Von der Theorie zur Praxis:
4 Schritte zur Nachhaltigkeit für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU)
Mittlerweile ist es kein Geheimnis mehr, dass der Klimawandel unaufhaltsam voranschreitet! Vor wenigen Jahren klangen die Prognosen der Experten noch etwas beruhigender. So sind sie davon ausgegangen, dass wir die kritische 1,5-Grad-Grenze voraussichtlich erst in Richtung des Jahres 2100 überschreiten. Eine Fehlprognose, wie der Weltklimarat IPCC alarmierend mitgeteilt hat.
Laut ihrer Aussage sind wir bis spätestens 2035 an diesem Punkt angelangt. Die daraus resultierenden Katastrophen lassen sich bisher nur schwer abzeichnen – Erdbeben, Tornados und Überflutungen sind aber wohl sicher. Jetzt gibt es nur einen Weg: Alle müssen an einem Strang ziehen, sei es Ihr Nachbar, Unternehmen wie Rotapanel oder auch die Bundesregierung. Angesichts dessen möchten wir in diesem Artikel den KMU’s vier Schritte auf dem Weg zur Nachhaltigkeit mit auf den Weg geben.
Schritt 1: Eine nachhaltige Unternehmensvision entwickeln
Eine nachhaltige Unternehmensvision sollte nicht nur eine bloße Absichtserklärung sein, sondern vielmehr ein lebendiges Bild davon, wie das Unternehmen langfristig erfolgreich sein kann – sowohl ökonomisch als auch ökologisch und sozial. Stellen Sie sich Ihre Vision als Kompass vor, der Ihnen den richtigen Weg weist und Sie motiviert, Hindernisse zu überwinden.
Zur Entwicklung sollten Sie zunächst Ihre Werte und Ziele klar definieren. Fragen Sie sich: Was sind die grundlegenden Überzeugungen meines Unternehmens? Welche Auswirkungen möchte ich in der Welt sehen? Welchen Beitrag möchten wir zum Umweltschutz leisten, beispielsweise Werbeplakate aus Papier durch LED-Videowände ersetzen?
Die Antworten auf diese Fragen stellen eine gute Grundlage für die weitere Arbeit dar.
Schritt 2: Nachhaltigkeitsziele festlegen und messbare Indikatoren definieren
Nachdem Sie die Grundlagen festgelegt haben, geht es darum, sich konkrete Ziele zu setzen. Hierzu empfehlen wir Ihnen, die Nachhaltigkeitsziele so konkret wie möglich zu formulieren. Was bedeutet das? Statt allgemeiner Aussagen wie „Wir möchten nachhaltiger werden", sollten Sie spezifische Bereiche identifizieren, in denen Verbesserungen angestrebt werden sollen. Dies könnte beispielsweise die Reduzierung des CO?-Ausstoßes, um x Tonnen pro Jahr oder die Förderung von fairer Arbeitspraxis sein.
Legen Sie klare Ziele fest. Formulieren Sie diese am besten SMART – spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitgebunden. So behalten Sie stets den Überblick über Ihren Fortschritt.
Schritt 3: Analyse der aktuellen Situation und Identifikation von Verbesserungspotenzialen
Starten Sie jetzt eine umfassende Bestandsaufnahme Ihrer Unternehmensprozesse. Betrachten Sie dabei nicht nur Ihre Produktionsabläufe, sondern auch Ihren Energieverbrauch, Ressourcennutzung sowie Abfall- und Wassermanagement. Machen Sie sich ein genaues Bild davon, wie nachhaltig Ihr Unternehmen derzeit agiert.
Im nächsten Schritt geht es darum, mögliche Verbesserungsansätze herauszuarbeiten. Lassen Sie in diesem Schritt die Nachhaltigkeitsziele aus Schritt 2 mit einfließen und suchen Sie gezielt nach Bereichen mit hohem Optimierungspotenzial. Vielleicht gibt es ineffiziente Prozesse oder veraltete Technologien in Ihrem Betrieb? Oder könnten bestimmte Materialien durch umweltfreundlichere Alternativen ersetzt werden?
Neben dem rein betrieblichen Aspekt sollten auch externe Faktoren berücksichtigt werden. Welche gesetzlichen Vorgaben gelten in Bezug auf Nachhaltigkeit? Gibt es Förderprogramme, die Ihnen bei der Umsetzung helfen könnten? Werfen Sie unbedingt einen Blick auf diese Förderungen der Bundesregierung:
- Förderprogramme zur Energieberatung (EBN und EBW)
- Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW)
- Energieeffizienz in der Wirtschaft (EEW)
Schritt 4: Maßnahmenplan erstellen und umsetzen
Im nächsten Schritt sollten Sie Prioritäten setzen. Welche Maßnahmen haben den größten Einfluss auf Ihre ökologische Bilanz? Welche sind leicht umsetzbar und zeigen schnell Resultate? Hierbei ist es wichtig, realistisch zu bleiben und nicht den Mut zu verlieren – auch kleine Veränderungen können große Wirkung entfalten!
Und nun kommt der spannendste Teil: die Umsetzung! Teilen Sie Ihren Plan in überschaubaren Schritten auf und delegieren Sie Aufgaben an Ihr Team oder externe Experten. Vergessen Sie dabei nicht, Ihre Mitarbeiter einzubeziehen und ihr Engagement zu fördern – schließlich ist Nachhaltigkeit ein Gemeinschaftsprojekt.
Zu guter Letzt sollten Sie regelmäßig den Erfolg Ihrer Maßnahmen überprüfen und gegebenenfalls nachjustieren. Haben Sie Ihre Ziele erreicht? Welche Hindernisse gab es auf dem Weg? Lassen Sie sich nicht entmutigen, sondern sehen Sie diese als Chance für weitere Optimierungen.
Mit einem durchdachten Maßnahmenplan sind Sie nun bestens gerüstet, um Ihren Weg zu mehr Nachhaltigkeit erfolgreich fortzusetzen. Bleiben Sie dran und lassen Sie uns gemeinsam eine bessere Zukunft gestalten!
Wirtschaft | Branchen & Verbände, 06.02.2024
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