Nachhaltig wohnen mit einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung?

Unangenehm riechende Luft im Raum, hohe Luftfeuchtigkeit und Viren – all dies sind Gründe, um die Wohnung regelmäßig zu lüften. Nur bei ausreichend „frischer Luft" kann man für ein gesundes Raumklima sorgen. 

© Foto-Rabe, pixabay.comIn der heutigen Zeit werden Gebäude möglichst luftdicht gebaut, damit man einen möglichen Wärmeverlust vermeiden kann. 
Wenn dann gleichzeitig mehrere Personen tagsüber nicht zuhause sind, wird es schwer, durch mehrfaches Lüften, den erforderlichen Mindestluftwechsel sicherzustellen. Das klassische Fensterlüften reicht da meist nicht mehr aus. 

Deswegen gewinnen Lüftungsanlagen & Lüftungsgeräte immer mehr an Beliebtheit

Vor allem Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung werden immer begehrter, da diese nachhaltiger als herkömmliche Lüftungsanlagen sind. 
Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung verringern Energieverluste und sorgen dafür, dass ausreichend vorgewärmte, gefilterte Luft ins Haus kommt. Sie helfen dadurch, Bauschäden zu vermeiden, und sorgen für ein gutes Raumklima.

Bei der Wärmerückgewinnung wird die Wärmeenergie, die sich in der Abluft befindet, entzogen und wird gleichzeitig für die Energieversorgung des Gebäudes genutzt. Beispielsweise für die Raumwärme über die Zuluft oder für Warmwassererwärmung.  Dies kann die Effizienz der Lüftungsanlage steigern und den Gesamtenergiebedarf des Gebäudes verringern. Gute Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung weisen eine Arbeitszahl von 15 bis 20 auf. Sie sparen also 15- bis 20-mal mehr Energie in Kilowattstunden ein als sie an Energie (Strom) verbrauchen.

Welche Arten von Wärmerückgewinnung gibt es?

Mittlerweile gibt es viele verschiedene Techniken, um in einer Lüftungsanlage eine Wärmerückgewinnung zu erreichen:
 
Luft-Luft-Wärmetauscher
Beim Luft-Luft-Wärmetauscher wird der warme Abluftkanal am kalten Zuluftkanal im Gegenstrom- oder Kreuzstromprinzip vorbeigeführt und überträgt dadurch die Wärme an die in den Raum strömende Luft. Bei dezentralen Zu- und Abluftanlagen erfolgt der Luftaustausch innerhalb eines einzelnen Gerätes, das in einer Außenwand eingebaut ist. Daraufhin speichert der Wärmetauscher beim Absaugen die Wärme der Raumluft und überträgt diese mit etwas Zeitverzögerung an die in den Raum einströmende Zuluft. Die nach außen entweichende Luft (Fortluft) wird dabei abgekühlt.
 
Wärmepumpe
Neben dem Wärmetauscher gibt es auch die sogenannte Wärmepumpe. Diese sorgt dafür, dass die Abluft abgekühlt wird, bevor diese ins Freie gelangen kann. Die dadurch entzogene Wärme kann genutzt werden, um beispielsweise das Trinkwasser für das Bad zu erwärmen. Die Wärme die dann überbleibt kann ins Heizungssystem geleitet werden und in Kombination mit dem vorhandenen Heizsystem zur Deckung des gesamten Heizenergiebedarfs beitragen.
 
Erdreichwärmetauscher
Die Verlegung von Zuluft Leitungen im Erdreich, um den Wärmetauscher vor Vereisung zu schützen, ist mit einem hohen Investitionsaufwand verbunden. Ein möglicher Vorteil könnte im Sommer vorhanden sein, wenn die Zuluft mit angenehmen Erdreichtemperaturen ins Haus geführt wird. Doch Vorsicht: Zum Schutz vor Bakterien und Schimmelpilzbildung müssen die Luftkanäle in einem Gefälle verlegt werden, so dass Kondensationsfeuchte abgeleitet wird. Trotzdem besteht die Gefahr einer mikrobiellen Verunreinigung, daher werden Erdreichwärmetauscher für eine Lüftungsanlage vom Umweltbundesamtes nicht empfohlen.
 
Erdreich-Sole-Wärmetauscher
Falls das Grundstück groß genug ist, kann man auch ein Erdreich-Sole-Wärmetaucher nutzen. 
Die Übergabe der Erdwärme erfolgt dabei erst in einem nachgeschalteten Sole-Luft-Wärmetauscher. So wird die Zuluft nicht beeinträchtigt.
 

Wie oft muss eine Lüftungsanlage gereinigt und gewartet werden?

Die Lüftungsanlage sollte einmal im Jahr gewartet und gereinigt werden. Vor allem die Filter müssen in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden. Feinstaubfilter ab der Klasse F7 entfernen über 90 Prozent der Schwebstoffe wie Pollen oder Staub aus der Zuluft. Je nach Belastung der Luft (innen/außen) sollten Sie nach drei bis sechs Monaten aus hygienischen Gründen die Zuluftfilter wechseln bzw. wechseln lassen; spätestens jedoch nach einem Jahr.

Auch Abluftfilter sollten immer mal wieder kontrolliert und ggf. auch ausgetauscht werden, denn je nach Pollenbelastung verstopfen die Filter mal mehr mal weniger schnell. 
 
Auch die Luftleitungen sollten stets gereinigt werden und an geeigneter Stelle sind auch Revisionsöffnungen und kurze Luftleitungen vorteilhaft. Eine Fachfirma sollte hier ran gezogen werden und mit der Wartung und Reinigung beauftragt werden, am besten nach ca. 10 Jahren. 
 

Fazit

Eine Lüftungsanlage macht nicht nur für größere Firmen oder Gebäude Sinn. Auch im eigenen Haus kann eine Lüftungsanlage durchaus Sinn machen. Wer dann noch auf die Wärmerückgewinnung setzt, kann gleichzeitig Strom sparen und dadurch was für die Umwelt tun. 

Lifestyle | Einrichten & Wohnen, 05.01.2023

     
        
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