Klimaschädlich? Steht der Bitcoin besser dar als bisher angenommen?
Plädoyer für eine differenzierte Betrachtung der Rolle von Kryptowährungen in der Energiewirtschaft
Ein Aspekt, der viele potenzielle Anleger beim Thema Bitcoin (BTC) zu denken gibt, ist der negative Einfluss auf unsere Umwelt. Experten sprechen davon, dass der Miningprozess mehr Strom verbraucht als das Land Dänemark. Da klingeln bei den umweltbewussten Menschen erst einmal die Alarmglocken! Trotz des stetig steigenden Kurses für 1 BTC in Euro sind die Klimabedenken bei ihnen dann manchmal ein Grund, von einer Investition Abstand zu nehmen. Aber ist das wirklich berechtigt? In diesem Artikel werden wir dieses Thema ein wenig genauer unter die Lupe nehmen.
Ist der Energieverbrauch grundsätzlich schlecht?
Das ist eine Frage, die wir uns generell stellen und nicht nur auf das Bitcoin-Netzwerk beziehen sollten! Raketen ins Weltall schicken, zum Dezember die Weihnachtsbeleuchtung einschalten, elektronische Werbetafel in Innenstädten aufstellen oder einfach aus Versehen tagsüber das Licht anlassen – all das ist Energieverbrauch! Die Menschheit braucht einen Großteil dieser Energien, um den heutigen Lebensstil aufrechtzuerhalten. Selbstverständlich gibt es auch einige Energiefresser, auf die wir und auch die Umwelt gerne verzichten können. Dennoch stehen sie nicht in der Kritik.
Grundsätzlich ist Energieverbrauch nichts Schlechtes, er gehört zum heutigen Leben schlichtweg dazu. Die Frage ist vielmehr: Woher stammt diese Energie? Eine Lösung könnte es sein, das Mining aus erneuerbaren Energien zu gestalten. Bitcoin könnte sogar ein Anreiz für den Aufbau beziehungsweise den Ausbau erneuerbarer Energiequellen sein.
Bitcoin kann den Aufbau von erneuerbaren Energien vorantreiben
Erneuerbare Energien bringen zwei gravierende Probleme mit sich, und für beide hat der Bitcoin die passende Lösung parat. Erneuerbare Energien werden beispielsweise hauptsächlich aus der Sonnenenergie, der Wind- und auch Wasserkraft gewonnen. Leider lassen sich die Energien jedoch vor allem in Regionen gewinnen, wo wir sie nicht benötigen. Die Energie von diesen Orten in bewohnte Gebiete zu transportieren, ist nicht so einfach möglich. Für das Bitcoin-Netzwerk ist der Mining-Standort hingegen völlig egal. So könnten die an diesem Standort erzeugten Energien problemlos in den Miningprozess fließen, wodurch sich andere Erzeugungsquellen entlasten lassen.
Das zweite Problem bei erneuerbaren Energien ist die fehlende konstante Versorgung. Die Sonnenstunden variieren je nach Jahreszeit und Ort stark, selbst der Wind bläst mal stärker, mal weniger stark. So müssen beispielsweise an sehr windstarken Tagen Krafträder sogar abgeschaltet werden, da sie ansonsten Strom überproduzieren würden. An anderen Tagen reicht die Energie jedoch nicht aus, um die Menschen in der Umgebung mit ausreichend Strom zu versorgen.
Aber lässt sich der überproduzierte Strom nicht einfach speichern? Bis zu einem bestimmten Punkt wird der Strom in Speicher eingespeist, dies ist jedoch ebenfalls nicht ganz so einfach und auch diese Speicher haben schnell ihre Kapazitäten erreicht. Anstatt die Windkrafträder jetzt abzuschalten, könnte die überproduzierte Energie in das Bitcoin-Mining fließen. So hält man die Stromerzeugnisse auf einem konstant hohen Level, und die Betreiber oder der Staat könnten durch die Miningbelohnungen sogar noch ihre Einnahmen steigern.
Fazit – Mehr als nur ein Klimasünder!
Betrachten wir die Mining-Prozesse einmal aus einem anderen Blickwinkel, stellen wir schnell fest: Er ist normalerweise weniger klimaschädlich als gedacht. Es kommt nämlich immer darauf an, wie die verbrauchten Energien gewonnen werden. An diesem Punkt kommen vor allem die erneuerbaren Energien ins Spiel, die ansonsten ungenutzt bleiben. Während der Verbrauch von Energie ein unvermeidlicher Teil moderner Technologien ist, könnte die richtige Kombination von Bitcoin und erneuerbaren Energiequellen sogar das Potenzial haben, die Energiewende zu unterstützen. Angesichts dieser Möglichkeiten lohnt es sich, nicht nur die Kritiken, sondern auch die Chancen im Blick zu behalten und eine differenzierte Betrachtung der Rolle von Kryptowährungen in der Energiewirtschaft zu fördern.
Lifestyle | Geld & Investment, 17.11.2024
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