25 Jahre für den Regenwald
Wir haben noch die Chance, ihn zu retten
Am 5. Juni 1986 gründete Reinhard Behrend den Verein Rettet den Regenwald.
Der Hamburger Soziologe wollte die Zerstörung des artenreichsten Ökosystems der Erde aufhalten und seinen Bewohnern eine Stimme geben. Trotz vieler Erfolge im Laufe der Jahre haben die Umweltschützer keine Zeit zum Feiern. Denn die Tropenwälder sind immer noch nicht in Sicherheit
Gemeinsam sind wir stark. Mit dieser Überzeugung startete Rettet den Regenwald vor einem Vierteljahrhundert seine erste große Protestaktion:
Zusammen mit den Umweltschützern von Robin Wood, Urgewald und dem Vegetarierbund zwang der Verein in Rekordzeit Coca Cola in die Knie. Der Getränke-Gigant plante, für Zitrus-Plantagen den geschützten Wald von Belize abzuholzen. Die Aktivisten besetzten die Hamburger Abfüllstation und wollten erst wieder gehen, wenn auch Coca Cola aus dem Regenwald von Belize verschwinden würde. Die Regenwaldkämpfer mussten nur bis zum Abend warten - dann hatte der Weltkonzern nachgegeben.
Die rücksichtslose Ausbeutung der Tropenwälder empörte Reinhard Behrend so sehr, dass er vor 25 Jahren beschloss, aktiv zu werden. Den Anstoß gaben bedrohte Orang-Utans und Berggorillas. Der Hamburger bereiste Ende der 70er Jahre Sumatra und den Kongo - und sah damals die Katastrophe heraufziehen:
Für unseren Bedarf an Möbeln und Sperrholz fielen Baumriesen, Tag für Tag.
"Ich musste unbedingt etwas tun. Die Umweltorganisationen in Deutschland beschäftigten sich mit vielen Themen, da ging der Regenwald unter."
Nach dem Vorbild des australischen Rainforst Information Centre gründete Behrend seinen Verein. "Die Australier haben damals Protestaktionen gemacht wie wir früher in Brokdorf. Sie haben sich an Bäume gekettet, den Bulldozern entgegengestellt, sich sogar bis zum Hals eingegraben."
Am Gründungstag erschien auch die erste Ausgabe des Regenwald Reports, damals noch als "Regenwälder Zeitung".
Von Anfang an war die wichtigste Aufgabe, internationale Netzwerke zu knüpfen, Informationen zu sammeln über die Regenwaldzerstörung und die Verantwortlichen öffentlich beim Namen zu nennen. Das sind weltweit Konzerne, Regierungen und Banken.
"Für unseren Bedarf an Kupfer sollten die Bergregenwälder in Ecuador vernichtet werden.Die Menschen haben uns um Hilfe gebeten, und gemeinsam konnte wir nun schon zweimal internationale Bergbaukonzerne stoppen", erklärt Klaus Schenck, Wald- und Energiereferent des Vereins, der neun Jahre in Südamerika gearbeitet hat.
Rettet den Regenwald gibt den Bewohnern des Südens in unserer konsumgesteuerten Welt eine Stimme. "Es sind schließlich deutsche Firmen und europäische Steuergelder, die den Regenwald kaputt machen", so Schenck.
"Dagegen hilft Bäumepflanzen allein leider nicht - sondern vor allem ein Aufschrei bei uns."
In Deutschland hat die Kampagnenarbeit von Rettet den Regenwald zahlreiche Städte und Gemeinden zum Tropenholzverzicht bewegt. Durch hartnäckige Protestaktionen, an denen sich jeweils mehr als 15.000 Menschen beteiligen, geraten Konzerne wie Ikea, Henkel und die Lufthansa in Erklärungsnot, wie ihr angeblich nachhaltiges Palmöl gewonnen wird.
Und inzwischen weiß wohl jeder Politiker, dass für unseren "Biokraftstoff" und unsere "Bioenergie" Regenwälder gerodet werden, Menschen von ihrem Land vertrieben werden und hungern.
"Tropische Regenwälder sind für mich der faszinierendste Lebensraum der Erde," sagt Reinhard Behrend. "Etwa 5,4 Millionen Quadratkilometer gibt es noch. Wir haben also keine Zeit zu verlieren."
Der Hamburger Soziologe wollte die Zerstörung des artenreichsten Ökosystems der Erde aufhalten und seinen Bewohnern eine Stimme geben. Trotz vieler Erfolge im Laufe der Jahre haben die Umweltschützer keine Zeit zum Feiern. Denn die Tropenwälder sind immer noch nicht in Sicherheit
Rettet den Regenwald demonstriert am 8. 3. 2011 in Berlin gegen Biosprit. Anlass ist der sog. Benzingipfel zur Einführung von E10. Zuvor hat der Verein 14.000 Unterschriften an Norbert Röttgen überreicht. |
Zusammen mit den Umweltschützern von Robin Wood, Urgewald und dem Vegetarierbund zwang der Verein in Rekordzeit Coca Cola in die Knie. Der Getränke-Gigant plante, für Zitrus-Plantagen den geschützten Wald von Belize abzuholzen. Die Aktivisten besetzten die Hamburger Abfüllstation und wollten erst wieder gehen, wenn auch Coca Cola aus dem Regenwald von Belize verschwinden würde. Die Regenwaldkämpfer mussten nur bis zum Abend warten - dann hatte der Weltkonzern nachgegeben.
Die rücksichtslose Ausbeutung der Tropenwälder empörte Reinhard Behrend so sehr, dass er vor 25 Jahren beschloss, aktiv zu werden. Den Anstoß gaben bedrohte Orang-Utans und Berggorillas. Der Hamburger bereiste Ende der 70er Jahre Sumatra und den Kongo - und sah damals die Katastrophe heraufziehen:
Für unseren Bedarf an Möbeln und Sperrholz fielen Baumriesen, Tag für Tag.
"Ich musste unbedingt etwas tun. Die Umweltorganisationen in Deutschland beschäftigten sich mit vielen Themen, da ging der Regenwald unter."
Nach dem Vorbild des australischen Rainforst Information Centre gründete Behrend seinen Verein. "Die Australier haben damals Protestaktionen gemacht wie wir früher in Brokdorf. Sie haben sich an Bäume gekettet, den Bulldozern entgegengestellt, sich sogar bis zum Hals eingegraben."
Am Gründungstag erschien auch die erste Ausgabe des Regenwald Reports, damals noch als "Regenwälder Zeitung".
Von Anfang an war die wichtigste Aufgabe, internationale Netzwerke zu knüpfen, Informationen zu sammeln über die Regenwaldzerstörung und die Verantwortlichen öffentlich beim Namen zu nennen. Das sind weltweit Konzerne, Regierungen und Banken.
"Für unseren Bedarf an Kupfer sollten die Bergregenwälder in Ecuador vernichtet werden.Die Menschen haben uns um Hilfe gebeten, und gemeinsam konnte wir nun schon zweimal internationale Bergbaukonzerne stoppen", erklärt Klaus Schenck, Wald- und Energiereferent des Vereins, der neun Jahre in Südamerika gearbeitet hat.
Rettet den Regenwald gibt den Bewohnern des Südens in unserer konsumgesteuerten Welt eine Stimme. "Es sind schließlich deutsche Firmen und europäische Steuergelder, die den Regenwald kaputt machen", so Schenck.
"Dagegen hilft Bäumepflanzen allein leider nicht - sondern vor allem ein Aufschrei bei uns."
In Deutschland hat die Kampagnenarbeit von Rettet den Regenwald zahlreiche Städte und Gemeinden zum Tropenholzverzicht bewegt. Durch hartnäckige Protestaktionen, an denen sich jeweils mehr als 15.000 Menschen beteiligen, geraten Konzerne wie Ikea, Henkel und die Lufthansa in Erklärungsnot, wie ihr angeblich nachhaltiges Palmöl gewonnen wird.
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Quelle:
Umwelt | Umweltschutz, 01.06.2011
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