Unternehmensverbände fordern: Gemeinsam mehr Energie sparen!

Gemeinsamer Appell zur Unterstützung der aktuellen Energiespar-Kampagne „Energiewechsel" der Bundesregierung

Neun Unternehmensverbände haben in einem gemeinsamen Appell Unternehmen, Kommunen und Privatpersonen dazu aufgerufen, in allen Bereichen ambitionierte Effizienzmaßnahmen umzusetzen und so gemeinsam den Energieverbrauch zu reduzieren. Die Verbände unterstützen dabei die aktuelle Energiespar-Kampagne „Energiewechsel" der Bundesregierung und bieten Unternehmen Rat für die Planung und Umsetzung von Energiesparmaßnahmen an. Der Text des Appells ist hier verfügbar.

Ab dem 29. Juli 2022 bieten Unternehmensverbände regelmäßig eine Energiespar-Sprechstunde an. © geralt, pixabay.comSchon heute seien die dramatisch gestiegenen Energiepreise für viele Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen kaum noch zu stemmen, erklärten die Verbände in ihrem Aufruf. Damit auch im nahenden Winter Wohnungen und Betriebe gleichermaßen sicher mit Energie versorgt werden können, müsse es deshalb darauf ankommen, die Zeit zu nutzen und den Energieverbrauch in allen Sektoren in den kommenden Wochen effektiv zu senken.

Gleichzeitig sollen Unternehmen dabei unterstützt werden, mögliche Maßnahmen im eigenen Betrieb zu identifizieren und strukturiert umzusetzen. Ab dem 29. Juli 2022 wird dafür regelmäßig eine Energiespar-Sprechstunde angeboten, in denen Energiespar-Expertinnen und Experten der DENEFF in gemeinsamer Runde die initialen Fragen Rat suchender Unternehmen beantworten.

Yvonne Zwick, Vorsitzende B.A.U.M. e.V. – Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften: "Im dritten Jahr der Pandemie wird es existenziell für viele Unternehmen. Wir wissen, Suffizienz verkauft sich schlecht – und ist die beste Möglichkeit, Spielräume zu bewahren und auszubauen. Mit aktueller Technologie und Know-how lassen sich enorme Effekte für mehr Ressourceneffizienz heben. Heißt: Geld sparen, Energiesouveränität steigern. Das klingt schon besser, oder? Also: anrufen, erfahren, was im eigenen Betrieb geht und mitmachen!”

Claus-Heinrich Stahl, Präsident Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung e.V. (B.KWK): "Auch wir als energiewirtschaftlicher Verband, der sich für eine sichere Strom- und Wärmeversorgung in allen Bereichen der Wirtschaft und Bevölkerung einsetzt, erklären Ihnen gern Möglichkeiten zur Energieeffizienz. Überall sind kleine Stellschrauben für Einsparungen in Betrieben und Haushalten, die genutzt werden müssen, um den Energieverbrauch zu senken und Kosten zu sparen. Unsere Beratung steht Ihnen zur telefonisch zur Verfügung."

Dr. Simone Peter, Präsidentin Bundesverband Erneuerbare Energien: "Heute zeigen sich die fatalen Folgen der politisch verantworteten Delle beim Zubau der Erneuerbaren Energien in der vergangenen Legislatur. Der kräftige und schnelle Ausbau der Erneuerbaren Energien ist der Schlüssel für Versorgungssicherheit und Preisstabilität. Kurzfristig gilt es mit wertvoller Energie sparsam umzugehen. Dazu können alle Verbraucher:innen einen Beitrag leisten.”

Dr. Katharina Reuter, Geschäftsführerin Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V.: „Suffizienz klingt nicht unbedingt sexy, ist aber das Gebot der Stunde! Die Einsparpotenziale im energetischen Bereich sind in vielen Unternehmen immer noch immens. Hohe Energiekosten sorgen derzeit auch dafür, dass sich Investitionen in Effizienz durch kürzere Amortisationszeiten für die Betriebe lohnen – hier setzt die Energiespar-Sprechstunde mit konkreter Hilfe an.”

Markus Jerger, Vorsitzender des Bundesverbandes Der Mittelstand. BVMW e.V.: „Damit unsere Wirtschaft auch in diesen herausfordernden Zeiten nachhaltig wachsen kann, muss unser Energieverbrauch in allen Bereichen sinken. Der deutsche Mittelstand fußt auf den Werten der gemeinsamen Verantwortung und Solidarität. Deshalb unterstützen wir unsere Mitglieder beispielsweise im Rahmen unseres Projekts „KliMaWirtschaft" schon heute dabei, Energieverbrauch und CO2-Emissionen wirksam zu senken."

Christian Noll, Geschäftsführender Vorstand, Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. (DENEFF): „Auch in der Industrie gibt es noch vielfältige Energiesparpotenziale. Wenn wir uns in der aktuellen Krisensituation die notwendige Handlungsfähigkeit verschaffen wollen, ist es wichtig, dass jetzt jeder und jede konsequent die eigenen Effizienzbaustellen angeht. Unsere Expertinnen und Experten stehen hier mit Rat und Tat zur Seite.”

Andreas Gürtler, Geschäftsführer, European Industrial Insulation Foundation (EiiF): „Zwei der 6 Sofort-Tipps für Unternehmen können die EiiF und ihre Mitglieder anbieten: Bauteile und Anlagen dämmen sowie Energieberatung mittels TIPCHECK (Technical Insulation Performance Check). Wir haben es ausgerechnet: Deutschland könnte durch das energieeffiziente Dämmen betriebstechnischer Anlagen rund 5% der Gasimporte aus Russland einsparen. Wie groß das Einsparpotential für Ihr Unternehmen ist, finden wir gerne sofort mit Ihnen heraus.”

Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer Handelsverband Deutschland e. V.: „Der Handelsverband Deutschland informiert und berät den Einzelhandel mit seiner Klimaschutzoffensive schon seit einigen Jahren bei Energiesparmöglichkeiten. Angesichts der aktuellen Energiepreissteigerungen und der drohenden Gasknappheit gilt es jetzt, alle noch vorhandenen Potentiale zu heben und in einer gemeinsamen Kraftanstrengung den Energieverbrauch noch weiter zu senken. Wir müssen es gemeinsam schaffen, noch effizienter und noch sparsamer zu werden – für den Klimaschutz sowie für mehr wirtschaftliche Unabhängigkeit und damit für mehr Verlässlichkeit und Stabilität bei der Energieversorgung."

Christian Seyfert, Hauptgeschäftsführer des VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V.: „In der aktuellen Energiekrise müssen sämtliche Einsparpotentiale sowohl bei gewerblichen als auch privaten Verbrauchern genutzt werden. Der VIK unterstützt die derzeitigen Bemühungen der Bundesregierung zur Einsparung von Erdgas ausdrücklich. Zu den notwendigen Maßnahmen gehört auch die Substitution von Erdgas als Brennstoff, wo immer dies möglich und sinnvoll ist. Wir brauchen jetzt schnell planbare und vor allem marktliche Lösungen, um sicherzustellen, dass jede Megawattstunde Erdgas genau dort ankommt, wo sie am sinnvollsten verwendet werden kann."

Über die Verbände

B.A.U.M. e.V. – Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften. Der 1984 gegründete Verband ist mit über 750 Mitgliedern eine treibende Kraft für nachhaltige Entwicklung in Europa. In der Initiative Wirtschaft pro Klima organisiert B.A.U.M. Wissen um klimabewusstes Wirtschaften. Weitere Informationen unter www.baumev.de und www.wirtschaftproklima.de

Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE). Als Dachverband der Erneuerbaren-Energien-Branche bündelt der BEE die Interessen von 55 Verbänden und Unternehmen mit 30.000 Einzelmitgliedern, darunter mehr als 5.000 Unternehmen. Unser Ziel: 100 Prozent Erneuerbare Energie. Weitere Informationen unter: www.bee-ev.de

Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung e.V. (B.KWK). Der Bundesverband Kraft-Wärme-Kopplung e.V. (B.KWK) ist eine branchenübergreifende Initiative von Herstellern, Betreibern und Planern von KWK-Anlagen aller Größen und beliebigen Brennstoffen, ferner von Stadtwerken, Energieversorgern, wissenschaftlichen Instituten und verschiedensten Unternehmen und Einzelpersonen. Sie alle vereint das Ziel, die KWK in Deutschland voranzubringen und die damit verbundenen Chancen für Wirtschaft und Umwelt zu nutzen. Weitere Informationen unter: www.bkwk.de

Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. Der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. (BNW) ist die politische Stimme der nachhaltigen Wirtschaft und setzt sich als unabhängiger Unternehmensverband für den Umwelt- und Klimaschutz ein. Mit seinen knapp 600 Mitgliedsunternehmen steht der BNW inzwischen für mehr als 130.000 Arbeitsplätze. Weitere Informationen unter: www.bnw-bundesverband.de

Der Mittelstand. BVMW e.V. Der Mittelstand. BVMW e.V. ist mit rund 28.000 ordentlichen Mitgliedern die größte, politisch unabhängige und branchenübergreifende Interessenvereinigung des deutschen Mittelstands. Im Rahmen der Mittelstandsallianz vertritt der Verband zudem mehr als 30 mittelständisch geprägte Verbände mit insgesamt 900.000 Mitgliedern. Weitere Informationen unter: www.bvmw.de

Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. Die Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz (DENEFF) ist die starke Stimme der Energieeffizienz in Deutschland. Sie vertritt über 220 Unternehmen der Energieeffizienz- und Klimaschutzbranche. Weitere Informationen unter: www.deneff.org

European Industrial Insulation Foundation (EiiF). Die gemeinnützige EiiF-Stiftung bildet Energieauditoren spezialisiert auf technische Dämmsysteme (TIPCHECK) aus und entwickelt Studien zum Thema Energieeffizienz in der Industrie und Gebäudetechnik (TGA) mit dem Ziel dort nachhaltige Dämmprojekte zu initiieren. Online-Workshops gehören ebenso zum Programm wie die Entwicklung von einfach zu bedienenden Apps (z.B. TBI-App) zur Unterstützung von Energieaudits. Mehr Informationen unter www.eiif.org.

Handelsverband Deutschland e. V. (HDE). Der HDE ist Stimme und Sprachrohr des deutschen Einzelhandels. Als Spitzenverband der Branche vertritt er die Interessen des Handels gegenüber der Politik, anderen Wirtschaftsbranchen und der Öffentlichkeit. Dabei unterstützt ihn ein flächendeckendes Netzwerk von Landes- und Regionalverbänden. Als Arbeitgeberverband gestaltet der HDE gemeinsam mit seinem Sozialpartner aktiv die Beschäftigungsbedingungen in der Branche. Mit seiner vom Bundeswirtschaftsministerium geförderten Klimaschutzoffensive des Handels berät der HDE seit einigen Jahren insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen bei der Umsetzung energiesparender Maßnahmen. Mehr unter www.hde-klimaschutz.de.

VIK Verband der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft e.V. Der VIK ist seit 75 Jahren die Interessenvertretung industrieller und gewerblicher Energienutzer in Deutschland. Er ist ein branchenübergreifender Wirtschaftsverband mit Mitgliedsunternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen, wie etwa Aluminium, Chemie, Glas, Papier, Stahl oder Zement. Der VIK berät seine Mitglieder in allen Energie- und energierelevanten Umweltfragen. Im Verband haben sich etwa 80 Prozent des industriellen Stromverbrauchs und rund 90 Prozent der versorgerunabhängigen industriellen Energieeinsatzes und rund 90 Prozent der versorgerunabhängigen Stromerzeugung in Deutschland zusammengeschlossen. Weitere Informationen unter: www.vik.de
 
Kontakt: Deutsche Unternehmensinitiative Energieeffizienz e.V. | info@deneff.org | www.deneff.org

Wirtschaft | Branchen & Verbände, 22.07.2022

     
        
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