Wasserstoff nicht verheizen
Verbände appellieren an Deutschlands Bürgermeister:innen
In diesen Tagen flattert etwa 7000 deutschen Bürgermeister:innen
Post ins Haus: In einem offenen Brief warnen 217 Organisationen davor,
Wasserstoff großflächig in der kommunalen Wärmeplanung einzuplanen.
Während die Gaslobby in den Kommunen dafür wirbt, die Gasnetze auf
Wasserstoff umzustellen, mahnen große Umweltverbände: Grüner Wasserstoff
bleibt ein sehr rares Gut. Die ineffiziente Technik könnte für
Hausbesitzer:innen teuer werden und den Ausstieg aus fossilem Gas
unnötig verzögern.
Bis spätestens Mitte 2028 müssen alle Kommunen einen Plan vorlegen, wie
sie ihre Gemeinden künftig klimaneutral mit Wärme versorgen wollen.
Obwohl es wissenschaftlicher Konsens ist, dass Wasserstoff zum Heizen
von Gebäuden ungeeignet ist, wirbt die Gaslobby für einen
flächendeckenden Einsatz von Wasserstoff in der Wärmeversorgung. Über
Plattformen wie "H2 vor Ort" und "H2 kommunal" versucht die
Gasindustrie, Stadtwerke und Kommunen für ihre Zwecke einzuspannen.
"Das Kalkül der Gaslobby: Wenn Kommunen auf Wasserstoff setzen, profitiert die Gaswirtschaft, weil sie einerseits noch sehr lange Erdgas verkaufen kann und sie andererseits mit Wasserstoff ihr fossiles Geschäftsmodell retten will", sagt Henning Peters, Referent für Energie und Klima am Umweltinstitut. "Dadurch leidet auch der Klimaschutz: Wo heute im großen Stil geplant wird, mit Wasserstoff zu heizen, ohne dass dieser tatsächlich zur Verfügung steht, laufen fossile Anlagen einfach weiter und heizen die Klimakrise weiter an."
Konkret wird in dem offenen Brief davor gewarnt, in der kommunalen Wärmeplanung Wasserstoff-Heizgebiete auszuweisen. Auch in Wärmenetzen sollte Wasserstoff allenfalls zur Abdeckung der Spitzenlast vorgesehen werden.
Wissenschaft: Wasserstoff ist in der Gebäudewärme irrelevant
Die Absender des Briefes verweisen auf mehr als 50 unabhängige wissenschaftliche Studien. Diese belegen, dass Wasserstoffheizungen vier- bis sechsmal mehr Energie verbrauchen als handelsübliche Wärmepumpen, weil die Herstellung von Wasserstoff sehr viel Strom benötigt.
"Wasserstoff ist zu kostenintensiv und aufwändig zu produzieren, um ihn buchstäblich zu verheizen. Selbst langfristig wären Wasserstoffheizungen insgesamt etwa doppelt so teuer wie Wärmepumpen oder Wärmenetze. Wasserstoff sollte nur für spezielle Anwendungen eingesetzt werden, für die es keine Alternativen gibt", sagt Mira Jäger, Energie-Expertin von Greenpeace. "Wenn Kommunen heute Wasserstoff-Heizgebiete ausweisen, riskieren sie hohe Folgekosten für ihre Bürger:innen und handeln nicht im Sinne des Klimaschutzes."
"Das Kalkül der Gaslobby: Wenn Kommunen auf Wasserstoff setzen, profitiert die Gaswirtschaft, weil sie einerseits noch sehr lange Erdgas verkaufen kann und sie andererseits mit Wasserstoff ihr fossiles Geschäftsmodell retten will", sagt Henning Peters, Referent für Energie und Klima am Umweltinstitut. "Dadurch leidet auch der Klimaschutz: Wo heute im großen Stil geplant wird, mit Wasserstoff zu heizen, ohne dass dieser tatsächlich zur Verfügung steht, laufen fossile Anlagen einfach weiter und heizen die Klimakrise weiter an."
Konkret wird in dem offenen Brief davor gewarnt, in der kommunalen Wärmeplanung Wasserstoff-Heizgebiete auszuweisen. Auch in Wärmenetzen sollte Wasserstoff allenfalls zur Abdeckung der Spitzenlast vorgesehen werden.
Wissenschaft: Wasserstoff ist in der Gebäudewärme irrelevant
Die Absender des Briefes verweisen auf mehr als 50 unabhängige wissenschaftliche Studien. Diese belegen, dass Wasserstoffheizungen vier- bis sechsmal mehr Energie verbrauchen als handelsübliche Wärmepumpen, weil die Herstellung von Wasserstoff sehr viel Strom benötigt.
"Wasserstoff ist zu kostenintensiv und aufwändig zu produzieren, um ihn buchstäblich zu verheizen. Selbst langfristig wären Wasserstoffheizungen insgesamt etwa doppelt so teuer wie Wärmepumpen oder Wärmenetze. Wasserstoff sollte nur für spezielle Anwendungen eingesetzt werden, für die es keine Alternativen gibt", sagt Mira Jäger, Energie-Expertin von Greenpeace. "Wenn Kommunen heute Wasserstoff-Heizgebiete ausweisen, riskieren sie hohe Folgekosten für ihre Bürger:innen und handeln nicht im Sinne des Klimaschutzes."
Kontakt: Greenpeace e.V., Mira Jäger | mira.jaeger@greenpeace.org | www.greenpeace.de
Technik | Energie, 21.03.2024
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