Auch eine private Windkraftanlage kann dabei helfen, auf umweltfreundliche Weise Strom zu erzeugen.
- Mehrfachverglaste, hochwertige Türen und Fenster: Hochwertige Türen und Fenster mit Mehrfachverglasung sorgen für eine niedrigere Wärmeabgabe über das Glas nach außen.
Fördermöglichkeiten für das grüne Eigenheim
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass nachhaltiges Bauen teurer ist als die Errichtung eines „herkömmlichen" Hauses. Allerdings gibt es für diejenigen, die auf ein grünes Eigenheim setzen, sowohl besondere Finanzierungs- als auch Fördermöglichkeiten:
- Ethische oder grüne Banken fördern nachhaltige Bauvorhaben in besonderem Maße. Wer sich bei der Errichtung und Planung seines Eigenheims für eine zertifiziert nachhaltige Bauweise entscheidet, kann daher auf günstige Kreditangebote und Zuschüsse etwa der GLS Bank, der Ethik Bank, der UmweltBank oder der Triodos Bank zurückgreifen.
- Zusätzlich dazu erhalten grüne Bauvorhaben über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) auch staatliche Unterstützung. Das bedeutet zum einen, dass Bauherren über die KfW besonders günstige Kredite zur Finanzierung ihres Bauvorhabens erhalten können. Ferner können Bauherren aber auch Finanzierungszuschüsse erhalten, wenn sie die Förderung ihres Bauvorhabens bei der KfW beantragen. Das ist selbst dann möglich, wenn das Bauvorhaben nicht über die KfW kreditfinanziert wird.
Wie hoch die möglichen Zuschuss- und Förderungssummen ausfallen, richtet sich danach, welchen „Ökofaktor" das geplante Gebäude erreichen wird. Das bedeutet: Je energieeffizienter und umweltfreundlicher das geplante Eigenheim, desto höher fällt die Förderung aus.
Technik | Green Building, 01.02.2022
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