Hauptversammlung des Volkswagen-Konzerns

VW profitiert von uigurischer Zwangsarbeit

Auf der heutigen Hauptversammlung des Volkswagen-Konzerns in Berlin haben die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV), der Weltkongress des Uiguren und der Dachverband der Kritischen Aktionärinnen und Aktionären das Unternehmen scharf kritisiert: "VW profitiert von uigurischer Zwangsarbeit. Die Anteilseigner des Konzerns müssen das wissen, denn es sind auch ihre Profite, die durch die unmenschlichen Praktiken der Kommunistischen Partei Chinas in Xinjiang erwirtschaftet werden", erklärte Hanno Schedler, GfbVReferent für Genozid-Prävention und Schutzverantwortung am Rande der Veranstaltung. "Nur, wenn die Aktionärinnen und Aktionäre die Konzernführung dazu zwingen, wird diese einlenken und ihr Werk inmitten der Internierungslager schließen." 

Protest vor der Hauptversammlung des Volkswagen-Konzerns © Magdalena Otterstedt, GfbVKendyl Salcito, Geschäftsführerin der Menschenrechtsorganisation NomoGaia und Co-Autorin des Berichts "Driving Force" über Zwangsarbeit in den VW-Lieferketten, nannte in ihrem Redebeitrag auf der VW-Hauptversammlung konkrete Namen: "Mit der berüchtigten Ausbeuterfirma Guanghui betreiben Sie ein gemeinsames Warenlager. Sie beziehen Aluminium von Xinjiang Joinworld, welches uigurische Zwangsarbeiter zum Nähen seiner Uniformen und zur Arbeit in seinen Schmelzhütten einsetzt. Durch Ihre Beziehungen zu CATL und Ganfeng, die Batterien für Elektrofahrzeuge herstellen, haben Sie den Metalllieferanten Xinjiang Nonferrous Group in Ihrer Lieferkette. Diese Firma hat in ihren abgelegenen Kupferminen die Verbrechen der Familientrennung und Kollektivbestrafung eingeführt." 

Haiyuer Kuerban, Leiter des Berliner WUC-Büros, erinnerte die VW-Aktionäre an die besondere Lage des Konzerns in Xinjiang: "Volkswagen betreibt im Rahmen eines Joint Venture 'SAIC-Volkswagen' ein Werk in der Nähe von Urumchi. Im direkten Umkreis des Werkes befinden sich mehr als 20 Internierungslager. Weltweit ist er damit der einzige Autobauer, der in der Region direkt präsent ist", so Kuerban. "Daher appelliere ich an Sie, Herr Blume, liebe Aufsichtsräte und Aktionäre: Setzen Sie sich dafür ein, dass Volkswagen nicht zum Profiteur des Völkermordes an den Uiguren wird. Handeln Sie jetzt! Zeigen Sie, dass 'Nie wieder' mehr als nur Worte sind!" 

Das Land Niedersachsen ist nach wie vor einer der größten Anteilseigner des VW-Konzerns, die Landesregierung hat einen Sitz im Aufsichtsrat. "Dass die rot-grüne Regierung Profite aus massiven Menschenrechtsverletzungen schulterzuckend einstreicht, ist absolut nicht nachzuvollziehen. Niedersachsen muss sich endlich mit uigurischen Vertreterinnen und Vertretern treffen und ihre Bedenken hören. Das Land sollte seinen Einfluss auf den Konzern nutzen, um auf eine Schließung des Werkes in Urumchi und ein Ende der Beziehungen mit in Zwangsarbeit involvierten Zulieferern zu drängen", forderte Hanno Schedler. 

Kontakt:  Gesellschaft für bedrohte Völker, Hanno Schedler | h.schedler@gfbv.de | www.gfbv.de

Wirtschaft | Lieferkette & Produktion, 10.05.2023

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Pioniere der Hoffnung

forum 01/2025 ist erschienen

  • Bodendegradation
  • ESG-Ratings
  • Nachhaltige Awards
  • Next-Gen Materialien
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
03
JAN
2025
48. Naturschutztage am Bodensee
Vorträge, Diskussionen, Exkursionen mit Fokus: Arten-, Klima- und Naturschutz
78315 Radolfzell
17
JAN
2025
Systemische Aufstellungen von Familienunternehmen und Unternehmerfamilien
Constellations machen Dynamiken sichtbar - Ticketrabatt für forum-Leser*innen!
online
06
FEB
2025
Konferenz des guten Wirtschaftens 2025
Mission (Im)Possible: Wie Unternehmen das 1,5-Grad-Ziel erreichen
80737 München
Alle Veranstaltungen...
NatuVision Forum

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

Keine Zeit für Klimaschutz?
Christoph Quarch erinnert zur COP29 daran, trotz Regierungskrise, Wirtschaftskrise, Inflation und Krieg in der Ukraine eine effiziente Klimapolitik zu verfolgen
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

Profiküche 2025: Geräte-Innovation spart mehr als 50 Prozent Energie für Grill-Zubereitung ein

Sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder:

Fotoausstellung Klimagerecht leben

Ohne Vertrauen ist alles nichts

Zeit für Regeneration

The Custodian Plastic Race 2025

Niedriger Blutdruck: Wie bleibt man aktiv, ohne sich schwindlig zu fühlen?

Hacker vs. Host: Wie man Angreifer überlistet

  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen
  • Kärnten Standortmarketing
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • NOW Partners Foundation
  • Global Nature Fund (GNF)
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • circulee GmbH
  • Engagement Global gGmbH
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG