25.000 Quadratmeter Blühflächen für den Artenschutz

Gemeinsam mit dem StartUp Immerbunt hat die Ferienhaus-Plattform Naturhäuschen ihr erstes ganz eigenes Naturprojekt initiiert.

Die Ferienhaus-Plattform Naturhäuschen nutzt den Umsatz aus dem Vermitteln naturnaher Ferienunterkünfte von privaten Vermieter:innen, um Naturprojekte zu finanzieren. Jetzt hat das junge Unternehmen gemeinsam mit dem StartUp Immerbunt sein erstes ganz eigenes Naturprojekt initiiert. Auf den Grundstücken einiger Naturhäuschen-Vermieter:innen werden 2024 insgesamt 25.000m² Blühflächen aus regionalen Wildblumensamen angelegt. Der Startschuss ist am 29. April auf der Insel Rügen gefallen. 

Blühfläche © Jessica Ziemke, Immerbunt
Naturhäuschen: 25.000m² Blühflächen für den Artenschutz 
Naturhäuschen hat sich ganz dem Naturschutz verschrieben und möchte Menschen dazu einladen, Natur bewusst zu erleben. Das Konzept dahinter: naturbewusste Vermieter:innen von Ferienunterkünften mit naturliebenden Gästen zusammenzubringen und einen Teil des Umsatzes (zzt. 3,5 Prozent) in den Schutz der heimischen Biodiversität einfließen zu lassen. In seinem ersten eigenen Naturprojekt bringt Naturhäuschen nun alle Parteien zusammen. Einige deutsche Vermieter:innen stellen freie Flächen rund um ihre Naturhäuschen zur Verfügung. Auf den Grundstücken dieser Ferienhäuser in Deutschland entstehen derzeit in Zusammenarbeit mit dem StartUp Immerbunt bis zu 25.000 Quadratmeter Blühflächen aus regional zertifizierten Wildblumensamen. Diese bunten Blühflächen sind nicht nur schön anzusehen, sie bieten auch paradiesische Zustände für die Artenvielfalt.

Das Ziel: Der Landschaft ihre Identität zurückzugeben und somit Monokulturen zu durchbrechen sowie Lebensraum und Nahrungsquellen für Insekten, Vögel und andere heimische Kleintiere zu schaffen. Eine Blühfläche wirkt zudem wie eine „natürliche Klimaanlage": Sie hält die Umgebung kühl und trägt zur Luftreinigung bei. Das unterstützt die Widerstandsfähigkeit gegenüber extremen Wetterbedingungen und hilft Ökosystemen, sich an den Klimawandel anzupassen.

Die erste Blühfläche auf Rügen 
Am 29. April 2024 wurden die ersten Wildblumensamen auf der Ostseeinsel Rügen ausgesät. © Jessica Ziemke, ImmerbuntDer Startschuss ist bereits gefallen: Am 29. April 2024 wurden die ersten Wildblumensamen auf der Ostseeinsel Rügen ausgesät. Dafür stellte Naturhäuschen-Vermieter Christian Neuschild 7000 Quadratmeter Fläche auf seinem Gutshof in Gingst zur Verfügung. Tom Junge, Gründer von Immerbunt, war begeistert: „Das Grundstück bietet perfekte Voraussetzungen, da Christian hier schon verschiedene Ökosysteme geschaffen hat. Unsere Blühfläche verbindet nun den Wald, die wilde Grasnarbe, die Sandgrube  – übrigens ein perfekter Nistplatz für Wildbienen –, die Hecken und den Teich miteinander.  So können die verschiedenen Tierarten sicher von einem Ökosystem zum anderen gelangen – ein Paradies für die Artenvielfalt."
 
Artensterben
Wie wichtig das ist, zeigt ein Blick auf die Zahlen: Laut Studien ist die Biomasse der Fluginsekten seit 1989 deutschlandweit um erschreckende 75 Prozent gesunken. Insekten sind für zehn Prozent unserer deutschen Nahrungsmittelproduktion zuständig – ohne sie kann die Menschheit nicht überleben. Auch andere Arten verschwinden in Deutschland rapide, so gilt rund ein Drittel der Vogelarten als bestandsgefährdet oder ist bereits ausgestorben. Und auch bei den Säugetieren sind es laut Roter Liste des Bundesamtes für Naturschutz alarmierende 41 Prozent.

Intakte Ökosysteme sind die Antwort
Insekt auf Blühfläche © Jessica Ziemke, ImmerbuntDer Klimawandel mündet in einen Teufelskreis: Veränderte klimatische Bedingungen zerstören Lebensräume und verursachen ein Tier- und Insektensterben, was wiederum unsere Ökosysteme gefährdet. Der Schlüssel im Kampf gegen den Klimawandel sind intakte Ökosysteme, denn sie speichern CO? und sind widerstandsfähiger gegen Naturkatastrophen.

Unternehmerische Verantwortung
Die Folgen des Klimawandels stellen eine immer größere Bedrohung von Mensch und Natur dar. Dennoch arbeiten viele Unternehmen rein profitorientiert und ignorieren Langzeitfolgen wie Umweltverschmutzung, Artensterben und Erderwärmung. Naturhäuschen und Immerbunt wissen, dass es auch anders gehen kann – und muss! Die jungen Mitarbeiter:innen wollen einen Unterschied machen.

Zum Projekt: 

Über Naturhäuschen 
Naturhäuschen/Natuurhuisje/Nature House wurde 2009 von den niederländischen Brüdern Tim und Luuk van Oerle gegründet. Nach der erfolglosen Suche nach einem Ferienhaus inmitten der Natur, um Vögel zu beobachten, sahen sie nur eine Möglichkeit: eine eigene Buchungsplattform zu gründen. Ziel war es, Naturliebhaber:innen und private Naturhäuschen-Vermieter:innen auf unkomplizierte Art und Weise zusammenzubringen und gleichzeitig die Natur zu schützen. Seit 2022 gibt es die deutsche Tochter-GmbH. 3,5 Prozent (ab 2025 fünf Prozent!) des Umsatzes fließen in den Artenschutz. Bisher wurden bestehende Projekte wie von Wohllebens Waldakademie und der Stiftung Büngerner Dingdener Heide unterstützt. Mit den Blühflächen setzt das Scale-Up nun sein erstes eigenes Naturprojekt um.

Zur Website: www.naturhaeuschen.de 
Über Immerbunt: www.immerbunt.com

Kontakt: Naturhäuschen GmbH, Charlotte Lorei | charlotte@naturhaeuschen.de | www.naturhaeuschen.de


Umwelt | Biodiversität, 23.07.2024

     
        
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