Eine Medizin der Menschlichkeit

Die Gesundheit Europas - Ein gesundes Europa braucht eine Kultur der Fürsorge und Pflege

Es gehört zu den Wesensmerkmalen von Menschen, dass sie Kranke und Verletzte sowie Schwache und Hilfsbedürftige pflegen und für deren Belange Sorge tragen. Es verwundert daher nicht, dass Pflege und Sorge als Merkmale des menschlichen Daseins und Miteinanders bereits in der antiken Mythologie in einer Fabel über die Schöpfung des Menschen zum Ausdruck kommen. In dieser Fabel geht es um die allegorische Gottheit Cura, die Sorge und Pflege symbolisiert.

© Ines Maria EckermannDie Botschaft der Cura ist einfach und klar. Der Mensch ist Teil der Natur und seine körperliche Hülle ist zeitlich begrenzt. Er ist sterblich und nur im Miteinander lebensfähig. Während seines gesamten irdischen Daseins bedarf der Mensch der Sorge. Menschen sorgen für sich und für andere. Sie werden versorgt, wenn Selbstsorge nicht möglich ist oder nicht ausreicht. Sie kümmern sich gemeinsam, dass alles im Gleichgewicht bleibt, der natürliche Kreislauf des Lebens geschützt und gesichert wird. Diese zeitlose Botschaft der Cura wird als Erbe von Generation zu Generation weitergetragen und praktiziert.

Fürsorge und Pflege standen und stehen auch am Anfang einer jeden Heiltätigkeit. Sie sind sogar älter als die Medizin und äußern sich in der Präsenz und dem Beistand, der Entlastung des Leidenden und in der liebevollen Zuwendung. Medizin setzt Fürsorge und Pflege voraus und begleitet diese. Nicht umgekehrt! Kehrt sich die Reihenfolge um, geben wir ein ganzheitliches Menschenbild auf und ergeben uns einem mechanistisch-reduktionistischen Verständnis einer Medizin der bloßen Reparatur. Erst Fürsorge und Pflege bringen Geist und Menschlichkeit in die Medizin, indem sie über das Körperliche hinausgehen.

Gesundheit in der Gemeinschaft
Eine gut funktionierende Gemeinschaft wird alles dafür tun, dass sich ihre Angehörigen so sicher wie möglich fühlen. Sie wird dafür sorgen, dass der Einzelne Wissen und Kompetenz in Sachen Pflege und Sorge hat. Sie wird jeden in seiner Autonomie und Selbst(für)sorge anregen und unterstützen, aber doch nicht alles der Eigenverantwortung überlassen. Auf diese Weise trägt sie zur Schaffung einer Kultur der Menschlichkeit, der Sicherheit und des Vertrauens bei.

Unsere Vision für ein gesundes Europa kann sich auf die Botschaft der Cura in der antiken Mythologie gründen. Im Mittelpunkt eines Cura-Wesens stehen Menschlichkeit und Mitmenschlichkeit. Im Miteinander der Menschen kann auch Gesundheit am besten gedeihen. Denn sie entsteht dort – so die Ottawa Charta zur Gesundheitsförderung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) – wo „man sich um sich selbst und für andere sorgt, wo man in die Lage versetzt ist, die Kontrolle über die eigenen Lebensumstände auszuüben und wo die Gesellschaft, in der man lebt, Bedingungen herstellt, die all ihren Bürgern Gesundheit ermöglichen". Ellis Huber, der langjährige Präsident der Berliner Ärztekammer, fordert daher die Transformation des Gesundheitssystems in eine gemeinwohldienliche Ökonomie, „die der Gesundheit des einzelnen Menschen und der Gesellschaft dient. Die Herausforderung lautet: Ökonomie für mehr Menschlichkeit" (Ellis Huber).

Mehr zum Thema:
Hartmut Schröder, Elisabeth Grunwald, Marlen Schröder: Der Valebo-Effekt. Warum wir zu Experten unserer eigenen Gesundheit werden sollten. Crotona-Verlag 2023.

Hartmut Schröder ist emeritierter Professor, Begründer der Kulturheilkunde, Coach und Therapeut für Integrale Prävention. Er beschäftigt sich insbesondere mit der Begründung einer kulturwissenschaftlichen Neuorientierung der Gesundheitswissenschaften und der Medizin sowie mit theoretischen und praktischen Fragen therapeutischer Kommunikation.

Europa-Nachrichten

Bündnis für eine inklusive, faire und grüne Wirtschaft in Europa
Am 1. Februar 2024 gaben 15 europäische und nationale Unternehmensnetzwerke, darunter B.A.U.M., im Brüsseler Residenzpalast den offiziellen Start des Bündnisses „Business for a Better Tomorrow" im Hinblick auf die Europawahl 2024 bekannt. Das Bündnis will der Stimme von Unternehmen, die sich für einen ökologischen und sozialen Wandel einsetzen, im Wahlkampf Gehör verschaffen.

In einer Zeit, in der die im Rahmen des Green Deal erzielten Fortschritte von verschiedenen wirtschaftlichen und politischen Akteuren in Frage gestellt werden, ruft das Bündnis dazu auf, die verabschiedeten Rechtsvorschriften konsequent umzusetzen und die EU-Politiker:innen aufzufordern, die Dynamik in den kommenden Jahren beizubehalten. Neben B.A.U.M. gehören dem Bündnis an: Assobenefit (Italien), B Lab Europe (EU), Be-Impact (Belgien), Communauté des Entreprises à Mission (Frankreich), Ecopreneur.eu (Europa), Entreprendre Vert (Frankreich), Eslider (Portugal), Euclid Network (Europa), Kaya – Belgian Coalition of Ecopreneurs (Belgien), Lithuanian Social Business Association (Litauen), Mouvement Impact France (Frankreich), SANNAS (Spanien), Social Enterprise NL (Niederlande) und Social Entrepreneurship Association of Latvia (Lettland). Mehr dazu laufend unter www.forum-csr.net

(Klima-)Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich
Der „Vertrag von Aachen über die deutsch-französische Zusammenarbeit und Integration" wird fünf Jahre alt. Im Bereich Klimaschutz hinkt die Umsetzung des Vertrags den darin formulierten Zielen hinterher. Damit stellt sich die Frage: Wie kann eine erfolgreiche Klima-Zusammenarbeit gelingen und welche Rolle spielt dabei eine gemeinsame Industriepolitik? Die Antwort: Der Erfolg der europäischen Industriepolitik ist stark von Frankreich und Deutschland abhängig. Die institutionellen Rahmenbedingungen, die der Vertrag von Aachen geschaffen hat, müssen besser genutzt werden, damit die deutsch-französische Zusammenarbeit tatsächlich zum Erreichen der EU-(Klima-)ziele beiträgt.
 
Mehr zur Bilanz und die Zukunftsperspektiven der (Klima-)Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Frankreich finden Sie auf forum im Beitrag von Marion Guénard, Referentin für EU-Klimapolitik und französisch-deutsche Klimazusammenarbeit bei der Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch.

Gesellschaft | Politik, 01.03.2024
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2024 mit dem Schwerpunkt "Der Weg zum Mehrweg – Transport und Logistik" - Jede Menge gute Nachrichten erschienen.
     
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