SAVE LAND - UNITED FOR LAND

Kaltblüter ersetzen schwere Maschinen im Forst

Mit Rückepferden aus dem Westerwald arbeitet Landesforsten im wertvollen Gemeindewald von Freinsheim.

Es war seine erste eigene Erfahrung mit Pferden im Wald, berichtet Johannes Rottländer – und eine durchaus positive. Zuvor hatte der Forstinspektor dem Einsatz von Rückepferden nur im Forstamt Donnersberg einmal zuschauen können. Jetzt, im Freinsheimer Ganerbenwald, haben zwei so ausgebildete Tiere ganze Arbeit geleistet. Rottländer ist „davon durchaus angetan", wie er sagt. 
 
Arbeitseinsatz im Freinsheimer Ganerbernwald. Im Wechsel zieht eins der beiden Rückepferde des Westerwälders Stefan Golz die Stämme bis zur jeweiligen Transportschneise. Das Ökosystem Waldboden wird auf diese Weise geschont. © Silke Bähr Arbeitseinsatz im Freinsheimer Ganerbernwald. Im Wechsel zieht eins der beiden Rückepferde des Westerwälders Stefan Golz die Stämme bis zur jeweiligen Transportschneise. Das Ökosystem Waldboden wird auf diese Weise geschont. © Silke Bähr
In jenem Teil des Stadtwaldes von Freinsheim stehen Eichen, für deren Anpflanzung vor rund 50 Jahren offenbar viel Geld in die Hand genommen und Sachverstand genutzt wurde. Das hat sich gelohnt, denn heute sind viele der Stämme auf dem Weg zu edlem Wertholz. Um diese Entwicklung zu fördern, definieren die Förster sogenannte „Zukunftsbäume", denen sie mehr Luft und Licht verschaffen, indem sogenannte „Bedränger" gefällt werden. 

Denn die „Zukunftsbäume" sollen für ihre Kronen mehr Raum erhalten. „Die Krone eines Baumes ist sein Wachstumsmotor", erläutert Rottländer. Kann sie sich weiter ausbreiten, legt der wertvolle Stamm – möglichst astfrei – schneller an Dimension zu. Je Zukunftsbaum würden maximal zwei bis drei zu nahe stehende „Bedränger" entfernt. 

Lex und Odin ziehen die Stämme
Und mit diesem Einschlag kommen die Pferde ins Spiel. Im Wald der Stadt  Freinsheim sind es zwei Kaltblüter des Westerwälder Spezialisten Stefan Golz, „Lex" und „Odin" gerufen. Sie können dort Stämme aus dem Wald ziehen, wo schweres Gerät schlecht hinkommt oder der Waldboden nicht durch ihren Einsatz geschädigt werden soll. 

„Bei der Waldbewirtschaftung wird der Boden hinsichtlich des Klimawandels und des Artensterbens immer wichtiger: Für den Klimaschutz als CO2-Senke, für den Wasserrückhalt, für die Versorgung mit sauberem Wasser und für den Schutz der Artenvielfalt", hat Landesumweltministerin Katrin Eder jüngst bei einem Fachworkshop zum Thema Holzrücken festgestellt. Gesunde Böden seien zudem „Voraussetzung für die Anpassungsfähigkeit der Wälder an die Auswirkungen der Erderhitzung. Sie sind das Fundament des Waldes. Deshalb müssen wir alles daransetzen, sie noch mehr zu schützen und ihre Funktionen zu erhalten." 
 
Topographie, Zuwegung und Lasten
An geeigneten Einsatzorten werden deshalb vermehrt Pferde eingesetzt. Dabei gibt es Johannes Rottländer zufolge einige Kriterien zu beachten: den Abstand zu den Zuwegungsschneisen, das Gefälle im Gelände und nicht zuletzt Größe und Gewicht der herauszuholenden Stämme. „Der Acht-Tonnen-Seilwinde ist die Last egal, aber eben nicht für die Pferde", sagt der Revierförster. Beim Freinsheimer Einsatzgebiet sei es um ein Brennholz-Sortiment gegangen – für die Tiere unproblematisch zu bewältigen. 

„Natürlich sind wir stolz auf unseren Waldbestand", sagt der Freinsheimer Bürgermeister Matthias Weber, der zu jung ist, um sich an die damalige Pflanzaktion selbst erinnern zu können. Aber vertraut sind ihm die Anstrengungen der Gemeinde aus den 1980-er Jahren um eine nachhaltige Forstwirtschaft. Und er ergänzt: „Es ist wichtig, dass wir heute sagen können: ,Die haben damals etwas wirklich Gutes gemacht!‘"

Quelle: Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH

Umwelt | Wasser & Boden, 01.05.2022

     
        
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