Biodiversität im heimischen Superwood
Unterwegs im Karwendel, dem größten Naturpark Österreichs
Anton Heufelder steht an einem rauschenden Fluss, der Flusslauf ist
von Spirken gesäumt. Spirken? Tatsächlich ist von einer besonderen
Baumart die Rede, die auch "Aufrechte Latsche" genannt wird. Spirken
können eine Höhe von bis zu 25 Metern erreichen und sind auf dem Gebiet
der Europäischen Union vom Verschwinden bedroht. Dass Heufelder Anfang
Juli gemeinsam mit weiteren Spirken-Fans zusammengekommen ist, liegt an
einer Besichtigung des Hinterautals.
Heufelder ist Geschäftsführer des Naturparks Karwendel und unter anderem verantwortlich für die Biodiversität des
Karwendelgebirges. Gemeinsam mit Vertreter:innen österreichischer
Pressehäuser, dem Tiroler Umweltlandesrat, dem Bürgermeister von
Scharnitz und ClimatePartner Mitarbeitenden machte sich die Gruppe mit
dem Rad auf den Weg in den größten Naturpark Österreichs.
Biodiversität - Begriffsklärung und Entwicklung
Biodiversität - das Wort setzt sich aus dem griechischen bios (Leben) und dem lateinischen diversitas (die Vielfalt) zusammen. Doch was bedeutet es genau? Laut der Max-Planck-Gesellschaft lässt sich Biodiversität in vier Ebenen unterteilen:
Der Naturpark Karwendel umfasst aufgrund seiner Lage verschiedene Landschaftsformen von Gebirgslandschaften und sanften Almen hin zu naturnahen Wäldern und Wildflüssen. Diese Landschaften beherbergen neben dem Schneehuhn eine Vielzahl an weiteren, bedrohten und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten wie den Bergmolch, den Flussuferläufer und die Deutsche Tamariske.
Was wird getan?
Im 739m2 großen Naturpark Karwendel wird die Biodiversität durch verschiedene Projekte gestärkt. Eines davon ist die Ausweisung eines Naturwaldreservates für die Spirken. Da die Art bedroht ist und immer weiter aus unseren Regionen verschwindet, muss sie geschützt und gefördert werden. Die lichten Spirkenwälder sorgen außerdem für die Entwicklung einer besonderen Vegetation und Tierwelt, da sie relativ viel Licht und Wärme auf den Waldboden lassen. Auf einer Fläche von knapp 24 Hektar (das entspricht einer Fläche von rund 30 Fußballfeldern) der Gemeinde Scharnitz wird im Hinterautal ein Reservat für Spirkenwälder eingerichtet. Damit werden nicht nur bestehende Reservate beständig geschützt, sondern es kommen auch weitere Flächen zum ökologischen Netzwerk hinzu. "Lasst die Spirken wirken" wirft Heufelder an diesem Nachmittag ein und beschreibt damit mal eben lässig, worum es im Naturpark geht: Der Natur ihren Raum zurückzugeben.
Doch neben Spirken darf die Natur auch an anderer Stelle wieder wirken. So werden beispielsweise Moore renaturiert, da der Torf über Jahrtausende hinweg verlässlich Emissionen speichert und so als einer der größten Kohlenstoffspeicher weltweit gilt. Zudem wird im Naturpark Karwendel darauf geachtet, genügend Totholz im Wald zu belassen, da dies nicht nur verschiedenen Vogel- und Fledermausarten, sondern auch Insekten und unzähligen Mikroorganismen als wichtiger Lebensraum dient. Außerdem speichert Totholz viel Wasser und beschattet den Waldboden.
Regionaler Naturschutz ist also vielfältig und setzt sich für den Erhalt und die Wiederherstellung natürlicher Lebensräume sowie für die Anpassung an klimatische Veränderungen ein. Fachkräfte und Freiwillige arbeiten im Naturpark Karwendel daran, verschiedene Ökosysteme in der deutsch-österreichischen Grenzregion zu schützen und klimaresilienter zu machen. Ein weiterer Aspekt sind Bildungsangebote zum Thema. So bietet der Naturpark Karwendel mit Unterstützung von ClimatePartner eine geförderte Ausbildung an, bei der Klimapädagog:innen Fachwissen rund um den Klimawandel und Methoden der Klimawandelbildung vermittelt bekommen.
Vielfältige Fördermaßnahmen im Naturpark Karwendel
Ein Team des Naturparks Karwendel und ClimatePartners schaut sich immer wieder aufs Neue an, wo die Natur gerade Unterstützung benötigt. So kann zielgerichtet und individuell geholfen werden.
Weitere Maßnahmen im Naturpark Karwendel, die derzeit durch ClimatePartner und seine Kund:innen gefördert werden, sind:
Biodiversität - Begriffsklärung und Entwicklung
Biodiversität - das Wort setzt sich aus dem griechischen bios (Leben) und dem lateinischen diversitas (die Vielfalt) zusammen. Doch was bedeutet es genau? Laut der Max-Planck-Gesellschaft lässt sich Biodiversität in vier Ebenen unterteilen:
- Die Vielfalt unterschiedlicher Arten als auch innerhalb einer Art.
- Die genetische Vielfalt innerhalb einzelner Arten sowie die Diversität aller Organismen eines Lebensraums.
- Die Vielfalt an Biotopen und Ökosystemen sowie an Ökosystemfunktionen wie Bestäubung und Samenverbreitung.
- Die Vielfalt an Verhaltensweisen von Tieren (kulturelle Vielfalt).
Der Naturpark Karwendel umfasst aufgrund seiner Lage verschiedene Landschaftsformen von Gebirgslandschaften und sanften Almen hin zu naturnahen Wäldern und Wildflüssen. Diese Landschaften beherbergen neben dem Schneehuhn eine Vielzahl an weiteren, bedrohten und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten wie den Bergmolch, den Flussuferläufer und die Deutsche Tamariske.
Was wird getan?
Im 739m2 großen Naturpark Karwendel wird die Biodiversität durch verschiedene Projekte gestärkt. Eines davon ist die Ausweisung eines Naturwaldreservates für die Spirken. Da die Art bedroht ist und immer weiter aus unseren Regionen verschwindet, muss sie geschützt und gefördert werden. Die lichten Spirkenwälder sorgen außerdem für die Entwicklung einer besonderen Vegetation und Tierwelt, da sie relativ viel Licht und Wärme auf den Waldboden lassen. Auf einer Fläche von knapp 24 Hektar (das entspricht einer Fläche von rund 30 Fußballfeldern) der Gemeinde Scharnitz wird im Hinterautal ein Reservat für Spirkenwälder eingerichtet. Damit werden nicht nur bestehende Reservate beständig geschützt, sondern es kommen auch weitere Flächen zum ökologischen Netzwerk hinzu. "Lasst die Spirken wirken" wirft Heufelder an diesem Nachmittag ein und beschreibt damit mal eben lässig, worum es im Naturpark geht: Der Natur ihren Raum zurückzugeben.
Doch neben Spirken darf die Natur auch an anderer Stelle wieder wirken. So werden beispielsweise Moore renaturiert, da der Torf über Jahrtausende hinweg verlässlich Emissionen speichert und so als einer der größten Kohlenstoffspeicher weltweit gilt. Zudem wird im Naturpark Karwendel darauf geachtet, genügend Totholz im Wald zu belassen, da dies nicht nur verschiedenen Vogel- und Fledermausarten, sondern auch Insekten und unzähligen Mikroorganismen als wichtiger Lebensraum dient. Außerdem speichert Totholz viel Wasser und beschattet den Waldboden.
Regionaler Naturschutz ist also vielfältig und setzt sich für den Erhalt und die Wiederherstellung natürlicher Lebensräume sowie für die Anpassung an klimatische Veränderungen ein. Fachkräfte und Freiwillige arbeiten im Naturpark Karwendel daran, verschiedene Ökosysteme in der deutsch-österreichischen Grenzregion zu schützen und klimaresilienter zu machen. Ein weiterer Aspekt sind Bildungsangebote zum Thema. So bietet der Naturpark Karwendel mit Unterstützung von ClimatePartner eine geförderte Ausbildung an, bei der Klimapädagog:innen Fachwissen rund um den Klimawandel und Methoden der Klimawandelbildung vermittelt bekommen.
Vielfältige Fördermaßnahmen im Naturpark Karwendel
Ein Team des Naturparks Karwendel und ClimatePartners schaut sich immer wieder aufs Neue an, wo die Natur gerade Unterstützung benötigt. So kann zielgerichtet und individuell geholfen werden.
Weitere Maßnahmen im Naturpark Karwendel, die derzeit durch ClimatePartner und seine Kund:innen gefördert werden, sind:
- Die Erneuerung der traditionellen Weidezäune zum Schutz der Moorseen an der Walderalm:
Das Moor wird so gegen Beschädigungen durch die Hufen der Weidetiere und gegen Nährstoffeintrag geschützt.
- Feuchtwiesenpflege an der Thaurer Alm:
Hierbei werden Hochstauden und Büsche aus der Feuchtwiese entfernt, damit die Fläche wieder einen Lebensraum für Heuschrecken, Spinnentiere und viele Schmetterlingsarten bietet. Ohne die Pflege einer Feuchtwiese setzt eine Verbuschung ein, wodurch der Lebensraum für die Arten unattraktiv wird.
- Grabenrenaturierung "Alter Grießen":
Eingewachsenes Material wie kleine Latschen oder andere Straucharten werden hierbei behutsam aus dem Graben entfernt, damit dort wieder Wasser fließen kann. So wird ein offenes Gewässer geschaffen, welches wieder seine volle ökologische Funktionsfähigkeit mit dem nahegelegenen Rißbach, den Aubereichen und dem sog. "Gries", einem mageren und artenreichen Wiesenstandort, entfalten kann.
- Anlage einer "10-Jahreszeiten-Hecke":
Gemeinsam mit Kindern der Naturparkschulen werden Hecken mit heimischen und insektenfördernden Sträuchern sowie Blühstreifen angelegt, um in Schulgärten Wissen zu vermitteln sowie Insektenarten zu fördern. Eine "10-Jahreszeiten-Hecke" wird so genannt, weil sie mit Blüten und Früchten den Einzug der zehn phänologischen Jahreszeiten anzeigt, wozu 10 verschiedene heimische Gehölze gepflanzt werden. Die Phänologie beschäftigt sich mit dem regelmäßigen Ablauf aller Prozesse in der Natur. Dabei werden die vier Jahreszeiten in je drei Phasen unterteilt.
Kontakt: ClimatePartner GmbH, Eva Rössler | press@climatepartner.com | www.climatepartner.com
Umwelt | Biodiversität, 31.07.2024
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