Was ist jetzt dran?
Rückblick & Ausblick
Die B.A.U.M.-Vorsitzende gibt einen Ausblick auf die Arbeit von B.A.U.M. im Jahr 2023: Welche Themen stehen im Fokus? Welche Grundlagen und Arbeitshaltungen bilden die Basis und werden weiter ausgearbeitet?
Als Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften ist B.A.U.M. davon überzeugt, dass Unternehmen mit kohärenter Nachhaltigkeitsstrategie erfolgreicher wirtschaften – und langfristig die sind, die sich überhaupt auf den Märkten der Zukunft werden zeigen können.
Märkte für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen, für nachhaltige Geschäftsmodelle entwickeln
Unternehmungen mit kohärenter Nachhaltigkeitsstrategie werden den Zulauf von jungen Talenten erleben, in den Genuss niedrigerer Kapitalkosten und günstigerer Versicherungen kommen und, wenn es an die Restrukturierung geht, überhaupt noch im Spiel bleiben können. Es stehen Hundertausende Generationenwechsel in deutschen Unternehmen und Organisationen an. Der Kulturwandel, der mit dem Übergang auf die neue Generation ansteht, geht nicht automatisch mit einer stärkeren Orientierung auf Nachhaltigkeit einher. Prinzipien nachhaltigen Wirtschaftens und die Risiken, die mit der Nicht-Beachtung von sich immer mehr bewahrheitenden Prognosen klimawissenschaftlicher Szenarien einhergehen, werden in den Curricula von Hochschulen und Universitäten leider nach wie vor nicht ausreichend berücksichtigt – dabei gehören sie genau dort hin. Sicher: Die Kurzfristperspektive kann finanziell sehr lohnend sein. Wir sahen es nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine, der der Rüstungsindustrie sagenhafte Gewinne bescherte. Oft geht die Kurzfristperspektive aber auch mit entsprechend hohen Risiken einher, die zu mindestens ebenso großen Verlusten und Schäden führen können – die von der Allgemeinheit getragen werden (müssen). Klug ist daher, wer die gesellschaftlichen Erwartungen an ein partizipatives Marktdesign ernstnimmt und die Erwartungen „der Gesellschaft" von den Trends her denkt.
Die Trends sind:
Die Zeit der Besserwisserei ist vorbei. Recht hat, wer Wirkung erzeugt und die Effekte mangelnder Nachhaltigkeitsorientierung heilen hilft. Umfassende Lebenszyklusanalysen, die sämtliche Kosten und Nutzen bilanzieren – vom Ursprung eines Produkts oder einer Dienstleistung bis ganz zum Ende, sowie sachliche, seriöse Wirkungsanalysen sollten nicht nur Tugenden der Vorausschauenden sein, sondern Entscheidungsinstrumente auf allen Ebenen, in allen Bereichen. Die Taxonomie zur Bewertung nachhaltiger Wirtschaftsaktivitäten ist da, das erste Paket der Europäischen Nachhaltigkeitsberichtsstandards auch. Wir werden unser ambitioniertes Engagement fortsetzen – mit unseren Partnern, in der EFRAG-Expertenarbeitsgruppe, die den europäischen KMU-Berichtsstandard ausarbeitet, und in den Stakeholdergremien der Bundesregierung. Kreieren wir jetzt einen virtuosen Kreislauf von Nachhaltigkeitsmanagement, Berichterstattung und Sustainable Finance, damit nachhaltiges Wirtschaften zur Erfolgsgeschichte eines neuen Humanismus wird!
Es ist existenzielle Notwendigkeit, über Klimaneutralität hinaus an der Umweltpositivität zu arbeiten. Wir werden daher im kommenden Jahr den Themenkomplex „Wald, Wirtschaft und Biodiversität" ins Zentrum unserer Arbeit nehmen. Die Perspektive erforderlicher Investitionen in die biosphärischen Kapazitäten liegt uns genauso am Herzen wie das Ziel, die teils verhärteten Positionen von Umwelt- und Naturschutz mit den Nutzungsinteressen wirtschaftlicher Akteure und den verfügbaren Möglichkeiten auszubalancieren. Wir werden dazu Dialogräume schaffen und diese Perspektive auch in unseren Transformationsformaten wie z.B. dem Transformationslabor Ernährung konkretisieren. Wir möchten alles, was mit Vernunft und Technik erreichbar ist, sichten, analysieren und zügig in die Umsetzung bekommen. Die Sustainable Finance Community laden wir herzlich ein, als Ermöglicher für Unternehmensaktivitäten an diesen Dialogen zu partizipieren. Investitionsbedarfe und -möglichkeiten gibt es mehr als genug! Wie wir Risikoteilungsmodelle bauen und Investmentprodukte strukturieren können, erörtern wir im Dialog im Rahmen des Leipziger Finanzforums, das B.A.U.M. mit MenschBank seit April 2020 gestaltet, bei Innovationsdialogen sowie im Rahmen unserer Mitarbeit im Sustainable Finance Beirat der Bundesregierung.
Netzwerk mobilisieren, Transformationsdynamik entfesseln, in Kompetenzaufbau investieren
Unseren strategischen Ansatz, das Netzwerk zu mobilisieren, die Transformationsdynamik zu entfesseln und in den Kompetenzaufbau zu investieren, werden wir auch 2023 weiter verfolgen. Mit dem „Digitalen B.A.U.M." sind die Grundlagen gelegt, um in den Intervallen zwischen unseren raren Präsenz- und vielen digitalen Veranstaltungen die Vernetzung der Mitglieder untereinander zu ermöglichen. Wir setzen unser Qualifizierungsprogramm für Azubis und Trainees, die SDG-Scouts, sowie die Transformationsdialoge im Rahmen der Initiative „Wirtschaft pro Klima" fort. Die Initiative wird durch regionale Dialoge erweitert, in denen wir das Bewusstsein für den aus dem Klimawandel resultierenden Transformationsdruck schärfen. In der digitalen Akademie für betriebspraktische E-Learnings bündeln wir kuratiertes Pionierwissen und machen es zeitunabhängig skalierfähig sowie für die vielen, die Einstieg und Orientierung suchen, verfügbar. Zeigt sich in der praktischen Anwendung dieses Grundlagenwissens tiefer gehender Gesprächsbedarf, steht unser Netzwerk bereit. Formate für kollegialen Austausch, wie wir ihn im 14-täglich stattfindenden Unternehmenstreff Nachhaltigkeit, den quartalsweise stattfindenden B.A.U.M.-Praxistalks „Digitalisierung und Nachhaltigkeit" oder den branchenspezifischen Transformationsdialogen für die Ernährungs- und Veranstaltungswirtschaft organisieren, werden sehr geschätzt. Unseren aktuellen Veranstaltungskalender finden Sie auf https://app.baumev.de/events-view
Niedrigschwellig für den Einstieg und exzellent im Anspruch
Als Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften ist B.A.U.M. davon überzeugt, dass Unternehmen mit kohärenter Nachhaltigkeitsstrategie erfolgreicher wirtschaften – und langfristig die sind, die sich überhaupt auf den Märkten der Zukunft werden zeigen können.
Märkte für nachhaltige Produkte und Dienstleistungen, für nachhaltige Geschäftsmodelle entwickeln
Unternehmungen mit kohärenter Nachhaltigkeitsstrategie werden den Zulauf von jungen Talenten erleben, in den Genuss niedrigerer Kapitalkosten und günstigerer Versicherungen kommen und, wenn es an die Restrukturierung geht, überhaupt noch im Spiel bleiben können. Es stehen Hundertausende Generationenwechsel in deutschen Unternehmen und Organisationen an. Der Kulturwandel, der mit dem Übergang auf die neue Generation ansteht, geht nicht automatisch mit einer stärkeren Orientierung auf Nachhaltigkeit einher. Prinzipien nachhaltigen Wirtschaftens und die Risiken, die mit der Nicht-Beachtung von sich immer mehr bewahrheitenden Prognosen klimawissenschaftlicher Szenarien einhergehen, werden in den Curricula von Hochschulen und Universitäten leider nach wie vor nicht ausreichend berücksichtigt – dabei gehören sie genau dort hin. Sicher: Die Kurzfristperspektive kann finanziell sehr lohnend sein. Wir sahen es nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine, der der Rüstungsindustrie sagenhafte Gewinne bescherte. Oft geht die Kurzfristperspektive aber auch mit entsprechend hohen Risiken einher, die zu mindestens ebenso großen Verlusten und Schäden führen können – die von der Allgemeinheit getragen werden (müssen). Klug ist daher, wer die gesellschaftlichen Erwartungen an ein partizipatives Marktdesign ernstnimmt und die Erwartungen „der Gesellschaft" von den Trends her denkt.
Die Trends sind:
- Sechs von neun Kipppunkten des Ökosystems wurden laut Global Footprint Network bereits erreicht und überschritten.
- Die CO2-Emissionen steigen trotz Pandemie und Wirtschaftseinbrüchen weiter.
- Teile der Gesellschaft haben das Vertrauen verloren, Demokratie und Wirtschaft könnten die gesellschaftlichen und ökologischen Probleme lösen. Die einen wählen rechte Parteien, verstärken Falschinformationen am digitalen Stammtisch mit Gebrüll, andere kleben sich an Kunstwerke und Autobahnen.
Die Zeit der Besserwisserei ist vorbei. Recht hat, wer Wirkung erzeugt und die Effekte mangelnder Nachhaltigkeitsorientierung heilen hilft. Umfassende Lebenszyklusanalysen, die sämtliche Kosten und Nutzen bilanzieren – vom Ursprung eines Produkts oder einer Dienstleistung bis ganz zum Ende, sowie sachliche, seriöse Wirkungsanalysen sollten nicht nur Tugenden der Vorausschauenden sein, sondern Entscheidungsinstrumente auf allen Ebenen, in allen Bereichen. Die Taxonomie zur Bewertung nachhaltiger Wirtschaftsaktivitäten ist da, das erste Paket der Europäischen Nachhaltigkeitsberichtsstandards auch. Wir werden unser ambitioniertes Engagement fortsetzen – mit unseren Partnern, in der EFRAG-Expertenarbeitsgruppe, die den europäischen KMU-Berichtsstandard ausarbeitet, und in den Stakeholdergremien der Bundesregierung. Kreieren wir jetzt einen virtuosen Kreislauf von Nachhaltigkeitsmanagement, Berichterstattung und Sustainable Finance, damit nachhaltiges Wirtschaften zur Erfolgsgeschichte eines neuen Humanismus wird!
„Begleiten Sie uns auf unserer Transformationsreise und gestalten Sie sie mit!"
Yvonne Zwick
Es ist existenzielle Notwendigkeit, über Klimaneutralität hinaus an der Umweltpositivität zu arbeiten. Wir werden daher im kommenden Jahr den Themenkomplex „Wald, Wirtschaft und Biodiversität" ins Zentrum unserer Arbeit nehmen. Die Perspektive erforderlicher Investitionen in die biosphärischen Kapazitäten liegt uns genauso am Herzen wie das Ziel, die teils verhärteten Positionen von Umwelt- und Naturschutz mit den Nutzungsinteressen wirtschaftlicher Akteure und den verfügbaren Möglichkeiten auszubalancieren. Wir werden dazu Dialogräume schaffen und diese Perspektive auch in unseren Transformationsformaten wie z.B. dem Transformationslabor Ernährung konkretisieren. Wir möchten alles, was mit Vernunft und Technik erreichbar ist, sichten, analysieren und zügig in die Umsetzung bekommen. Die Sustainable Finance Community laden wir herzlich ein, als Ermöglicher für Unternehmensaktivitäten an diesen Dialogen zu partizipieren. Investitionsbedarfe und -möglichkeiten gibt es mehr als genug! Wie wir Risikoteilungsmodelle bauen und Investmentprodukte strukturieren können, erörtern wir im Dialog im Rahmen des Leipziger Finanzforums, das B.A.U.M. mit MenschBank seit April 2020 gestaltet, bei Innovationsdialogen sowie im Rahmen unserer Mitarbeit im Sustainable Finance Beirat der Bundesregierung.
Netzwerk mobilisieren, Transformationsdynamik entfesseln, in Kompetenzaufbau investieren
Unseren strategischen Ansatz, das Netzwerk zu mobilisieren, die Transformationsdynamik zu entfesseln und in den Kompetenzaufbau zu investieren, werden wir auch 2023 weiter verfolgen. Mit dem „Digitalen B.A.U.M." sind die Grundlagen gelegt, um in den Intervallen zwischen unseren raren Präsenz- und vielen digitalen Veranstaltungen die Vernetzung der Mitglieder untereinander zu ermöglichen. Wir setzen unser Qualifizierungsprogramm für Azubis und Trainees, die SDG-Scouts, sowie die Transformationsdialoge im Rahmen der Initiative „Wirtschaft pro Klima" fort. Die Initiative wird durch regionale Dialoge erweitert, in denen wir das Bewusstsein für den aus dem Klimawandel resultierenden Transformationsdruck schärfen. In der digitalen Akademie für betriebspraktische E-Learnings bündeln wir kuratiertes Pionierwissen und machen es zeitunabhängig skalierfähig sowie für die vielen, die Einstieg und Orientierung suchen, verfügbar. Zeigt sich in der praktischen Anwendung dieses Grundlagenwissens tiefer gehender Gesprächsbedarf, steht unser Netzwerk bereit. Formate für kollegialen Austausch, wie wir ihn im 14-täglich stattfindenden Unternehmenstreff Nachhaltigkeit, den quartalsweise stattfindenden B.A.U.M.-Praxistalks „Digitalisierung und Nachhaltigkeit" oder den branchenspezifischen Transformationsdialogen für die Ernährungs- und Veranstaltungswirtschaft organisieren, werden sehr geschätzt. Unseren aktuellen Veranstaltungskalender finden Sie auf https://app.baumev.de/events-view
Niedrigschwellig für den Einstieg und exzellent im Anspruch
Niedrigschwellig für den Einstieg und exzellent im Anspruch zu sein – das ist unser Profil als Transformationsverband für nachhaltiges Wirtschaften. Mit dem „Digitalen B.A.U.M." ist das Netzwerk zugänglich für alle Unternehmen, die sich ernsthaft auf den Transformationspfad begeben wollen. Unsere Mitglieder profitieren von allen Vorteilen, um selbst als Gestalter:innen und Initiator:innen für den Wandel der Wirtschaft in Erscheinung zu treten. Begleiten Sie uns auf unserer Transformationsreise und gestalten Sie sie mit!
Von Yvonne Zwick
Quelle: BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
Technik | Digitalisierung, 27.11.2022
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 04/2022 mit dem Schwerpunkt: Globale Ziele und Klimaschutz - Zeit, die Stimme zu erheben und endlich zu handeln? erschienen.
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