BEE Energiedialog 2025

Deutscher Erdüberlastungstag

Entwicklungspolitisches Netzwerk kritisiert global ungerechte Rohstoffpolitik der Bundesregierung

Das entwicklungspolitische INKOTA-netzwerk fordert die Bundesregierung auf, sich für eine absolute Senkung des metallischen Rohstoffverbrauchs und eine Rohstoffwende einzusetzen. Nur mit der Absenkung unseres Verbrauchs auf ein global gerechtes Maß können weitere Umweltzerstörung, Menschenrechtsverletzungen und eine Verschärfung der Klimakrise durch den Rohstoffabbau verhindert werden, so INKOTA. Die Europäische Union verhandelt derzeit über ein EU-Rohstoffgesetz, außerdem erarbeitet die Bundesregierung eine nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie.

© Bishnu Sarangi, pixabay.comAb dem 4. Mai, dem deutschen Erdüberlastungstag, hat Deutschland sein jährliches Budget an nachhaltig nutzbaren Ressourcen und ökologisch verkraftbaren CO2-Emissionen aufgebraucht. Würden alle Menschen so leben wie in Deutschland, bräuchte die Menschheit rechnerisch drei Erden. 

"Es ist eine absolute Ungerechtigkeit: Ab heute leben wir auf Kosten der Menschen im Globalen Süden und unserer Kinder! Während die Folgen unseres Konsums und Wirtschaftens vor allem die Menschen im Globalen Süden und nachfolgende Generationen treffen, verpasst die deutsche Bundesregierung die Rohstoffwende. Dabei ist eine Rohstoffpolitik, die sich an den planetaren Grenzen orientiert, ein wichtiger Schritt zum Schutz von Umwelt und Menschenrechten in Rohstofflieferketten und zur Abmilderung der Klimakrise. Die Bundesregierung muss in der deutschen Kreislaufwirtschaftsstrategie und dem kommenden EU-Rohstoffgesetz die Senkung des Rohstoffverbrauchs verbindlich verankern", erklärte Julius Neu, Referent für Rohstoffpolitik, Wirtschaft und Menschenrechte bei INKOTA. 

Das EU-Rohstoffgesetz, der EU Critical Raw Materials Act, soll für europäische Unternehmen den Zugang zu kritischen Rohstoffen, die für sogenannte grüne und digitale Zukunftstechnologien benötigt werden, sicherstellen. Der Entwurf für das Gesetz wurde Mitte März von der EU-Kommission veröffentlicht. 

"Eine global gerechte Rohstoffpolitik stellt Menschenrechte und Umweltschutz ins Zentrum, nicht Industrieinteressen. Der europäische Green Deal darf nicht auf Kosten des Globalen Südens gehen. Es ist in unserer Verantwortung nicht nur auf uns zu schauen, sondern auch die Stimmen der Menschen zu hören, auf deren Kosten wir ab dem 4. Mai leben. Die Bundesregierung muss auf die gesetzliche Verankerung von menschenrechtlichen und umweltbezogenen Sorgfaltspflichten im EU-Rohstoffgesetz bestehen. Unternehmen, die die Rohstoffe nutzen, müssen bis zur Mine in die Verantwortung genommen werden und dürfen diese nicht an Industrieinitiativen auslagern. Zudem dürfen strategische Partnerschaften und Projekte nicht dazu führen, dass Länder des Globalen Südens weiter als billige Rohstofflieferanten und Abnehmer von in der EU gefertigten Industrieprodukten dienen. Stattdessen sollten Handelsinstrumente dazu genutzt werden, die Wertschöpfung in diesen Ländern zu fördern. Sonst drohen sich globale Ungerechtigkeiten im Rohstoffsektor weiter zu verschärfen", erklärte Julius Neu. 

Die Organisation Global Footprint Network berechnet jedes Jahr den Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day) mithilfe des ökologischen Fußabdrucks. Dieser ist ein ?Indikator? für die Nutzung der biologischen Kapazität und Regenerationsfähigkeit, sowie für die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Umwelt. Der Earth Overshoot Day markiert das Datum, an dem die Nachfrage der Menschheit nach ökologischen Ressourcen und Dienstleistungen in einem bestimmten Jahr das übersteigt, was die Erde in diesem Jahr regenerieren kann. 

Hintergrund
Kontakt: INKOTA-netzwerk e.V. | presse@inkota.de | www.inkota.de

Umwelt | Ressourcen, 30.04.2023

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Pioniere der Hoffnung

forum 01/2025 ist erschienen

  • Bodendegradation
  • ESG-Ratings
  • Nachhaltige Awards
  • Next-Gen Materialien
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
06
FEB
2025
14. Kongress Klimaneutrale Kommunen 2025
Der Fachkongress für die kommunale Energiewende - Ticket-Rabatt für forum-Leser*innen!
79108 Messe Freiburg
06
FEB
2025
Konferenz des guten Wirtschaftens 2025
Mission (im)possible: Wie Unternehmen das 1,5-Grad-Ziel erreichen
80737 München
11
FEB
2025
E-world energy & water 2025
Europas Leitmesse der Energie- und Wasserwirtschaft
45131 Essen
Alle Veranstaltungen...
NatuVision Forum

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

Keine Zeit für Klimaschutz?
Christoph Quarch erinnert zur COP29 daran, trotz Regierungskrise, Wirtschaftskrise, Inflation und Krieg in der Ukraine eine effiziente Klimapolitik zu verfolgen
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

Gemeinsam stark: Primono und Anker SOLIX

Energiewende – mit Flexibilität zum Erfolg

"Verantwortung übernehmen – für Produkte und Ressourcen"

Die Geheimnisse der Papierindustrie

Karriere Partner

one WORLD - PFISTERER bündelt soziale Projekte unter einem Dach

Tracing Light – Die Magie des Lichts

55. INNATEX lockt mit großzügigen Ständen, coolen Labels und Talks

  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Kärnten Standortmarketing
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • NOW Partners Foundation
  • Engagement Global gGmbH
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Global Nature Fund (GNF)
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • circulee GmbH