Solarhersteller Meyer Burger kündigt Mitarbeitern und beschließt Aus in Freiberg/Sachsen
Gibt es eine Perspektive für verbleibende Hersteller in Sachsen?
Beim Solarunternehmen Meyer Burger gehen im sächsischen Freiberg endgültig die Lichter aus. Mehr als 400 Menschen verlieren ihre Jobs.

Vorausgegangen war die Absage von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) an den sogenannten Resilienzbonus, mit dem die unter Druck stehenden Hersteller in Europa geschützt werden sollten. Meyer Burger hatte die Zukunft des Standorts in Freiberg von dieser Unterstützung abhängig gemacht.
Lindner hatte sein Nein zu großen Subventionen für die heimische Solarindustrie am Sonntagabend bekräftigt. Am Dienstag reagierte nun Meyer Burger mit den Kündigungen. Man habe noch gehofft, dass in Berlin die Einsicht reife, dass die Unterstützung nötig sei, sagte die Sprecherin. Dies habe sich endgültig zerschlagen, wie das Unternehmen dem MDR Sachsen bestätigt.
Trotz Drohungen der Solarbranche keine Hilfe aus Berlin
Bereits im Januar drohte der Solarhersteller Meyer Burger mit Schließung der deutschen Produktion, aber Zuschüsse hätten das Aus des Produktionsstandorts Freiberg noch abwenden können. Daraufhin hatte Bundeswirtschaftsminister Habeck Hilfen für die Solarbranche angekündigt. Denn auch andere Hersteller wie die Solarwatt GmbH aus Dresden erwägen, die inländische Produktion zu stoppen, da deutlich billigere Angebote aus China auch hierzulande den Markt überschwemmen.
Ende Februar beklagte Meyer Burger, dass "es noch keine Entscheidung über politische Unterstützungsmaßnahmen zur Behebung der aktuellen Marktverzerrungen durch Überangebot und Dumpingpreise bei Solarmodulen gibt". Meyer Burger stoppte die Solarpanelproduktion und setzte der Regierung damit die Pistole auf die Brust. Doch die Politik konnte sich nicht zu Gegenmaßnahmen durchringen.
Das Schweizer Photovoltaik-Unternehmen hatte im vergangenen Jahr einen deutlichen Verlust verbucht und starke Konkurrenz durch billige Solarmodule aus China als Grund angeführt. Subventionen bei der Solarmodulherstellung in China hätten zu einer gravierenden Marktverzerrung geführt, erklärte Geschäftsführer Gunter Erfurt. Bei der Fabrik in Freiberg handelt es sich nach eigenen Angaben um den größten Betrieb für die Solarmodulproduktion in Europa.
Rückschlag für Industrie in Freiberg und Sachsen
Der Grünen-Politiker Günther sprach von einem "industriepolitischen Tiefschlag" und gab der FDP die Verantwortung. "Mit zeitlich befristeten, sehr überschaubaren Summen hätte man eine strategisch bedeutende Branche sichern können." Jetzt müsse eine Perspektive für die verbleibenden Hersteller in Sachsen her.
Frank Schräer mit Material der dpa
Technik | Energie, 27.03.2024

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