Ideen-Gärtner gesucht

Leaders for Sustainability mit mehr als Karriere im Blick


Eine Idee braucht Menschen, die sie wachsen lassen.
Werden Sie Ideen-Gärtner unter www.ideengaertner.de
Das Thema Führungskräftemangel ist nun wirklich nicht neu. Gebetsmühlenartig kommen Jahr für Jahr neue Studien heraus, die das vorhersagen, was kaum noch zu übersehen ist: Die deutsche Wirtschaft stehe vor einem Engpass an fähigen Menschen auf dem Fach- und Führungskräftemarkt. Eigentlich stehen wir nicht davor, sondern stecken schon mittendrin - sei er bedingt durch mangelnde Ausbildung oder durch den demografischen Wandel. Die jüngsten Meldungen besagen, dass sich auch durch die Wirtschaftskrise nichts grundlegend an der Situation ändern wird.

Die Faktenlage ist also längst geklärt. Beim "Was" und "Wie" wird die mahnende Rhetorik schon etwas leiser. Was müssen die Hoffnungsträger der deutschen Wirtschaft denn können und wie lernen sie es? Und was, wenn der Begriff Führungskraft seine Bedeutung verändert hätte und er nicht mehr nur für diejenigen reserviert wäre, die ganz wortwörtlich eine Gruppe von Mitarbeitern "führen"? Was, wenn alte Hierarchiemuster - ob im Unternehmen von Einkäufer zu Produzent oder in der Politik von Industrie- zu Entwicklungsländern - nicht mehr so richtig passen? Wir sind es doch gewöhnt und erwarten es auch irgendwie, dass einer den Ton angibt - eben Menschen "führt", an der Front steht, entscheidet, Einzelkämpfer ist, Ackermann, Merkel, Papst.

Ko-Veränderer statt Ja-Sager und Hinterher-Renner

Der Umbau der Wirtschaft zur Nachhaltigkeit ist die größte Veränderungsaufgabe der Gegenwart. Dazu braucht es Menschen, die nicht nur Menschen führen, sondern vor allem anders denken und handeln: keine Ja-Sager und Hinterher-Renner, sondern Ko-Veränderer. Gemeinsam Verantwortung übernehmen, gemeinsam handeln, gemeinsam Ergebnisse erzielen. Menschen, die das können, sind die neue Generation Führungskräfte.

"Ich habe on the job und oft ziemlich kräftezehrend gelernt, was es bedeutet, Veränderungen in Richtung Nachhaltigkeit in Gang zu setzen, die erstmal so keiner haben will. Man sitzt grundsätzlich zwischen den Stühlen, muss sich Aufmerksamkeit und Offenheit erkämpfen. Damit umzugehen, ist nicht leicht - vor allem, wenn man mit Herzblut bei der Sache ist. Oft hätte ich mir gewünscht, dass mir einfach mal jemand sagt, dass dieser Widerstand normal ist und es nicht an mir liegt", blickt ein Einkaufsmanager eines Einzelhandelskonzerns zurück. Berufseinsteiger und Young Professionals werden oft ins kalte Wasser geschmissen und sollen schwimmen. Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn dabei nicht so viel wertvolle Zeit und auch Motivation verloren ginge.

Wollen Unternehmen die Power dieser "Young Leaders" gewinnen und halten und sie nicht an andere Unternehmen oder Organisationen verlieren, müssen sie sich etwas einfallen lassen. Das kann von unternehmenseigenen Personalentwicklungsprogrammen bis zu Ausbildung und Entwicklung von Mitarbeitern in Kooperation mit anderen Unternehmen, dem öffentlichen Sektor und zivilgesellschaftlichen Organisationen gehen, wie etwa im Programm "Young Leaders for Sustainability" (YLS). YLS fördert die jungen Ko-Veränderer. Sie bringen ihr Fachwissen aus ihrer Ausbildung in die praktische Umsetzung von konkreten Nachhaltigkeitsprojekten bei YLS-Partnerunternehmen ein und werden durch begleitende Leadership-Trainings und Coaching in ihrer Entwicklung zu Young Leaders for Sustainability unterstützt - so dass sie Nachhaltigkeit wirksam vorantreiben können. Diese Hoffnungsträger lernen mit Widerständen umzugehen, die offenen Türen zu suchen, Menschen zu engagieren, gemeinsam Erfolge zu feiern, Begeisterung zu verbreiten, Rückschläge zu verdauen und mit sicherem Schritt in Richtung Nachhaltigkeit voranzugehen.

Genug geredet

"YLS vermittelt einen besonderen Spirit: Es ist möglich, Dinge anders zu machen. Das Programm vereint Menschen, die nicht reden, sondern tun", sagt Sibylle Duncker, Teamleiterin Social Compliance bei der Otto Group in Hamburg. Der Erfolg von Programmen wie YLS steht und fällt mit dem Engagement von Menschen. Gesucht werden Menschen, die YLS als Anfang sehen und die größere Idee zum Wachsen bringen wollen. Gesucht werden Ideen-Gärtner: als Impulsgeber, Weiterbringer, Kritiker, Erfahrungs-Teiler, Unterstützer, Finanzierer, Multiplizierer, Mitmacher, Teilnehmer, Unternehmer, Projekt-Anbieter, Förderer...

YLS 2010 wird das sein, was die Ideen-Gärtner daraus machen. Der YLS-Schirmherr Prof. Dr. Klaus Töpfer hat es zur Begrüßung der 16 Young Leaders for Sustainability im April 2009 auf den Punkt gebracht: "Es werden engagierte Nachwuchskräfte und innovative Unternehmer benötigt, die eine Vorreiterrolle für gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, um gemeinsam neue Wege zu begehen." Packen wir es gemeinsam an - unter www.ideengaertner.de.
 
 

Von Sabine Arras


Im Profil

Sabine Arras,
Programme Director
Collective Leadership Institute
Wilhelm Staab Str. 19
14467 Potsdam

Telefon +49 (0)331 / 5 05 88 65
mobil +49 (0)177 / 8 64 93 62
E-Mail sabine.arras@collectiveleadership.com

Das Collective Leadership Institute ist eine Non-Profit-Organisation und arbeitet in zwei Themenfeldern. Der Bereich "Cross-Sector-Cooperation" bietet seit 2005 Weiterbildungskurse, Forschung und Beratung zu ergebnisorientierter Umsetzung von Stakeholder-Dialogen und sektorübergreifenden Entwicklungspartnerschaften an. Der Bereich "Führungskompetenz für Nachhaltigkeit" treibt die Verankerung von Nachhaltigkeitskompetenz (Fach-, Prozess/Veränderungs- und Sozialkompetenz für Nachhaltiges Wirtschaften) in Unternehmen voran und entwickelt Qualifizierungsprogramme wie "Young Leaders for Sustainability" und setzt diese um. Aktuelle Informationen, wie die Ergebnisse der Studie "Nachhaltigkeit braucht Führung", die im Auftrag des Bundesumweltministeriums durchgeführt wurde, finden Sie unter www.collectiveleadership.com







Dieser Beitrag erscheint in der Ausgabe von forum Nachhaltig Wirtschaften 03/2009 mit dem Schwerpunkt "Zukunft gestalten - Demografischer Wandel & Fachkräftemangel als Herausforderung" und dem Special "Green IT & Energieeffizienz".

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Quelle:
Wirtschaft | Führung & Personal, 31.07.2009

     
        
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