Chocolate Scorecard: Die guten und schlechten Ostereier der Schokoladenindustrie
Tony's Chocolonely gewinnt »Good Egg«-Award im diesjährigen Ranking der Chocolate Scorecard, Ritter Sport auf Platz 4
© Chocolate Scorecard


Schokoladenunternehmen reden gerne über ihre Richtlinien und Verpflichtungen, aber 25 Jahre nach ihrem Versprechen, Kinderarbeit aus der Lieferkette zu verbannen, ist es an der Zeit, mit dem ,Kakao-Greenwashing’ aufzuhören und wirksamere Maßnahmen zu ergreifen."
Unter den großen Schokoladenunternehmen erzielte Tony's Chocolonely die höchste Punkt-zahl und erhielt den »Good Egg«-Award für Exzellenz und Transparenz der Chocolate Scorecard. Joke Aerts aus Tony's »Open Chain«, sagt dazu: „Für Tony's Chocolonely ist Transparenz nicht nur ein Wert – sondern eine Notwendigkeit, um echte Veränderungen in der Kakaobranche voranzutreiben. Die Chocolate Scorecard spielt eine entscheidende Rolle dabei, die Branche in die Pflicht zu nehmen, indem sie sicherstellt, dass Unternehmen über dieselben Kennzahlen berichten und so gleiche Voraussetzungen für sinnvolle Fortschritte schaffen."


Insgesamt haben die diesjährigen Ergebnisse eine Verbesserung der Transparenz in der Branche gezeigt: 82 Prozent der Unternehmen geben Daten über Kinderarbeit weiter (gegenüber 45 Prozent im Jahr 2023). Die Branche berichtet, dass die Zahl der Kinder, die gefährlichen Arbeitsbedingungen ausgesetzt sind, leicht zurückgegangen ist, aber Experten warnen, dass immer noch weniger als die Hälfte der tatsächlichen Fälle aufgedeckt wird.
Beim Einsatz von Pestiziden sind einige Fortschritte zu verzeichnen, die jedoch nicht ausreichen, um die chronische Belastung von Kindern und schwangeren Frauen durch schädliche Chemikalien zu bekämpfen. Die Zahl der Kinderarbeiter, die Pestiziden ausgesetzt sind, hat sich innerhalb von fünf Jahren verdreifacht und liegt nun bei fast einem Drittel.
Was die Abholzung betrifft, so stammt in diesem Jahr mehr als ein Drittel des von den Unternehmen gekauften Kakaos aus abgeholzten oder unbekannten Quellen. Die Unternehmen berichten, dass 84 Prozent der Bauern in ihren Lieferketten kein existenzsicherndes Einkommen erzielen oder ihr Einkommen unbekannt ist. Ein existenzsicherndes Einkommen ist der Mindestbetrag, der erforderlich ist, um die Grundbedürfnisse zu decken.

Die diesjährige Chocolate Scorecard zeigt kaum Anzeichen dafür, dass die Landwirte aus der Armut befreit werden, dafür, dass ihre Kinder immer noch in den Lieferketten arbeiten und Chemikalien ausgesetzt sind. Während die Gewinne in Gehältern der Vorstandsvorsitzenden und den Dividenden der Aktionäre stecken, liegen die Risiken alleine bei den Landwirten.
Folgende Unternehmen wurden ebenfalls
für Fortschritte und Leistungen ausgezeichnet:
Der Schokoladenhersteller Beyond Good aus den USA verwendet Bohnen aus
Madagaskar und Uganda und erhielt den »Good Egg«-Award für kleinere
Unternehmen.
Die Schweizer Genossenschaft Coop erhielt den »Good Egg«-Award für Einzelhändler.
Mars erhielt den Gender-Award für Richtlinien und Programme zur Gleichstellung von Frauen.
Die vollständigen Daten der Chocolate Scorecard finden Sie hier.
Lifestyle | Essen & Trinken, 09.04.2025

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