Die Arbeitsumgebung gesund gestalten

Ein ganzheitlicher Ansatz zur Gestaltung von Arbeitsräumen berücksichtigt drei zentrale Aspekte

In der modernen Arbeitswelt sind Gesundheit und Wohlbefinden der Mitarbeitenden zentrale Aspekte für den Erfolg eines Unternehmens. Die Gestaltung von Büro- und Arbeitsräumen spielt dabei eine entscheidende Rolle. Ein gut gestalteter Arbeitsplatz kann nicht nur die physische und psychische Gesundheit fördern, sondern auch die Leistungsfähigkeit, Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeitenden an das Unternehmen stärken.

Die Wellbeing Map schlägt konkrete Maßnahmen zur Gestaltung von gesunden, tätigkeitsorientierten Arbeitswelten vor. © Quelle: M.O.O.CON
Gesundheit ist nicht allein das Gegenteil von Krankheit, sondern ein Zustand vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens. Das Salutogenese-Modell von Aaron Antonovsky bietet einen nützlichen Rahmen zur Betrachtung von Gesundheit im Arbeitskontext. Es betont die Bedeutung von Faktoren, die zur Entstehung und Erhaltung von Gesundheit beitragen. Hierzu zählen die individuellen Ressourcen, das soziale Umfeld und die Bewältigungsstrategien im Umgang mit Stress.

Arbeitsumgebungen, die Klarheit, Sinnhaftigkeit und Handhabbarkeit fördern, können das Kohärenzgefühl der Mitarbeitenden stärken und somit deren Gesundheit positiv beeinflussen.

Ganzheitlicher Ansatz zur Gestaltung von Arbeitsräumen
Ein ganzheitlicher Ansatz zur Gestaltung von Arbeitsräumen berücksichtigt drei zentrale Aspekte: den Menschen, die Organisation und das Gebäude mit seinen Services.
  1. Mensch: Individuelle Bedürfnisse und Prädispositionen der Mitarbeitenden stehen im Mittelpunkt. Räume sollten so gestaltet sein, dass sie unterschiedliche Arbeitsstile und -anforderungen unterstützen. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind dabei entscheidend, um den vielfältigen Bedürfnissen gerecht zu werden.
  2. Organisation: Die Arbeitsräume sollten die Zielsetzungen und Strategien der Organisation unterstützen. Dies beinhaltet die Förderung von Kommunikation und Zusammenarbeit sowie die Schaffung einer Umgebung, die die Unternehmenskultur widerspiegelt und stärkt.
  3. Gebäude und Services: Die physische Gestaltung der Räume, die ergonomische Ausstattung, das Raumklima und die technischen Voraussetzungen sind essenzielle Komponenten für das Wohlbefinden der Mitarbeitenden. Ein gutes Raumkonzept minimiert Stressfaktoren und fördert die Gesundheit durch optimale Lichtverhältnisse, Luftqualität und akustischen Komfort.
Wellbeing Map: Konkrete Maßnahmen zur Förderung des Wohlbefindens
Die Wellbeing Map ist ein Modell, das die verschiedenen Dimensionen des Wohlbefindens in Arbeitsumgebungen abbildet und somit verdeutlicht, welche praktische Umsetzung für Unternehmen sinnvoll ist. Dazu bieten sich verschiedene Maßnahmen an.

Mensch
  • Vereinbarungen treffen: Gemeinsam Vereinbarungen über die Nutzung der Fläche, Reservierungsmöglichkeiten und Anwesenheitstage zu treffen, erlaubt, dass individu­elle Bedürfnisse gesehen und kommuniziert werden.
  • Zugehörigkeitsgefühl erlebbar machen und stärken: Die neue Flexibilität am Arbeitsplatz kann das Gemeinschaftsgefühl verändern, sodass es wichtiger wird, den persönlichen Kontakt zueinander zu fördern sowie Gestaltungselemente und Teamentwicklungsmaßnahmen einzuplanen.
Organisation
  • Visionen und Zielbild als Leitmotiv nutzen: Eine räumliche Veränderung sollte immer als Unterstützung der Unternehmensstrategie verstanden werden, daher muss das Warum klar definiert sein, dessen Konzept und Umsetzung kontinuierlich über den gesamten Prozess mit den ursprünglichen Zielen abgeglichen werden sollte.
  • Arbeitsabläufe berücksichtigen und neu definieren: Es empfiehlt sich, Workshops zur Identifizierung und Anpassung kritischer Prozesse durchzuführen, neue Prozesse vor dem Umzug zu testen und zu üben sowie Zeit für den Aufbau neuer Gewohnheiten nach dem Umzug einzuplanen.
Gebäude
  • Bedarfsorientiertes Raumkonzept entwickeln: Ein Raumkonzept, das auf den Tätigkeiten und Anforderungen der Mitarbeitenden basiert (auch Activity Based Working genannt), schafft Orientierung und reduziert Stress. Es ist dafür notwendig, Tätigkeitsanalysen unter Beteiligung der Mitarbeitenden durchzuführen, Kommunikationswege zu analysieren und eine Vielfalt an Raumlösungen inklusive Regenerationsflächen zu schaffen.
  • Wohlbefinden in Gestaltung und Design berücksichtigen: Designkonzepte mit moderaten Farben, klar erkennbaren Zonen und integrierten Pflanzenkonzepten fördern Vertraulichkeit und Wohlbefinden.
  • Ergonomische Ausstattung und Möblierung: Höhenverstellbare Schreibtische, ergonomische Stühle und flexible Arbeitsplätze sind wichtig, um gesundheitliche Probleme zu vermeiden und die Produktivität zu sichern.
Umfassende Informationen zu diesem Thema finden Sie im Whitepaper von M.O.O.CON, das hier kostenlos zum Download zur Verfügung steht: www.moo-con.com/unser-wissen/blog/whitepaper-wellbeing-map

Judith Henle ist Consultant bei M.O.O.CON und spezialisiert auf Change Management im Kontext neuer Arbeitswelten. Als Psychologin und systemisch ausgebildete Coachin designt sie Maßnahmen, um Führungskräfte und Mitarbeitende auf dem Weg in tätigkeitsorientierte Bürokonzepte und den damit einhergehenden Kulturwandel zu stärken. Kompetenzaufbau und aufrichtige, tragfähige Partizipationsmöglichkeiten sind dabei für sie essenzielle Erfolgsfaktoren.

Christoph Schipper ist ehemaliger Mitarbeiter von M.O.O.CON.

Quelle: B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften

Wirtschaft | Führung & Personal, 30.08.2024

     
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