Bruchquotenstudie 2025: Hohe Produktsicherheit durch Mehrwegtransportverpackungen

Hauptverursacher für vermeidbare Lebensmittelvernichtung sind insbesondere Einwegtransportverpackungen

Eine neue Studie des Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) zeigt: Lebensmittelvernichtung durch Transportschäden lässt sich durch Einsatz von Mehrweg-Verpackungen in der Logistik signifikant senken.
 
Sichere Statik und hohe Produktsicherheit auch bei schnellem und mehrfachen Umschlag: Mehrweg Transportverpackungen schützen Obst und Gemüse nachhaltig. © istock ImgorthandSichere Statik und hohe Produktsicherheit auch bei schnellem und mehrfachen Umschlag: Mehrweg Transportverpackungen schützen Obst und Gemüse nachhaltig. © istock Imgorthand
Mehrwegkisten für Obst und Gemüse besitzen große Vorteile gegenüber Einweg-Kartonagen, speziell auch für den Schutz der transportierten Waren. Einer neuen Studie des Fraunhofer-Instituts zufolge besteht nach Einschätzung der Initiative Stiftung Mehrweg (SIM) das Risiko, dass jährlich tausende Tonnen Lebensmittel aufgrund von Transportschäden vernichtet werden müssen. Dabei spielt die Wahl der Transportverpackung (TPV) eine entscheidende Rolle: Hauptverursacher für diese vermeidbare Lebensmittelvernichtung sind insbesondere Einwegtransportverpackungen.
 
Die Zielsetzung der Studie lag darin, den Einfluss der Verpackungsart auf Bruch von frischem Obst und Gemüse zu quantifizieren: In welcher Höhe treten Bruch- und Schadensquoten in Abhängigkeit der Verpackungsart auf? An welcher Stelle der Lieferkette (Zentrallager vs. Point of Sale) sind welche Verlustraten zu verzeichnen?
 
Mangelnde Stabilität führt bei Einwegverpackungen zu signifikant höheren Verlusten. © Stiftung Initiative MehrwegMangelnde Stabilität führt bei Einwegverpackungen zu signifikant höheren Verlusten. © Stiftung Initiative Mehrweg
Im Auftrag der Initiative Stiftung Mehrweg wurden im Zeitraum Juni bis August 2024 durch das Fraunhofer IML die Warenströme im Bereich Obst und Gemüse näher untersucht. Die Datenaufnahme erfolgte in mehreren Zentrallagern und Filialen der großen Einzel- und Großhandelsunternehmen in Deutschland. In den Zentrallagern wurden im Laufe der Erhebung TPV von 28 unterschiedlichen Obstsorten und 40 Gemüsesorten aus 32 verschiedenen Ursprungsländern aus allen Regionen der Erde erfasst. In den Filialen konnten 32 Obst- und 40 Gemüsesorten aus 41 Ländern erfasst werden. Aufgrund des aufwändigen Studiendesigns sind die Ergebnisse der Bruchquotenstudie 2025 damit als repräsentativ einzustufen.
 
Schadensquoten – Schadensursachen 
Die Ergebnisse der Aufnahmen zeigen, dass die Art der Verpackung (Einweg/ Mehrweg) einen signifikanten Einfluss auf die Schadensquote von Verpackungen hat. Mehrwegverpackungen verzeichnen gegenüber Einwegverpackungen einen deutlich niedrigeren Anteil an Verpackungsschäden. Hervorzuheben ist, dass bei Mehrwegverpackungen kein einziger Schaden aufgrund von mangelnder Verpackungsstabilität beobachtet worden ist. Vielmehr ist hier falsche Handhabung die Hauptursache für die minimalen Verpackungsschäden. Bei Einwegverpackungen hingegen sind neben äußeren Einflüssen vor allem die Verpackungsstabilität und die fehlende maßliche Abstimmung auf andere Verpackungen die häufigsten Schadensursachen.
 
Dr. Jens Oldenburg, Geschäftsführer der SIM, Berlin: „Die Ergebnisse sprechen für sich und bestätigen unsere Erhebungen aus früheren Studien: Bis Obst und Gemüse den Verbraucher erreichen, gehen durch den Einsatz von Einweg-Transportverpackungen knapp 2 Prozent der Ware verloren – bei Mehrwegtransportverpackungen sind es hingegen nur 0,11 Prozent. Da besonders für Lebensmittel wie Obst und Gemüse wichtige Ressourcen eingesetzt werden, sollte der Einsatz von Kartons und Pappsteigen im Lebensmittelhandel nicht nur aufgrund des hohen Verpackungsmüllaufkommens endlich der Vergangenheit angehören."
 
 „Es lohnt sich Mehrweg aktiv zu fördern, denn die positiven Effekte sind beachtlich."
Dr. Jens Oldenburg, Stiftung Initiative Mehrweg

Volker Lange, Leiter der Abteilung Verpackungs- und Handelslogistik am Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML), Dortmund: „Die Studie verdeutlicht die signifikanten Unterschiede in der Schadensquote zwischen Einweg- und Mehrwegverpackungen sowie die zunehmende Häufigkeit von Schadensfällen entlang der Distributionskette: Während die geringe Bruchquote bei den Mehrwegtransportverpackungen beinahe ausschließlich auf fehlerhaftes Handling zurückzuführen ist, konnten wir bei Einwegtransportverpackungen leider überwiegend systemische Ursachen feststellen, z.B. mangelhafte Stabilität oder einen unpassenden Formfaktor. Die Szenarienbetrachtung unterstreicht die Notwendigkeit, Verpackungskonzepte für die Distribution von frischem Obst und Gemüse zu optimieren, um sowohl Kosten zu reduzieren als auch die Qualität der transportierten Waren zu sichern."
 
© Initiative Mehrweg© Initiative Mehrweg

Die Stiftung Initiative Mehrweg zählt zu den führenden deutschen Non-Profit-Organisationen für Mehrwegthemen in Deutschland. Unter dem Motto „Mehrweg ist Klimaschutz" prägt die Stiftung den Austausch mit Umwelt- und Handelsverbänden sowie mehrwegorientierten Unternehmen, erarbeitet Grundlagen und Lösungen für die Circular Economy und bringt Forderungen zur Mehrwegförderung in den umweltpolitischen Dialog in Deutschland und Europa ein. Mangelnde Stabilität führt bei Einwegverpackungen zu signifikant höheren Verlusten. 

Informationsoffensive der Stiftung Mehrweg: Vier Mehrwegstudien in 2025
Neben der aktuellen Bruchquotenstudie veröffentlicht die SIM dieses Jahr noch drei weitere Studien. Erarbeitet werden die Studien durch das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML, der ersten Adresse für Logistikthemen in Deutschland. Die SIM ist damit eine Quelle zuverlässiger Informationen zu Mehrwegthemen und garantiert Objektivität und repräsentative Ergebnisse. Sie erhalten alle Mehrweg-Studien 2025 kostenlos und digital unter

 

++++ Frist beachten! ++++
Ihre Teilnahme für den 15. Mehrweg-Innovationspreis 2025

Mit dem Mehrweg-Innovationspreis ehren die Deutsche Umwelthilfe und die Stiftung Initiative Mehrweg bereits seit 2006 besonders zukunftsweisende Leistungen und Initiativen, die zur Weiterentwicklung von Mehrwegsystemen oder in innovativer Art zur verstärkten Verbreitung von Glas-Mehrweg beitragen.

Bewerben können sich derzeit Verpackungshersteller*innen, Produktdesigner*innen, Getränke- und Lebensmittelproduzent*innen, Abfüller*innen und Logistiker*innen, genauso wie Handelsunternehmen, wissenschaftliche Institute, engagierte Gruppen, Organisationen oder Einzelpersonen mit ihren Innovationen rund um Glas-Mehrweg. Denn mit bis zu 50 Wiederbefüllungen und einem anschließenden hochwertigen Recycling sind Glas-Mehrwegflaschen seit vielen Jahrzehnten ein Synonym für umweltfreundliche Verpackungslösungen. Aber auch hier ist die Entwicklung nicht stehen geblieben: Durch einen steten technischen Fortschritt kann der ökologische Vorsprung von Mehrweg gegenüber Einweggetränkeverpackungen weiter ausgebaut werden. 

Neben Glas-Mehrweg-Innovationen können in einer Sonderkategorie auch andere Mehrweg-Innovationen rund um Getränke- und Lebensmittelverpackungen eingereicht werden. 
 
Die Verleihung des 15. Mehrweg-Innovationspreises findet im Herbst im Rahmen einer Abendveranstaltung in Berlin statt.

Umwelt | Ressourcen, 26.05.2025
Dieser Artikel ist in forum 03/2025 - Der Wert der Böden erschienen.
     
        
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