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20 Jahre entwicklungspolitischer Schulaustausch mit ENSA

Schulpartnerschaften für Weltoffenheit und Toleranz

Seit 20 Jahren fördert das Entwicklungspolitische Schulaustauschprogramm (ENSA) internationale Partnerschaften zwischen Schulen aus Deutschland und Schulen aus Ländern in Afrika, Asien, Lateinamerika und Südosteuropa. Am 11. März 2025 würdigte Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze im Berliner Zoo Palast die langjährigen Erfolge von ENSA.

Schulaustausch für eine global gerechte Welt: Rund 600 Schüler*innen, Lehrkräfte und Vertreter*innen aus Politik und Zivilgesellschaft feierten das 20-jährige Jubiläum des Entwicklungspolitischen Schulaustauschprogramms (ENSA). © ENSA/photothekSchulaustausch für eine global gerechte Welt: Rund 600 Schüler*innen, Lehrkräfte und Vertreter*innen aus Politik und Zivilgesellschaft feierten das 20-jährige Jubiläum des Entwicklungspolitischen Schulaustauschprogramms (ENSA). © ENSA/photothek
In einem politisch dynamischen Klima – geprägt von den jüngsten Bundestagswahlen und einer weltweiten Debatte über internationale Zusammenarbeit – zeigte das Entwicklungspolitische Schulaustauschprogramm ENSA am 11. März 2025 im Zoo Palast Berlin zusammen mit Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze eindrucksvoll, wie Schulpartnerschaften junge Menschen befähigen, aktiv an der Gestaltung einer demokratischen und solidarischen Zukunft mitzuwirken. Das Jubiläum des 20-jährigen Programms von Engagement Global, im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), setzte ein starkes Zeichen für globale Bildung und interkulturellen Austausch. 

„Seit 20 Jahren vermittelt das entwicklungspolitische Schulaustauschprogramm ENSA Weltoffenheit und Toleranz. Begegnungen mit Menschen in anderen Teilen der Welt vertiefen das Verständnis füreinander. Sie bauen Brücken und lassen globale Zusammenhänge lebendig werden. So können junge Menschen gemeinsam ihre Welt von morgen gestalten. Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement in den bestehenden Schulpartnerschaften und ermutige Interessierte, sich bei ENSA über Förder- und Beratungsmöglichkeiten zu informieren", betont Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze.

Als ENSA 2005 mit der ersten Schulpartnerschaft startete, war es ein Straßenfußballprojekt, das die Brücke zwischen Jugendlichen aus Deutschland und dem Globalen Süden schlug. Die Begegnungen rund um die Fußball-WM 2006 zeigten eindrucksvoll, wie interkultureller Austausch durch gemeinsame Interessen gelingen kann. Die Idee für den Entwicklungspolitischen Schulaustausch war damit geboren. Heute, 20 Jahre später, erhielt jede Schulpartnerschaft beim Festakt mit Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze einen fair produzierten Fußball. 

Bereits in den Tagen vor dem Festakt fanden vom 8. bis 10. März in Joachimsthal in Brandenburg intensive Vorbereitungstage für die rund 50 von ENSA in diesem Jahr geförderten Schulpartnerschaften statt. In Workshops und interaktiven Formaten rund um die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung bereiteten sich die Jugendlichen gemeinsam mit ihren Lehrkräften auf die bevorstehenden Begegnungen mit ihren Partnerschulen in Ländern des Globalen Südens vor.

Der anschließende Festakt war der Höhepunkt für die 500 Schüler*innen und Lehrkräfte sowie für die geladenen Gäste aus Politik und Zivilgesellschafft. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Appell, gerade in Zeiten politischer Veränderungen den interkulturellen Austausch als Motor für demokratische Werte und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu nutzen. 

Unter der inspirierenden Moderation von Tarik Tesfu wurde die Veranstaltung durch stimmungsvolle musikalische Beiträge von Pia Kämper und Dikumbi sowie einen anschließenden Panel Talk über Schulpartnerschaften und Demokratieförderung bereichert. In der Diskussionsrunde teilten die Gäste ihre Erfahrungen und zeigten auf, wie der interkulturelle Dialog den Horizont der Jugendlichen erweitert und den gesellschaftlichen Diskurs nachhaltig belebt. 

Die 16-jährige Schülerin und ENSA-Teilnehmerin Sara Al Hamadi berichtete, dass sie durch das Programm Freundschaften über Kontinente hinweg geschlossen habe und gelernt habe, wie sie in ihrem Umfeld positive Veränderungen bewirken könne. Tobias Rusteberg, Lehrer aus Osterode im Harz und langjähriger Partner des ENSA-Programms, betonte: „Schulpartnerschaften und das Engagement der Schüler*innen bereichern nicht nur die Teilnehmenden selbst, sondern schaffen nachhaltig einen unglaublichen Mehrwert für die gesamte Schule." Besonders an Schulen, in denen Globales Lernen bisher nur begrenzt Raum findet, ermöglicht ENSA einen direkten Zugang zu globalen Zusammenhängen. Die Austauscherfahrungen wirken weit über das Klassenzimmer hinaus und legen häufig den Grundstein für weiteres Engagement. 

Das bestätigten auch ENSA-Alumni, die von ihrem Engagement nach der Teilnahme an einem Schulaustausch berichteten. „Die durch ENSA geförderte Begegnung mit Brasilien hat bei mir tatsächlich etwas ausgelöst: Mir wurde bewusst, wie unglaublich wertvoll internationale Jugendbegegnungen für unser demokratisches Miteinander sind und wie spannend Themen sein können, die ich im Unterricht zuvor eher langweilig fand", sagt Katja Peper, ENSA-Alumna und Geschäftsführerin des Vereins Peer-Leader-International. Die 25-Jährige nahm 2012 an einem ENSA-Austausch teil und setzt sich seitdem für die Umsetzung der Sustainable Development Goals ein.

Der ehemalige ENSA-Teilnehmer Tobias Bernt engagiert sich weiterhin für seine damalige Partnerschule in Tansania. Der 26-jährige Masterstudent aus Sachsen-Anhalt absolvierte nach dem Abitur ein Freiwilliges Soziales Jahr in Tansania und begleitet die Schulpartnerschaft bis heute ehrenamtlich. 

Auch die Perspektive der Partnerländer des Globalen Südens kam deutlich zum Ausdruck. Maisie Salanga, Lehrerin an der San Miguel National High School in Puerto Princesa auf den Philippinen, erklärte: „Die Partnerschaft bietet Lehrer*innen und Schüler*innen aus verschiedenen kulturellen Kontexten die Möglichkeit, gesellschaftliche Werte wie Respekt und die Wertschätzung von Vielfalt zu entwickeln."

Die Veranstaltung machte deutlich, dass Schulpartnerschaften mehr als nur ein Austausch sind – sie schaffen nachhaltige Verbindungen über Ländergrenzen hinweg. Sie ermutigen junge Menschen, sich aktiv zu engagieren, mitzugestalten und Verantwortung für eine gemeinsame Zukunft zu übernehmen. 

Über ENSA
Das Entwicklungspolitische Schulaustauschprogramm ENSA, durchgeführt von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), bringt Schüler*innen aus Deutschland mit Gleichaltrigen aus Ländern Afrikas, Asiens, Lateinamerikas und Südosteuropas zusammen. Das Programm stärkt demokratische Werte und fördert den interkulturellen Austausch – ein wesentlicher Baustein für eine global vernetzte und solidarische Gesellschaft.

Weitere Informationen und spannende Highlights aus 20 Jahren ENSA unter www.engagement-global.de/de/ensa-jubilaeum

Kontakt: Engagement Global gGmbH, Petra Gohr-Guder | presse@engagement-global.de | www.engagement-global.de


Quelle: Engagement Global gGmbH

Gesellschaft | Bildung, 17.03.2025

     
        
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