Klimawandel verschärft Kinderarbeit im Kakaoanbau
NGO kritisiert Tatenlosigkeit der führenden Schokoladenunternehmen
Das entwicklungspolitische INKOTA-Netzwerk hat die führenden
Schokoladenunternehmen für ihre Untätigkeit beim Kampf gegen
Kinderarbeit kritisiert. Kakaobäuerinnen und -bauern seien durch die
jahrzehntelangen Dumpingpreise für Kakao nicht in der Lage, die
notwendigen Investitionen auf ihren Plantagen zu tätigen. Gerade durch
den Klimawandel und die damit einhergehenden Ernteausfälle und
Einkommensverluste der Bäuerinnen und Bauern, verschärfe sich ihre Armut
und damit die Hauptursache für Kinderarbeit im Kakaoanbau. Nur durch
die Bezahlung fairer Preise kann Kinderarbeit im Kakaoanbau beendet
werden.
Infolge des Klimawandels kommt es aktuell in Côte d'Ivoire und Ghana,
den beiden Hauptanbauländern für Kakao, zu Extremwetterereignissen wie
starken Regenfällen. Gepaart mit der Ausbreitung von Schädlingen und
Krankheiten an den Bäumen sind die Ernten im Vergleich zum Vorjahr um 30
bis 40 Prozent zurückgegangen. Das führt zu großen Einkommensverlusten
und steigender Armut bei den Kakaobäuerinnen und -bauern und ihren
Familien.
"Es ist ein Teufelskreis, aus dem es ohne faire Preise keinen Ausweg gibt. Wenn das Geld schon kaum zum Leben reicht, bleibt auch nichts übrig, um sich gegen Krisen abzusichern. Unternehmen haben in der Vergangenheit Jahr für Jahr Rekordgewinne erzielt, aber nur Dumpingpreise an die Menschen gezahlt, die mit schwerer Handarbeit ihren wichtigsten Rohstoff produzieren. Gleichzeitig spitzt sich die Klimakrise immer weiter zu und führt zu einer Krise im Kakaosektor. Das ist eine direkte Folge von fehlenden Investitionen in einen klimaresilienten Kakaoanbau. Dafür sind die Unternehmen mitverantwortlich.", kritisierte Juliane Bing, Projektreferentin Westafrika bei INKOTA.
Kakaobäuerinnen und -bauern in Côte d'Ivoire und Ghana verdienen an einer handelsüblichen Vollmilchschokolade nur rund acht Cent und erwirtschaften keinen Gewinn. "Damit muss endlich Schluss sein. Nur wenn Kakaobauernfamilien endlich Preise erhalten, die ihnen ein Leben in Würde sichert, wird auch die Kinderarbeit im Kakaoanbau enden.", erklärte Juliane Bing. Aktuell seien die weltweiten Kakaopreise auf einem Allzeithoch - vor allem aufgrund der verheerenden Ernteausfälle. Schokoladenunternehmen hätten jetzt die historische Chance, sich zur dauerhaften Zahlung von existenzsichernden Preisen zu verpflichten. "Momentan werden Kakaobauern und -bäuerinnen in Côte d'Ivoire und Ghana deutlich höhere Ab-Hof Preise gezahlt als zuvor. Dieses Niveau muss von den Schokoladenunternehmen gehalten werden, auch wenn der Preis am Weltmarkt wieder sinken sollte.", betonte Juliane Bing.
Nana Kwesi Barning Ackah von der INKOTA Partnerorganisation SEND-Ghana unterstreicht: "Es ist unerlässlich, dass Unternehmen die Kakaobauern und -bäuerinnen dabei unterstützen, die Auswirkungen des Klimawandels abzufedern."
Noch immer arbeiten rund 1,5 Millionen Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen auf Kakaoplantagen in Westafrika. Kinderarbeit im Kakaoanbau ist eine direkte Folge der Armut der Bäuerinnen und Bauern. Dabei sollte dieser Missstand längst beendet sein: Seit Jahrzehnten kündigten die Schokoladenunternehmen mehr Nachhaltigkeit in ihren Lieferketten an. Die Lebensbedingungen der Bäuerinnen und Bauern hätten sich bisher aber nicht verbessert.
Das INKOTA-netzwerk koordiniert die Kampagne Make Chocolate Fair!, die sich mit Verbraucher*innen-Aktionen für die Einhaltung der Menschenrechte und das Ende ausbeuterischer Kinderarbeit in der Kakaolieferkette einsetzt.
Mehr Informationen
"Es ist ein Teufelskreis, aus dem es ohne faire Preise keinen Ausweg gibt. Wenn das Geld schon kaum zum Leben reicht, bleibt auch nichts übrig, um sich gegen Krisen abzusichern. Unternehmen haben in der Vergangenheit Jahr für Jahr Rekordgewinne erzielt, aber nur Dumpingpreise an die Menschen gezahlt, die mit schwerer Handarbeit ihren wichtigsten Rohstoff produzieren. Gleichzeitig spitzt sich die Klimakrise immer weiter zu und führt zu einer Krise im Kakaosektor. Das ist eine direkte Folge von fehlenden Investitionen in einen klimaresilienten Kakaoanbau. Dafür sind die Unternehmen mitverantwortlich.", kritisierte Juliane Bing, Projektreferentin Westafrika bei INKOTA.
Kakaobäuerinnen und -bauern in Côte d'Ivoire und Ghana verdienen an einer handelsüblichen Vollmilchschokolade nur rund acht Cent und erwirtschaften keinen Gewinn. "Damit muss endlich Schluss sein. Nur wenn Kakaobauernfamilien endlich Preise erhalten, die ihnen ein Leben in Würde sichert, wird auch die Kinderarbeit im Kakaoanbau enden.", erklärte Juliane Bing. Aktuell seien die weltweiten Kakaopreise auf einem Allzeithoch - vor allem aufgrund der verheerenden Ernteausfälle. Schokoladenunternehmen hätten jetzt die historische Chance, sich zur dauerhaften Zahlung von existenzsichernden Preisen zu verpflichten. "Momentan werden Kakaobauern und -bäuerinnen in Côte d'Ivoire und Ghana deutlich höhere Ab-Hof Preise gezahlt als zuvor. Dieses Niveau muss von den Schokoladenunternehmen gehalten werden, auch wenn der Preis am Weltmarkt wieder sinken sollte.", betonte Juliane Bing.
Nana Kwesi Barning Ackah von der INKOTA Partnerorganisation SEND-Ghana unterstreicht: "Es ist unerlässlich, dass Unternehmen die Kakaobauern und -bäuerinnen dabei unterstützen, die Auswirkungen des Klimawandels abzufedern."
Noch immer arbeiten rund 1,5 Millionen Kinder unter ausbeuterischen Bedingungen auf Kakaoplantagen in Westafrika. Kinderarbeit im Kakaoanbau ist eine direkte Folge der Armut der Bäuerinnen und Bauern. Dabei sollte dieser Missstand längst beendet sein: Seit Jahrzehnten kündigten die Schokoladenunternehmen mehr Nachhaltigkeit in ihren Lieferketten an. Die Lebensbedingungen der Bäuerinnen und Bauern hätten sich bisher aber nicht verbessert.
Das INKOTA-netzwerk koordiniert die Kampagne Make Chocolate Fair!, die sich mit Verbraucher*innen-Aktionen für die Einhaltung der Menschenrechte und das Ende ausbeuterischer Kinderarbeit in der Kakaolieferkette einsetzt.
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Kontakt: INKOTA-netzwerk e.V., Juliane Bing | bing@inkota.de | www.inkota.de
Wirtschaft | Lieferkette & Produktion, 11.06.2024
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