Menschen als Heizung genutzt
Ein Bürogebäude verdankt sein Raumklima der Bewegung von Bahnreisenden
Die Passivhaus-Technik, die unter anderem die Abwärme vom menschlichen Körper nutzt, eignet sich auch für den großen Maßstab. Das haben schwedische Ingenieure nun eindrucksvoll demonstriert. Ihr Vorzeigeprojekt: "Kungsbrohuset", ein 13-stöckiges und 27.000 Quadratmeter großes Bürogebäude. "Die Technik ist sehr einfach, wurde jedoch bisher kaum umgesetzt", so Karl Sundholm, Sprecher des Betreibers Jernhusen.
Wie die Nachrichtenagentur pressetext.austria berichtet, wird das neu eröffnete Gebäude am Stockholmer Hauptbahnhof mit der Körperwärme der 250.000 Zugpendler beheizt, die täglich durch den angrenzenden Bahnhof eilen. "Je nach Aktivität erzeugt jeder Mensch zwischen 50 und 100 Watt Energie. Das ist ein Potenzial, das auch in großem Maßstab ausgenutzt werden kann", so Sundholm. Die aufgewärmte Luft der Bahnhofshallen wird durch Ventilatoren zu großen unterirdischen Wassertanks geleitet und wärmt diese. Das Wasser fließt bis ins Heizsystem des 100 Meter entfernten Bürogebäudes und spart dort Heizkosten.
Die Technik existierte bereits
Alles, was das Gebäude an technischen Voraussetzungen benötigte, existierende bereits, betont der Projektleiter. "Wir sind sonst keine Experimente eingegangen, um dadurch zu zeigen, dass man ein hervorragendes Haus mit heutiger Technik errichten kann." Eine spezielle Herausforderung sei allerdings der Wärmeverlust bei der Wärmeübertragen über eine Strecke von 100 Metern gewesen. "Doch selbst hier setzten wir bloß auf Standard-Isolierung." Ein Fünftel der Heizkosten kann somit jährlich eingespart werden, und das mit einer Investition, die laut Sundholm nur 40.000 Euro an Mehrkosten verursachte.
Ein Prototyp für "grüne" Bürogebäude
Die Umwandlung der Körperwärme ist nach den Aussagen des Jernhusen-Sprechers überall dort sinnvoll, wo sich viele Menschen bewegen. "Das könnten ebenso gut Einkaufszentren, Sportstadien oder große Bürogebäude sein." Ähnliche Dimensionen hat die "Mall of America", ein Einkaufszentrum in Minneapolis, das ebenfalls auf die Abwärme der Einkäufer setzt. Neu an der schwedischen Version sei allerdings, beschreibt Karl Sundholm, dass hier die menschliche Abwärme aus dem einen Gebäude ein weiteres Gebäude heizt. Hinzu kommt, dass mit der Wärmegewinnung auch die Klimatisierung des Bahnhofgebäudes profitiere.
Damit sich die ehrgeizigen Ziele erreichen ließen, wurden Maßnahmen notwendig, mit denen sich der Energieverbrauch des Bürohauses ließ. Die Doppelfassade des Gebäudes nimmt Sonnenlicht auf und isoliert gleichzeitig, die Raumklimatisierung wird mit dem Wetterbericht abgestimmt, um Überhitzung zu verhindern, und das Kühlungssystem nutzt Wasser aus einem nahen See. Die Mieter im Bürohaus erhielten darüber hinaus eine gezielte Umweltberatung, außerdem stünden Ladestationen für Elektroautos zur Verfügung, so ist im Pressebericht zu lesen.
Körperwärme von Zugreisenden lässt sich Heizenergie umwandeln |
Die Technik existierte bereits
Alles, was das Gebäude an technischen Voraussetzungen benötigte, existierende bereits, betont der Projektleiter. "Wir sind sonst keine Experimente eingegangen, um dadurch zu zeigen, dass man ein hervorragendes Haus mit heutiger Technik errichten kann." Eine spezielle Herausforderung sei allerdings der Wärmeverlust bei der Wärmeübertragen über eine Strecke von 100 Metern gewesen. "Doch selbst hier setzten wir bloß auf Standard-Isolierung." Ein Fünftel der Heizkosten kann somit jährlich eingespart werden, und das mit einer Investition, die laut Sundholm nur 40.000 Euro an Mehrkosten verursachte.
Ein Prototyp für "grüne" Bürogebäude
Der Kungsbrohuset, das "grüne" Bürogebäude |
Damit sich die ehrgeizigen Ziele erreichen ließen, wurden Maßnahmen notwendig, mit denen sich der Energieverbrauch des Bürohauses ließ. Die Doppelfassade des Gebäudes nimmt Sonnenlicht auf und isoliert gleichzeitig, die Raumklimatisierung wird mit dem Wetterbericht abgestimmt, um Überhitzung zu verhindern, und das Kühlungssystem nutzt Wasser aus einem nahen See. Die Mieter im Bürohaus erhielten darüber hinaus eine gezielte Umweltberatung, außerdem stünden Ladestationen für Elektroautos zur Verfügung, so ist im Pressebericht zu lesen.
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Quelle:
Technik | Green Building, 02.06.2010
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