Energiewende in Deutschland
Unterstützung bleibt hoch, aber Kritik wächst
Die Energiewende gilt als eines der zentralen Zukunftsprojekte Deutschlands – doch wie denkt die Bevölkerung wirklich darüber? Eine aktuelle Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach zeigt: Während die Mehrheit weiterhin hinter dem Umbau der Energieversorgung steht, wächst die Unzufriedenheit mit der Umsetzung. Die wichtigsten Erkenntnisse und Zahlen im Überblick.

1. Allgemeine Akzeptanz der Energiewende, aber wachsende Kritik
Grundsätzliche Zustimmung:
- 72 % der deutschen Bevölkerung befürworten weiterhin die Energiewende.
- Die Unterstützung ist besonders hoch bei jüngeren Menschen (unter 30 Jahre: 78 %) und Anhängern der Grünen (85 %).
- Bei älteren Befragten (über 60 Jahre) liegt die Zustimmung nur bei 64 %.
Zunehmende Kritik am Weg der Umsetzung:
- 58 % der Befragten sind der Meinung, dass die aktuelle Umsetzung nicht effizient ist.
- 49 % halten die Maßnahmen für überbürokratisiert und nicht pragmatisch genug.
- 43 % wünschen sich eine stärkere Beteiligung von Unternehmen und Privatpersonen an der Transformation.
Wirtschaftliche Auswirkungen:
- 65 % der Befragten befürchten steigende Energiepreise durch die Energiewende.
- 51 % sehen Arbeitsplatzverluste in energieintensiven Branchen als eine große Herausforderung.
- 42 % glauben, dass Deutschland seine wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit durch die hohen Energiekosten gefährdet.
Positive Aspekte:
- Nur 28 % sehen die Energiewende als große wirtschaftliche Chance für neue Industrien und Arbeitsplätze.
- Die Einschätzung, dass erneuerbare Energien langfristig Kostenvorteile bringen, ist von 45 % (2022) auf 39 % gesunken.
Technologische Unsicherheiten:
- 60 % halten den Ausbau der Speichertechnologien für unzureichend.
- 48 % sind skeptisch, ob die Stromversorgung in Zukunft wirklich stabil bleibt.
3. Individuelle Betroffenheit und Wahrnehmung
Auswirkungen auf den eigenen Alltag:
Auswirkungen auf den eigenen Alltag:
- 53 % der Befragten geben an, dass sie bisher kaum Veränderungen in ihrem Alltag durch die Energiewende spüren.
- 27 % merken gestiegene Strompreise als direkte Folge.
- 18 % haben ihre Heizung oder ihr Mobilitätsverhalten aufgrund politischer Vorgaben bereits umgestellt.
Bereitschaft zur Veränderung:
- 62 % würden grundsätzlich auf erneuerbare Energien umsteigen, wenn es finanziell attraktiv wäre.
- 37 % sind bereit, in eine Solaranlage oder Wärmepumpe zu investieren, wenn Förderprogramme verbessert würden.
4. Verantwortung für die Energiewende
Hauptverantwortung wird bei der Regierung gesehen:
- 78 % der Befragten sehen die Bundesregierung als treibende Kraft der Energiewende.
- 52 % sind jedoch der Meinung, dass die politischen Maßnahmen nicht konsequent genug umgesetzt werden.
- 47 % kritisieren zu viele kurzfristige Änderungen und fehlende Planungssicherheit.
Rolle von Unternehmen und Bürgern:
- 34 % fordern von Unternehmen mehr Innovationskraft im Bereich nachhaltiger Energielösungen.
- 29 % sehen Verbraucher in der Pflicht, ihren Energieverbrauch bewusster zu gestalten.
5. Wissensstand über die Energiewende
Allgemeine Unsicherheit:
- 55 % der Befragten fühlen sich nicht ausreichend über die Energiewende informiert.
- 41 % haben Schwierigkeiten, die aktuellen politischen Maßnahmen nachzuvollziehen.
Informationsquellen:
- 46 % beziehen ihre Informationen aus Nachrichtenmedien.
- 21 % nutzen hauptsächlich soziale Medien, wobei diese Gruppe besonders skeptisch gegenüber den politischen Maßnahmen ist.
- 18 % haben sich gezielt mit Fachinformationen zu erneuerbaren Energien beschäftigt.
Fazit
- Die Energiewende wird grundsätzlich unterstützt, aber die Umsetzung wird zunehmend kritisch betrachtet.
- Die größten Sorgen betreffen steigende Energiekosten und wirtschaftliche Nachteile.
- Technologische Unsicherheiten und mangelnde Informationen erschweren die Akzeptanz.
- Es besteht eine hohe Erwartung an die Politik, Unternehmen und Verbraucher, die Energiewende gemeinschaftlich und effizient umzusetzen.
Lesen Sie hierzu auch das forum-Interview mit Heba Aguib, Mitglied des Vorstands der BMW Foundation Herbert Quandt.
Weitere Hintergrundinfos und Berichte:
- Es gibt verstärkte Investitionen in Agri-Photovoltaik, Speichersysteme und Bürgerbeteiligungsmodelle, die helfen könnten, die Energiewende voranzubringen.
- Die steigenden CO2-Bepreisungen und neue ESG-Anforderungen für Unternehmen beeinflussen die Akzeptanz und Umsetzung der Energiewende maßgeblich.
- Projekte zur Kommunalen Wärmeplanung und bidirektionalen Ladetechnologien bieten innovative Lösungsansätze.
Kontakt: Looping One, Andrea Crasselt | Andrea.Crasselt@looping-one.com | looping-one.com
Technik | Energie, 27.02.2025

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