Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik

Bundespräsident Steinmeier und Entwicklungsministerin Schulze vergeben Preise

Der von Engagement Global im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums (BMZ) durchgeführte Wettbewerb war unter dem Motto „Globaler Kurswechsel: Sei du selbst die Veränderung!" in die Jubiläumsrunde zum 20-jährigen Bestehen gestartet. 306 Schulen mit über 33.000 Schüler*innen nahmen an dem Wettbewerb teil. Die Auszeichnung fand im historischen Stadtbad Oderberger Straße im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg statt. 

33.000 Schüler*innen hatten mit ihren Lehrkräften an der 11. Runde des Schulwettbewerbs zur Entwicklungspolitik teilgenommen. Rund 300 von ihnen nahmen stellvertretend die Ehrungen entgegen. © Engagement Global / Kolja Matzke
Bundespräsident und Schirmherr Frank-Walter Steinmeier: „Das Tolle an den Beiträgen dieser Wettbewerbsrunde ist, dass sie nicht nur Bewusstsein dafür wecken, dass wir dringend etwas tun müssen, sondern dass sie uns vor allen Dingen zeigen, was wir alles tun können. Es ist eine politische Aufgabe zu verhindern, dass die Gewinne des ökologischen Umbaus in die reichen Länder des Nordens fließen, während die armen Länder des Südens die Kosten tragen. Es ist eine politische Aufgabe, die partnerschaftliche Zusammenarbeit zu stärken und Menschen in armen Ländern dabei zu unterstützen, sich eine bessere Zukunft aufzubauen. Und es ist, nicht zuletzt, eine politische Aufgabe, bei Kriegen, Krisen und Katastrophen humanitäre Hilfe zu leisten. Gerade jetzt dürfen wir mit Blick auf die Welt und wie sie ist da nicht nachlassen."

Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Was ich heute gesehen habe, ist gelebte Nachhaltigkeit, über verschiedene Schulformen, Altersstufen und Regionen hinweg: Begegnungen mit Gleichaltrigen in Tunesien oder Südafrika, Kleidertausch statt Wegwerfen und Neukaufen, intensive Beschäftigung mit der Lebenssituation hier und anderswo und der Frage nach Glück, um ein paar Beispiele zu nennen – da kann ich nur sagen: wow! Die Kinder und Jugendlichen nehmen ihre Zukunft selbst in die Hand, und das ist gut so. Sehr beeindruckt hat mich auch die Vielfalt der Schulen, die sich an dem Wettbewerb beteiligt haben. Darunter sind auch Schulen, deren Schülerschaft es nicht so leicht hat, wie an manchen anderen Schulen. Schulen, die sich zum Beispiel ganz besonders dafür eingesetzt haben, neu zugewanderte Kinder ohne Deutschkenntnisse zu integrieren. Schulen, die sich die Inklusion von Kindern mit besonderem Förderbedarf auf die Fahnen geschrieben haben. Ich habe größten Respekt vor all den Lehrkräften, Schulleitungen, Eltern und Kindern, die sich dafür engagiert haben." 

22 bundesweite Haupt- und Sonderpreise 
Insgesamt gewannen Preisträger*innen aus zehn verschiedenen Bundesländern sowie eine Deutsche Auslandsschule einen der Haupt- oder Sonderpreise. 

Die Preise wurden in fünf unterschiedlichen Kategorien vergeben:
In Kategorie 1 (Klassen 1-4) ging der erste Platz an die Reimer-Bull-Schule Marne in Marne (Schleswig-Holstein), in Kategorie 2 (Klassen 5-7) an das Kurt-Huber-Gymnasium in Gräfelfing (Bayern), in Kategorie 3 (Klassen 8-10) an das Ernst-Barlach-Gymnasium in Kiel (Schleswig-Holstein) und in Kategorie 4 (Klassen 11-13) an das Berufliche Schulzentrum in Kelheim (Bayern).
 
Ausgezeichnet mit dem Schulpreis als besonders engagierte Schulen wurden in Kategorie 5 die Brillat-Savarin-Schule, Oberstufenzentrum Gastgewerbe in Pankow (Berlin), die Comeniusschule (Förderschwerpunkt Lernen) in Magdeburg (Sachsen-Anhalt), die Köllerholzschule in Bochum (Nordrhein-Westfalen), das Max-Windmüller-Gymnasium in Emden (Niedersachsen) sowie die Städtische Carl-Benz-Realschule Oberkassel in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen).
 
Das Overberg-Kolleg in Münster (Nordrhein-Westfalen) gewann den Preis zur Unterstützung eines Schulaustauschs im Rahmen des entwicklungspolitischen Schulaustauschprogramms "ENSA".
 
Insgesamt waren 573 Beiträge eingereicht worden, darunter Musik- und Theaterstücke, Videobeiträge, Podcasts und Zeitungen, ebenso wie Gesellschaftsspiele, Kalender, Plakate und digitale Arbeiten. Mindestens genauso vielfältig wie die Beitragsformen war die Bandbreite der bearbeiteten Themen, die von Ungleichheiten und sozialer Gerechtigkeit über Flucht und Migration bis hin zu nachhaltiger Stadtentwicklung sowie Klima- und Ressourcenschutz reichte.
 
Hintere Reihe, v.l.n.r. Marek Wallenfels, Director Bildung und Next Generation, Bertelsmann Stiftung Ralph Caspers, Moderator Katrin Weidemann, Vorstandsvorsitzende Kindernothilfe e.V. Dr. Jens Kreuter, Geschäftsführer Engagement Global Dr. Helene Mutschler, Geschäftsführerin Aktion gegen den Hunger e.V. Jost Neumann, Director Programmes der Tui Care Foundation Sven Haedecke, Public Affairs Manager Unternehmenskommunikation, Cornelsen Verlag GmbH Vordere Reihe, v.l.n.r.: Shayla Jolie & Filo, Song Contest-Gewinnerinnen 2023 Svenja Schulze, Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Frank-Walter Steinmeier, Bundespräsident Katharina Heil, ständige Vertreterin der Kultusministerkonferenz Marion Gutzmann, Vorstandsvorsitzende des Grundschulverbands e.V. © Engagement Global / Kolja MatzkeIm Anschluss an die Preisverleihung führten Shayla Jolie & Filo ihren EINE WELT-Song „Kinder der Welt" auf, der nicht nur Gewinnersong des Song Contests „Dein Song für EINE WELT!" ist, sondern zugleich Hymne der aktuellen elften Runde des Schulwettbewerbs. Mit Worten wie „Es ist 5 nach 12, es muss endlich was passieren" startete das Duo einen Weckruf an alle Menschen, sich aktiv für die Zukunft des Planeten einzusetzen.

Bereits am Vorabend der Veranstaltung fand in Berlin ein Rahmenprogramm statt. Bei zahlreichen Mitmachaktionen sowie musikalischen Auftritten verschiedener Song Contest-Gewinner*innen bot sich viel Raum für Kennenlernen, Miteinander und Austausch. „Eine Veranstaltung wie diese macht Mut. So viele engagierte junge Menschen an einem Ort zu sehen, ist ein besonderes und wichtiges Zeichen dafür, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung immer stärker wird und auch weiter gefördert werden muss – durch Wettbewerbe wie diesen", freute sich TV-Moderator Ralph Caspers, der durch das Programm beider Veranstaltungen führte.

Über den Schulwettbewerb 
Der Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik „alle für EINE WELT für alle" wird von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und unter Schirmherrschaft des Bundespräsidenten durchgeführt. Seit dem Schuljahr 2003/2004 findet der Wettbewerb alle zwei Jahre statt und verfolgt das Ziel, den Lernbereich Globale Entwicklung im Unterricht aller Jahrgangsstufen und Schulformen zu verankern und Kinder und Jugendliche für die Themen der Einen Welt zu sensibilisieren und zu aktivieren. Organisationen aus den Bereichen Zivilgesellschaft, Medien sowie Fachpartner unterstützen den Wettbewerb. Aktuell sind dies: Aktion gegen den Hunger, Bertelsmann Stiftung, Cornelsen Verlag, Grundschulverband e.V., Kindernothilfe e.V., Spiesser – die Jugendzeitschrift, TUI Care Foundation sowie ZEIT für die Schule. Eine neue Runde startet zum Schuljahresbeginn 2025/2026.

Weitere Informationen zu den Gewinnerbeiträgen und -schulen sowie Fotos von der Preisverleihung:

Weitere Informationen zum Schulwettbewerb zur Entwicklungspolitik:
ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH – Service für Entwicklungsinitiativen informiert und berät Einzelpersonen, Zivilgesellschaft, Kommunen, Schulen, Wirtschaft und Stiftungen zu entwicklungspolitischen Vorhaben und fördert diese finanziell. Wir qualifizieren bedarfsgerecht, verbinden Menschen und Institutionen miteinander, unterstützen zivilgesellschaftliches und kommunales Engagement.

Kontakt: ENGAGEMENT GLOBAL gGmbH Service für Entwicklungsinitiativen, Petra Gohr-Guder | presse@engagement-global.de | www.engagement-global.de


Quelle: Engagement Global gGmbH

Gesellschaft | Bildung, 23.06.2024

     
        
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