Haarausfall bei Frauen: Was hilft dagegen?
Das Haar des Menschen wird ständig erneuert. Es erreicht einen bestimmten Punkt und hört dann auf zu wachsen, bevor es schließlich ausfällt, um dann durch neues Haarwachstum ersetzt zu werden. Wenn jedoch über einen Zeitraum von mehreren Wochen täglich mehr als 100 Haare ausfallen oder sich kahle Stellen bilden, dann ist dies ein Zeichen für Haarausfall. Etwa eine von drei Frauen leidet irgendwann in ihrem Leben unter Haarausfall. Das belastet die meisten Betroffenen sehr. Glücklicherweise kann das Problem mit der richtigen Behandlung angegangen werden.
Autoimmunkrankheit und kreisrunder Haarausfall
Alopecia areata, auch bekannt als kreisrunder Haarausfall, kann in jedem Alter auftreten. Bei dieser Krankheit fallen die Haare büschelweise aus, ohne dass es zu Schmerzen kommt. Die Krankheit kann auch die Körperbehaarung betreffen, nicht nur die Haare auf dem Kopf. Fällt das Haar vollständig aus, spricht man von Alopecia areata universalis. Es handelt sich dabei um eine Autoimmunerkrankung. Das Immunsystem greift die Haarfollikel an, wodurch das Wachstum gestört wird und die Haare ausfallen. Die Gründe dafür werden jedoch noch erforscht. Wer unter Haarausfall leidet, kann einen der zahlreichen HAIR & SKIN Standorte ausfindig machen und aufsuchen.
Viele unterschiedliche Gründe des diffusen Haarausfalls
Diffuser Haarausfall ist eine weit verbreitete Form der Glatzenbildung, bei der das Haar gleichmäßig auf der gesamten Kopfhaut ausfällt. Dafür kann es zahlreiche Gründe geben, beispielsweise Schilddrüsenprobleme, bestimmte Medikamente, Langzeitkrankheiten, Autoimmunerkrankungen, schwere Erkrankungen wie Grippe, Unterernährung oder Chemotherapie. Auch die Einnahme von Antibabypillen kann eine Ursache sein, und viele Frauen erleben dies nach der Geburt eines Kindes.
Haarverlust durch Ekzeme oder Pilze
Einige Kopfhauterkrankungen können vorübergehend oder dauerhaft zu Haarverlust führen. Dazu zählen schwere Ekzeme der Kopfhaut oder Pilzerkrankungen. Hier können Narbenbildungen zu dauerhaftem Haarausfall führen.
Druck und Zug als Ursache des Haarausfalls
Die Ausübung von Spannung auf das Haar, entweder durch Ziehen oder Druck, kann zu Haarausfall führen. Abgesehen von der Trichotillomanie, dem krankhaften Herausreißen der Haare, kann auch das feste Binden eines Zopfes über einen längeren Zeitraum zu einer Ausdünnung führen.
Diagnose
Bei der körperlichen Untersuchung erkundigt sich der Arzt nach dem Gesundheitszustand des Patienten, nach früheren Untersuchungen und Behandlungen sowie nach eventuellen Anzeichen für eine Erkrankung. Bei weiblichen Patienten sind auch Veränderungen im Menstruationszyklus, Schwangerschaften und die Einnahme der Antibabypille von großer Bedeutung.
Trichogramm, Zupftest und Blutuntersuchung können Aufschluss geben
Die Haare werden mithilfe einer Lupe untersucht, um festzustellen, ob sie schwach sind. Ein Zupftest zeigt an, ob sich das Haar leicht entfernen lässt. Auch die Haarwurzel wird untersucht. Mit einem Trichogramm wird festgestellt, in welchem Wachstumsstadium sich das Haar befindet, wenn es ausfällt. Eine computergestützte Analyse des Haares kann zusätzliche Informationen liefern. Zusätzlich kann eine Blutuntersuchung oder eine Gewebeprobe der Kopfhaut für eine eindeutige Diagnose erforderlich sein.
Therapie bei Haarausfall
Um die Wirksamkeit der Behandlung zu gewährleisten, muss sie so schnell wie möglich eingeleitet werden, wenn die Haare anfangen auszufallen. Zuvor muss die Ursache des Haarausfalls ermittelt werden, dann wird der Arzt einen auf die jeweilige Person zugeschnittenen Therapieplan entwickeln.
Wenn der Haarausfall auf die Einnahme eines bestimmten Medikaments zurückzuführen ist, kann an dessen Stelle ein anderes Medikament eingesetzt werden. In Fällen, in denen Erkrankungen wie Schilddrüsenüberfunktion oder Mangelernährung die Ursache für den Haarausfall sind, müssen diese behandelt werden, um den Haarausfall zu stoppen.
Es ist wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, dass nicht jeder Haarausfall behandelt werden muss und dass es möglich ist, dass sich das Haar von selbst regeneriert und wieder wachsen kann.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten
Um den Haarausfall zu bekämpfen, können zwei wirksame Wirkstoffe eingesetzt werden. Minoxidil, ein blutdrucksenkendes Medikament, ist in der Lage, das Wachstum neuer und stärkerer Haarsträhnen zu fördern, insbesondere bei erblich bedingtem Haarausfall. Auch die direkte Anwendung von Kortison oder Dithranol auf der Kopfhaut kann bei kreisrundem Haarausfall hilfreich sein.
Bei hormonell bedingtem Haarausfall verschreiben Dermatologen häufig Medikamente, die Antiandrogene enthalten. Diese Tabletten wirken dem Einfluss der männlichen Hormone auf die Haarfollikel entgegen, erhöhen die Durchblutung der Kopfhaut und regen somit das Wachstum der Haare an.
Um das gewünschte Ergebnis einer Haartransplantation zu erzielen, werden Haare von der Rückseite der Kopfhaut entnommen. Der Arzt macht winzige Schnitte an den kahlen Stellen und setzt die Haarfollikel ein. Er bestimmt auch die Dichte und das Muster, in dem die Haare in Zukunft wachsen werden. Jeder Schritt wird mit großer Präzision durchgeführt. Bei jedem medizinischen Eingriff besteht das Risiko unerwünschter Wirkungen wie Schwellungen und Flüssigkeitsansammlungen, und einzelne Haartransplantate können sich wieder herauslösen.
Frei verkäufliche Mittel gegen Haarausfall
Die frei verkäuflichen Öle, Seren und Pulver, die versprechen, den Haarausfall zu stoppen, sind in der Regel nicht besonders effektiv, wenn überhaupt. Nach Ansicht von Experten gibt es derzeit keine ausreichend großen Studien, um verlässliche Aussagen über die Wirkung der Mittel zu machen.
Nahrungsergänzungsmittel, die gegen Haarausfall helfen sollen, rühmen sich oft mit ihrer hohen Wirksamkeit. Neben Vitaminen enthalten diese Präparate in der Regel auch Spurenelemente oder Extrakte, manchmal in sehr großen Mengen. Diese sind nicht unbedingt schlecht, aber die Kunden sollten sich vor dem Kauf über die Vitamindosierung im Klaren sein.
Abschließende Worte zum Thema Haarausfall
Wer unter Haarausfall leidet, sollte sich zunächst an einen Dermatologen wenden, der ihn fachkundig berät. Bei Produkten aus dem Einzelhandel ist Vorsicht geboten, da ihre Wirksamkeit in der Regel nicht nachgewiesen ist. Sicher ist nur, dass einige der Bestandteile bei übermäßiger Einnahme schädlich sein können.
Lifestyle | Gesundheit & Wellness, 06.12.2022
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