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Leitprinzipien für das 21. Jahrhundert

Paula Caballero, die "Erfinderin" der SDGs im forum-Interview

Paula Caballero verdanken wir die bahnbrechende Idee der SDGs, der Sustainable Developement Goals. Durch ihren Einsatz und ihre Beharrlichkeit hat sich die Weltgemeinschaft 2012 in Rio auf die Entwicklung globaler Nachhaltigkeitsziele geeinigt. Für ihr Engagements erhielt Paula Caballero den B.A.U.M. | Umwelt- und Nachhaltigkeitspreis 2022 in der Kategorie "International".

Wir sprachen mit ihr über Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und SDG 12 als «Mutter aller SDGs».

Paula Caballero © The Nature ConservancyPaula Caballero © The Nature Conservancy
Frau Caballero, warum waren die SDGs im Jahr 2012 so revolutionär?
Vor zehn Jahren diskutierten wir in Rio über die SDGs. Der Ausgang war völlig ungewiss. Alles hing in der Luft, und wir hätten die SDGs fast verloren. Aber wir haben durchgehalten, und ich glaube, dass die SDGs deshalb so revolutionär sind, weil sie ein Paradigmenwechsel waren, ein Weckruf für uns, die Dinge anders zu machen. Die Erarbeitung der SDGs hat die bestehende Realität auf den Kopf gestellt und eine andere Möglichkeit für eine bessere Zukunft eröffnet, die die Menschheit verdient hat.

Die SDGs befassen sich mit den miteinander verknüpften Krisen, dem Klima, der biologischen Vielfalt und der Gerechtigkeit. Wir haben die Vereinten Nationen, um sie als eine einzige Agenda anzugehen, so wie wir es mit den Mil­lenniums-Entwicklungszielen getan haben. Die SDGs sind eine Blaupause für den Bruch mit dem Status quo. Das ist revolutionär. Wir müssen uns die Frage stellen: Stellen wir weiterhin die gleichen Fragen und geben wir die gleichen Antworten, oder wollen wir eine Welt, die die SDGs hat, die diese sehr mutige Agenda anspricht, um wirklich die Art von Veränderungen herbeizuführen, die wir in der Gesellschaft brauchen. Das war die Revolution vor zehn Jahren, und heute dienen die SDGs als Leitprinzipien für das neue Jahrhundert und darüber hinaus.

Wenn Sie nur ein SDG auswählen müssten, welches wäre es?
Ich bezeichne Ziel Nummer 12, verantwortungsvolle Konsum- und Produktionsmuster, immer als die "Mutter aller SDGs". Die Ausstrahlungseffekte dieses wichtigen Ziels sind enorm, und es zwingt alle – Unternehmen, Behörden, jeden Einzelnen von uns als Individuum und die Wissenschaft – dazu, sich an den Maßnahmen zu beteiligen. Deshalb ist SDG 12 mein Favorit. Es beinhaltet sowohl Nachhaltigkeit als auch Gerechtigkeit, denn bei Konsum und Produktion geht es auch um die Dimension der Gerechtigkeit.

Wir haben ein Projekt zu den SDGs, das sich an Auszubildende und Trainees richtet. Welche Chancen sehen Sie, wenn junge Menschen im Unternehmen in die nachhaltige Entwicklung einbezogen werden? Wie können die SDGs diesen Wandel hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaft unterstützen?

Nachhaltigkeit geht jeden etwas an, und die junge Generation weiß das. Wenn junge Menschen die notwendigen Fähigkeiten und Möglichkeiten erhalten, um ihr Potenzial auszuschöpfen, können sie eine treibende Kraft bei der Förderung der Entwicklung sein und zu Frieden und Sicherheit beitragen. Jugendorganisationen müssen ermutigt und befähigt werden, sich an der Umsetzung der Agenda 2030 in die lokale, nationale und regionale Politik zu beteiligen. Sie spielen eine wichtige Rolle bei der Umsetzung, Überwachung und Überprüfung der Agenda sowie bei der Rechenschaftspflicht der Regierungen. Mit politischem Engagement und angemessenen Ressourcen haben junge Menschen das Potenzial, die Welt am effektivsten zu einem besseren Ort für alle zu machen.

Aus dem Englischen von Katrin Wippich

Paula Caballero ist heute Regionalgeschäftsführerin für Lateinamerika von The Nature Conservancy, einer weltweit tätigen Umweltschutzorganisation mit Sitz in Arlington, Virginia (USA).

Quelle: BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften

Gesellschaft | Pioniere & Visionen, 01.03.2023
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 01/2023 mit dem Schwerpunkt: Zukunft gestalten - Krieg & Klimakatastrophe erschienen.
     
        
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