Müssen wir Abschied nehmen vom Pkw, weil er nicht zukunftsfähig ist?
Umweltminister Norbert Röttgen zur "Lebenswelt Elektromobilität"
Zum Kongress Lebenswelt Elektromobilität steht Mannheim im Zeichen einer innovativen, nachhaltigen Mobilität. Mobilität ist eine wesentliche Voraussetzung für eine hoch entwickelte arbeitsteilige Volkswirtschaft und zugleich ein grundlegendes Bedürfnis des Menschen. Hier hat uns vor allem das Automobil in den vergangenen Jahrzehnten viele Möglichkeiten eröffnet und Freiheiten geschenkt.
Aber gerade für Deutschland bedeutet der Pkw weitaus mehr als nur ein Fortbewegungsmittel: Die Entwicklung und Herstellung hochwertiger Automobile zählt zu unseren bedeutendsten Wirtschaftszweigen - hier in Baden-Württemberg muss dies jedem klar sein. Autos made in Germany erfreuen sich weltweit höchster Beliebtheit, wie die aktuellen Absatzzahlen wieder eindrücklich beweisen.
Der große Erfolg des Automobils stellt uns und andere Länder jedoch auch vor zunehmende Herausforderungen. Fossile Ressourcen - Stichwort Erdöl - sind begrenzt, der Erhalt unserer natürlichen Ressourcen ist gefährdet. Die Verminderung von Belastungen durch Lärm und Schadstoffe, vor allem aber von Klima schädigenden Treibhausgasemissionen muss unser oberstes Ziel sein. Was bedeutet dies für die Zukunft des Autos? Müssen wir Abschied nehmen vom Pkw, weil er den Herausforderungen der Zukunft nicht gewachsen ist? Ich bin der Überzeugung, dass wir vielmehr nach Lösungen suchen müssen, die Wachstum und Ressourcenschutz verbinden!
Eine viel versprechende Antwort auf diese Zukunftsfragen steht hier in Mannheim im Mittelpunkt. Die Elektromobilität macht unsere Volkswirtschaften unabhängiger von Erdölimporten, ohne dass die Mobilitätsbedürfnisse eingeschränkt werden müssen. Sie ermöglicht einen lokal emissionsfreien motorisierten Individualverkehr und trägt damit zu einer wesentlichen Steigerung der Lebensqualität in Ballungsräumen bei. Und wird der Strom für den Betrieb der Fahrzeuge aus erneuerbaren Energien gewonnen, werden auch die CO2-Emissionen erheblich reduziert.
Vor allem der letzte Punkt ist von besonderem Interesse: Ein intelligent ladendes Elektroauto hilft, Strom aus erneuerbaren Quellen leichter ins Netz zu integrieren. Ein Plus für beide Seiten: Das Fahrzeug fährt emissionsfrei und leistet zugleich einen Beitrag zur Energiewende. Wie hierzu erforderliche Technologien nutzerfreundlich zur Anwendung kommen können, welche Geschäftsmodelle dies ermöglichen und wie der Umweltnutzen maximiert werden kann, ist Kern der gemeinsamen Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie und meines Hauses. Es freut mich sehr, dass in Mannheim nun wesentliche Ergebnisse hieraus vorgestellt und diskutiert werden.
Die Bundesregierung treibt das Thema Elektromobilität in all seinen Facetten voran. Mit dem Regierungsprogramm Elektromobilität haben wir ein abgestimmtes Maßnahmenpaket vorgelegt und die Technologieförderung in diesem Bereich nochmals erheblich aufgestockt. Bis zum Ende der Legislaturperiode werden zusätzlich eine Milliarde Euro vergeben. Es ist unser Ziel, dass bis 2020 nicht weniger als eine Million und bis 2030 sogar sechs Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen unterwegs sind. Unter dem Stichwort "Erneuerbar mobil" fließen im Rahmen des Förderprogramms des Bundesumweltministeriums allein bis Ende 2011 mehr als 100 Millionen Euro an über 70 Partner der Innovationsprojekte in allen Teilen Deutschlands. Die gemeinsame Vision der Vorhaben ist das Elektroauto als marktfähige Umweltinnovation.
Elektroautos müssen von der Teststrecke auf die Straße kommen, sie müssen für die Bürgerinnen und Bürger erfahrbar und erlebbar werden. Ich begrüße daher sehr den Ansatz des Kongresses, die "Lebenswelt" Elektromobilität in den Mittelpunkt zu rücken. Denn eines ist klar: Eine neue Technologie, die zwar sauber, für die Verbraucher aber wenig attraktiv ist, wird sich kaum durchsetzen. Zugleich verlangen immer mehr Konsumenten, dass attraktive Fahrzeuge auch bei den Umwelteigenschaften überzeugen. Das heißt: Nur wenn die Elektroautos einen tatsächlichen Umweltvorteil haben, kommt auch der Markt ins Rollen. Das Auto hat Zukunft, wenn wir sie nachhaltig gestalten.
In diesem Sinne wünsche ich allen Teilnehmenden des Kongresses anregende Diskussionen.
Dr. Norbert Röttgen
Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Der größter Europäische Kongress für Fahrzeug, Energie, Mobilität und IKT "Lebenswelt Elektromobilität" findet am 9. und 10. September in Mannheim statt.
Zum forum-Artikel
Informationen rund um den Kongress mit dem aktuellen Programm, Stimmen zum Kongress und der begleitenden Kulturveranstaltung "autosymphonic" finden Sie unter www.lebenswelt-elektromobilitaet.de
Sondertarif für forum-Leser
Für Abonnenten des forum-Newsletters und der Printpublikationen gewähren die Veranstalter der Lebenswelt Elektromobilität einen Rabatt von 50,- Euro.
Die Teilnehmerregistrierung unter http://lebenswelt-elektromobilitaet.de/de/Teilnehmer.htm kann in der Preiskategorie "Mitglieder" erfolgen.
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© bmwi.de |
Der große Erfolg des Automobils stellt uns und andere Länder jedoch auch vor zunehmende Herausforderungen. Fossile Ressourcen - Stichwort Erdöl - sind begrenzt, der Erhalt unserer natürlichen Ressourcen ist gefährdet. Die Verminderung von Belastungen durch Lärm und Schadstoffe, vor allem aber von Klima schädigenden Treibhausgasemissionen muss unser oberstes Ziel sein. Was bedeutet dies für die Zukunft des Autos? Müssen wir Abschied nehmen vom Pkw, weil er den Herausforderungen der Zukunft nicht gewachsen ist? Ich bin der Überzeugung, dass wir vielmehr nach Lösungen suchen müssen, die Wachstum und Ressourcenschutz verbinden!
Eine viel versprechende Antwort auf diese Zukunftsfragen steht hier in Mannheim im Mittelpunkt. Die Elektromobilität macht unsere Volkswirtschaften unabhängiger von Erdölimporten, ohne dass die Mobilitätsbedürfnisse eingeschränkt werden müssen. Sie ermöglicht einen lokal emissionsfreien motorisierten Individualverkehr und trägt damit zu einer wesentlichen Steigerung der Lebensqualität in Ballungsräumen bei. Und wird der Strom für den Betrieb der Fahrzeuge aus erneuerbaren Energien gewonnen, werden auch die CO2-Emissionen erheblich reduziert.
Vor allem der letzte Punkt ist von besonderem Interesse: Ein intelligent ladendes Elektroauto hilft, Strom aus erneuerbaren Quellen leichter ins Netz zu integrieren. Ein Plus für beide Seiten: Das Fahrzeug fährt emissionsfrei und leistet zugleich einen Beitrag zur Energiewende. Wie hierzu erforderliche Technologien nutzerfreundlich zur Anwendung kommen können, welche Geschäftsmodelle dies ermöglichen und wie der Umweltnutzen maximiert werden kann, ist Kern der gemeinsamen Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie und meines Hauses. Es freut mich sehr, dass in Mannheim nun wesentliche Ergebnisse hieraus vorgestellt und diskutiert werden.
Die Bundesregierung treibt das Thema Elektromobilität in all seinen Facetten voran. Mit dem Regierungsprogramm Elektromobilität haben wir ein abgestimmtes Maßnahmenpaket vorgelegt und die Technologieförderung in diesem Bereich nochmals erheblich aufgestockt. Bis zum Ende der Legislaturperiode werden zusätzlich eine Milliarde Euro vergeben. Es ist unser Ziel, dass bis 2020 nicht weniger als eine Million und bis 2030 sogar sechs Millionen Elektroautos auf deutschen Straßen unterwegs sind. Unter dem Stichwort "Erneuerbar mobil" fließen im Rahmen des Förderprogramms des Bundesumweltministeriums allein bis Ende 2011 mehr als 100 Millionen Euro an über 70 Partner der Innovationsprojekte in allen Teilen Deutschlands. Die gemeinsame Vision der Vorhaben ist das Elektroauto als marktfähige Umweltinnovation.
Elektroautos müssen von der Teststrecke auf die Straße kommen, sie müssen für die Bürgerinnen und Bürger erfahrbar und erlebbar werden. Ich begrüße daher sehr den Ansatz des Kongresses, die "Lebenswelt" Elektromobilität in den Mittelpunkt zu rücken. Denn eines ist klar: Eine neue Technologie, die zwar sauber, für die Verbraucher aber wenig attraktiv ist, wird sich kaum durchsetzen. Zugleich verlangen immer mehr Konsumenten, dass attraktive Fahrzeuge auch bei den Umwelteigenschaften überzeugen. Das heißt: Nur wenn die Elektroautos einen tatsächlichen Umweltvorteil haben, kommt auch der Markt ins Rollen. Das Auto hat Zukunft, wenn wir sie nachhaltig gestalten.
In diesem Sinne wünsche ich allen Teilnehmenden des Kongresses anregende Diskussionen.
Dr. Norbert Röttgen
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Der größter Europäische Kongress für Fahrzeug, Energie, Mobilität und IKT "Lebenswelt Elektromobilität" findet am 9. und 10. September in Mannheim statt.
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Quelle:
Technik | Mobilität & Transport, 31.08.2011
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