Der Purpose-Match als Game Changer

Die Verbindung von Sinnhaftigkeit, Menschlichkeit und Unternehmenserfolg

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In einer Welt, in der Transparenz und ethisches Handeln immer wichtiger werden, stehen Unternehmen vor enormen Herausforderungen. Es reicht nicht mehr aus, finanzielle Erfolge auszuweisen. Der Wunsch nach einem höheren Zweck, einem klaren "Warum", wird lauter. Gleichzeitig beschäftigen sich auch Mitarbeitende mehr und mehr mit der Sinnfrage. Mit welcher Methodik kann diesen Tendenzen begegnet werden? Eine davon ist der sogenannte Purpose-Match.

Das Wirkungsrad der 'Weisen Führung' von Almacasa setzt 'Selbstbewusstsein' ins Zentrum. © Almacasa
Jedem Unternehmen liegt er zugrunde: Der Purpose. Gemeint ist die Bestimmung, der Sinn und Zweck und damit die zentrale Kraft einer Organisation. Immer mehr Firmen erkennen, dass der Schlüssel zu einer nachhaltigen und erfolgreichen Zukunft darin liegt, den Unternehmens-Purpose klar zu erkennen und diesen authentisch zu leben. Dabei muss der Purpose nicht erfunden werden, vielmehr ist er als Grundenergie von Anfang an Teil des Unternehmens. Die Geschicke einer Firma im Einklang mit dieser Purpose-Power zu lenken – das ist es, was von Führungskräften erwartet wird. Doch wie findet man diesen Purpose und wie gelingen tägliches Handeln oder auch notwendige Veränderung im Einklang mit ihm?

Die Sinnfrage in der Wirtschaft 
Genau dazu dient der sogenannte Purpose-Match (PM), eine Methodik, die Unternehmen dabei unterstützt, ihren wahren Purpose zu finden, zu vertiefen und tatsächlich zu leben. Es geht dabei darum, die Unternehmens-Identität bewusst zu machen, die Vision zu schärfen, ethische Werte zu implementieren, mit Ressourcen optimal umzugehen, die Zusammenarbeit lebendig zu gestalten, die Kommunikation auf ein neues Level zu bringen und Kunden glücklich zu machen. Oft fehlt es Unternehmen nicht an guten Absichten, aber bei der praktischen Umsetzung wird Wesentliches vergessen. Diese Lücke will die Methode schließen. Der Match soll aber nicht nur Organisationen, sondern auch die Mitarbeitenden in «Flow» bringen. Menschen, die ihren individuellen Purpose kennen und danach leben, kommen in ihre Kraft, empfinden mehr Freude bei dem, was sie tun, sind produktiver und übernehmen mehr Verantwortung.
 
„Firmen, deren Chefs ihre Unternehmenskultur als strategischen Erfolgsfaktor betrachten und systematisch in diese investieren, erzielen ein doppelt so hohes Wachstum wie diejenigen, die das nicht tun."
Ergebnis einer Studie von Heidrick & Struggles mit 500 großen Unternehmen weltweit (darunter 50 aus Deutschland) die Einstellungen gegenüber der Kultur im Unternehmen befragte.

Wie sieht das in der Praxis aus? Der Prozess der Purpose-Entwicklung beziehungsweise -Findung wird durch einen Coach in Workshops, vor Ort oder online angeleitet. Alternativ dazu befähigt ein Train-the-Trainer-Programm die Organisations-Verantwortlichen sowie bestehende interne und externe Trainer dazu, den Prozess selbst anzuleiten. Drei Ebenen werden in dem Prozess gesondert betrachtet:
  1. Der Match von Organisationen mit ihrem wahren Purpose
    Hier vertiefen die Unternehmens-Verantwortlichen die sieben Purpose-Dimensionen Identität, Vision, Ressourcen, Werte, Zusammenarbeit, Kommunikation und Purpose-Power in einem fundierten Prozess. In der Firma entsteht dadurch ein tiefes Verständnis, worum es wirklich geht, welche Beiträge zum größeren Ganzen auf welche Weise durch sie in die Welt kommen wollen und welche Werte für Mitarbeitende, Kunden und die Gesellschaft stimmig sind.

  2. Der Match von Menschen mit ihrem wahren Purpose
    Hierbei vertiefen die teilnehmenden Personen die sieben Purpose-Dimensionen auf der persönlichen Ebene für sich selbst, indem sie sie visualisieren. Dies führt zu mehr Bewusstsein über das eigene Sein und die Ausrichtung im Leben, die Stärken, die eigene Wirksamkeit und die Möglichkeiten.

  3. Der Match von Organisationen und Mitarbeitenden bezüglich Purpose
    Im letzten Schritt richten sich das Unternehmen und die Mitarbeitenden gemeinsam an dem aus, was Sinn stiftet. Steht der Sinn und Zweck im Zentrum, entstehen riesige Chancen – wie zum Beispiel höhere Wirksamkeit, mehr Lebendigkeit und Flow. Besteht keine Übereinstimmung, erfolgt eine Neuausrichtung und Blockaden lösen sich auf.
Seit Anfang 2024 gibt es auch ein KI-gestütztes Computerprogramm, das die Methode ergänzt und Menschen wie Organisationen bei der Sinnstiftung unterstützt.

Der kulturelle Wandel durch Purpose-Match
Unternehmen, die PM anwenden und dauerhaft integrieren, können ihre Transformation beschleunigen und eine Stärkung und Dynamisierung ihrer Organisation von innen heraus erleben. Nach Außen hin soll dies durch vermehrt sinnstiftendes Handeln, bessere Ergebnisse am Markt und schließlich auch durch ein besseres Image sichtbar werden.

Von Fritz Lietsch


Den Purpose erfolgreich umgesetzt

Ein Erfolgsbeispiel für die systematische Auseinandersetzung mit dem Purpose ist das Schweizer Unternehmen Almacasa, das mit 200 Mitarbeitenden Altersheime betreibt. Mit Purpose als Leitstern wurde die Führung und Zusammenarbeit nach eigenen Angaben auf ein neues Level gehoben. Die Führung setzt zum Beispiel das «Selbst-bewusst-sein» aller Mitarbeitenden ins Zentrum und fördert systematisch Themen wie «Achtsamkeit» oder «Liebe zum Menschen». Die frühere Mitarbeiterbeurteilung hat Almacasa durch ein Dialogmodell ersetzt, bei dem Gespräche auf Augenhöhe stattfinden. Das hat Auswirkungen: Die sinnstiftende Zusammenarbeit macht offensichtlich Freude, führt zu einer wertschätzenden Unternehmenskultur und zur Weiterentwicklung bei Menschen und Organisation. Das angenehme Arbeitsklima hat sich herumgesprochen: Anders als anderswo in der Gesundheitsbranche üblich findet Almacasa problemlos qualifizierte Fachkräfte zur Betreuung seiner Wohngruppen. Die Bewohnerinnen und Bewohner werden miteinbezogen, blühen auf und wenden sogar deutlich weniger Medikamente an als in anderen Pflegeeinrichtungen. AV

Wirtschaft | Führung & Personal, 18.06.2024

     
        
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