Informationstechnologie und die Zukunft

Was sich geändert hat

Die Technologie entwickelt sich in einem Tempo, mit dem unsere Vorstellungskraft nicht mithalten kann. Infolgedessen befinden sich unsere Welt und unsere Vorstellungen von Gegenwart und Zukunft in einem ständigen und erstaunlichen Wandel. Vor nicht allzu langer Zeit war das Internet eine Erfindung unserer Vorstellungskraft. Heute haben das Internet, mobile Geräte in jeder Form, soziale Medien und eine Vielzahl von Fortschritten in Technik und Industrie die Art und Weise, wie wir die Welt verstehen, verändert.  
 
© Kevin Ku, unsplash.comDamit jeder Einzelne oder jedes Unternehmen in der informationsgesteuerten Welt, in der wir uns befinden, einen Sinn erkennen kann, ist Informationskompetenz eine Schlüsselkomponente für den Erfolg, d.h. jeder muss sich bis zu einem gewissen Grad mit dem Wesen der Information und der Informationstechnologie beschäftigen. Jeder hat sich in einen Forscher und einen Wissensarbeiter verwandelt. Wie sollten wir in einer Welt, die von so rasanten Veränderungen geprägt ist, über die Zukunft nachdenken und verstehen, wie weit wir gekommen sind?   

Die Informationstechnologie als Katalysator für den Wandel 
Die Landschaft, die sich vielleicht am schnellsten verändert, ist die der Informationstechnologie. Die Entwicklungen schreiten so schnell voran, dass ältere Technologien fast täglich durch neue ersetzt werden. Laut Definition nutzt die Informationstechnologie Computer und die dazugehörige Software, um mit allen Arten von elektronischen Informationen und Daten auf vielfältige Weise umzugehen, einschließlich Erstellung, Verarbeitung, Speicherung, Abruf und Austausch sowie Manipulation und Übertragung. Mit dem Aufkommen der sozialen Medien und vor allem der weit verbreiteten Nutzung mobiler Geräte mit Internetzugang ist die Informationstechnologie zur treibenden Kraft hinter vielen Veränderungen geworden, die wir in unserem Alltag erleben.  
 
Die Informationstechnologie wirkt sich auf unser persönliches Leben aus und verändert die Art und Weise, wie wir kommunizieren, Kontakte knüpfen, unsere Zeit verwalten und organisieren und die verschiedenen Bestandteile unseres Tages gestalten. Sie hat auch dramatische Auswirkungen auf die Art und Weise, wie wir arbeiten und wie sich Unternehmen organisieren. Die Auswirkungen reichen von ganz kleinen Dingen, wie der Fähigkeit, komplexe Informationen mit Hilfe einer einfachen Tabellenkalkulation schnell zu verarbeiten, bis hin zu grandiosen Dingen, wie der Tatsache, dass Menschen sich auf intelligente, kollaborierende Roboter bei der Zusammenarbeit verständigen. 
 
Um zu verstehen, welchen Einfluss die Informationstechnologie als Katalysator des Wandels auf unser Leben und unsere Gesellschaft hat, ist es interessant, einen Blick zurück auf die Anfänge zu werfen.  

Geschichte der Informationstechnologie 
Der heute so allgegenwärtige Begriff wurde erstmals 1958 in der Harvard Business Review veröffentlicht, als Harold J. Leavitt und Thomas C. Whisler eine Sammlung neuer Technologien unter dem Oberbegriff "Informationstechnologie" zusammenfassten. Der erste mechanische Computer, die so genannte "Difference Machine", wurde Anfang des 19. Jahrhunderts von dem Maschinenbauingenieur Charles Babbage entwickelt, um Navigationsberechnungen zu unterstützen.  
 
Die frühen Computer, die wir heute kennen, wurden erst viel später, in den frühen 1900er Jahren, entwickelt. Einer der ersten dieser Art von kompakten elektromagnetischen Maschinen wurde in U-Booten eingesetzt, um den Abschuss von Torpedos auf bewegliche Ziele zu ermöglichen. 1945 wurden die ersten programmierbaren Digitalcomputer der Welt eingesetzt, um die deutsche Kommunikation im Zweiten Weltkrieg abzufangen und zu entschlüsseln. Diese Maschinen wurden in dem gefeierten Film über Alan Turing, der diese "Enigma"-Maschinen entwickelt hatte, bekannt gemacht. 

Einige Jahre später, 1951, wurde der erste Allzweckcomputer kommerziell verfügbar. Das Gerät mit dem Namen Manchester Electronic Computer wurde von Ferranti International plc entwickelt und von der Victoria University of Manchester im akademischen Bereich eingesetzt. Im selben Jahr hielt der Allzweckcomputer auch Einzug in die Geschäftswelt, als die Lyons Tea Company einen Computer entwickelte, mit dem sie ihre Produktion steigern konnte.  
 
Es ist leicht zu sagen, dass der Rest Geschichte ist, aber die Realität ist, dass man sich die Informationstechnologie als Konzept schon im vormechanischen Zeitalter vorstellen kann, von 3000 v. Chr. bis 1450 n. Chr. In dieser Zeit manipulierten die Menschen Informationen mit Hilfe von Sprachen, die von Piktogrammen bis hin zu komplexeren Informationssystemen wie Alphabeten und ganzen Lexika reichten, und mussten sich mit dem Problem auseinandersetzen, wie sie all diese Informationen speichern, übertragen und aufbewahren konnten.  
 
Während wir uns heute immer noch mit demselben Problem herumschlagen, sind unsere Mittel dramatisch anspruchsvoller geworden. Die Informationstechnologie als Katalysator für den Wandel lässt sich heute in fast allen Aspekten unseres Lebens und unserer Branchen nachverfolgen, ist aber durch aktuelle und aufkommende Trends in bestimmten Bereichen am stärksten ausgeprägt.  
 
Automatisierung, künstliche Intelligenz und intelligente Maschinen 
Während die meisten Menschen bei künstlicher Intelligenz an etwas Zukünftiges denken, wie an eine Szene aus einem Science-Fiction-Film, ist es in Wirklichkeit so, dass Automatisierung, künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen zunehmend in unser tägliches Leben integriert werden. Automatisierung ist bereits Teil der Art und Weise, wie wir tagtäglich mit Unternehmen interagieren, da automatisierte Prozesse für einen Großteil der Datenerfassung und -dokumentation verantwortlich sind, wenn wir bei Händlern einkaufen oder uns online um etwas bewerben.  
 
Künstliche Intelligenz in Form von Algorithmen begegnet uns auch täglich in sozialen Medien und Suchmaschinen, um nur zwei einfache Beispiele zu nennen. In der Industrie setzen Unternehmen maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz zunehmend ein, insbesondere durch den Einsatz von kollaborierenden Robotern, um nicht nur die Produktivität und Effizienz zu steigern, sondern auch Umgebungen zu schaffen, in denen die menschlichen Fähigkeiten für lohnende Aufgaben eingesetzt werden, weil die Maschinen in der Lage sind, die banaleren und sich wiederholenden Aufgaben an jedem Arbeitsplatz zu übernehmen.  

Cloud Computing und mobiles Computing 
Ressourcennetzwerke in Form von Cloud Computing sind vielleicht das am schnellsten voranschreitende Segment der Informationstechnologie, das den größten Einfluss auf Unternehmen und Einzelpersonen hat, da es die Art und Weise, wie wir arbeiten und miteinander umgehen, radikal verändert. Cloud Computing kann definiert werden als Systemressourcen, die über das Internet von jedem Ort der Welt und zu jeder Zeit abgerufen werden können, ohne dass eine direkte oder aktive Verwaltung erforderlich ist. Cloud Computing-Operationen und -Frameworks umfassen Server, Speicher, Datenbanken, Netzwerke, Software, Analysen und Intelligenz und haben Innovation, Flexibilität, Produktivität und Skaleneffekte dramatisch beeinflusst.  
 
Hinzu kommt die rasant steigende Nutzung mobiler Geräte - mehr als 45 % der Weltbevölkerung besitzen inzwischen ein Smartphone - und eine sich rasch verändernde geschäftliche und persönliche Landschaft.   

Virtuelle und erweiterte Realität 
Mit der zunehmenden Verbreitung von virtueller und erweiterter Realität in den Industrien weltweit werden diese Technologien zu Katalysatoren für Veränderungen, da sie es Unternehmen ermöglichen, sich auf zukünftige Szenarien vorzubereiten, bevor sie Realität werden. In bestimmten Bereichen ist die Simulationstechnologie bereits weit verbreitet, z. B. in der Automobilindustrie für die Prüfung von Sicherheitsmerkmalen und bei der Entwicklung von Atomwaffen. Aber auch in der Medizin werden virtuelle und erweiterte Realität zu unverzichtbaren Technologien. In diesem Bereich ermöglichen diese Technologien eine völlig neue Ebene der Ausbildung und Schulung in simulierten Umgebungen sowie eine verbesserte präoperative Planung und umfangreiche Anwendungen im Zeitalter der Telemedizin, wie Ferndiagnose und Teleintervention.  


Technik | Digitalisierung, 02.05.2022

     
        
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