Wie Frauen Unternehmen erfolgreicher machen
Interview mit DDr. Gabriele Lehner
DDr. Gabriele Lehner ist geschäftsführende Gesellschafterin der Personalberatung Lehner Executive Partners. Sie bringt in diesem Jahr im Manz Verlag ihr Buch heraus: Aufsicht ist weiblich? Neue Wege zum Unternehmenserfolg. Sie selbst lebt dies vor, denn in ihrem expandierenden eigenen Unternehmen sind über 80 Prozent der Mitarbeiter weiblich.
Warum beschäftigen Sie sich so intensiv mit dem Thema "Weibliche Führungskräfte"?
Ganz einfach, weil ich mehr und mehr Anfragen nach ganz bestimmten Qualitäten von meinen Kunden erhalte. Und diese Qualitäten sind traditionell eher "weiblich", man spricht ja auch von den "soft factors". Die Wirtschaft befindet sich in einer profunden Umgestaltung. Gerade internationale Konzerne aus den Sektoren Banken, Versicherungen, IT und Industrie, mit denen ich primär zu tun habe, brauchen Führungskräfte mit Teamqualitäten, Weitblick, sozialer, emotionaler und kultureller Kompetenz. Kurzsichtige Einzelkämpfer haben ausgedient.
Wo lernt man diese neuen Qualitäten, die da plötzlich gefragt sind?
Leider noch nicht an den Unis, auch nur selten an den Elite-Schmieden. Vielleicht theoretisch, aber nicht praktisch. Gerade das macht es oft schwierig, geeignete Kandidaten zu finden, weil die Herausforderungen der Zukunft heute nur von wenigen repräsentiert werden.
Wollen Frauen überhaupt ganz oben mitspielen?
Prinzipiell ja. Aber nicht zu dem Preis, dass sie sich mit spitzen Ellenbogen und großem Ego-Gehabe bis ganz nach oben hinaufboxen. Viele Frauen haben Top-Ausbildungen, der Notenschnitt von jungen Frauen an den Unis ist besser als der ihrer männlichen Kollegen. Aber es fehlt ihnen oft dieser Killer-Instinkt. Auch gibt es noch zu wenige Rollenvorbilder. Die Frauen der ersten Generation, die es nach ganz oben geschafft haben, nenne ich oft "Eisbrecher". Sie mussten unglaublich hart sein, um zu bestehen. Das habe ich auch in den Interviews zu meinem Buch herausgefunden. Aber in deren Kielwasser kommt jetzt eine ganz andere Generation, die Karriere macht, ohne in eine eiserne Ritterrüstung schlüpfen zu müssen.
Wie sieht es mit der viel diskutierten Quote für Aufsichtsrätinnen von börsennotierten Unternehmen aus?
Hier gilt: Länder, die es vormachen, wie z.B. Norwegen mit einer verordneten Quote von 40 Prozent, fahren sehr gut damit. Die Aufsichtsrätinnen dort nehmen ihre Arbeit extrem ernst. Immerhin bekommt ein Top-Aufsichtsrat jährlich eine viertel Million Euro. Bei Männern gibt es leider immer noch das Modell, dass man im Aufzug hinauf zur Aufsichtsratssitzung zum ersten Mal in den Bericht blickt. Und dass ein Aufsichtsrat mehr als zehn Mandate hält, ist eigentlich ein No-Go. Die Finanzkrise war auch eine Krise der Aufsichtsräte, sie sind ja ein absolut zentrales Steuerungsinstrument.
Wo liegen nun die spezifisch weiblichen Qualitäten?
Margaret Thatcher meinte einmal: "Wenn Sie in der Politik etwas gesagt haben wollen, wenden Sie sich an einen Mann. Wenn sie etwas getan haben wollen, wenden Sie sich an eine Frau." Ich glaube, das gilt tendenziell auch für Unternehmen. Frauen in der zweiten und dritten Ebene machen unglaublich viel und gute Arbeit. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie auch vermehrt die erste Geige spielen. Und dies primär nicht um zu glänzen, sondern sicherlich zum Wohle aller. Denn Frauen hatten immer schon das Wohl ihrer Sippe im Auge. Und künftig werden sie ihre Unternehmen so nachhaltig erfolgreich wie ihre Sippen führen.

Ganz einfach, weil ich mehr und mehr Anfragen nach ganz bestimmten Qualitäten von meinen Kunden erhalte. Und diese Qualitäten sind traditionell eher "weiblich", man spricht ja auch von den "soft factors". Die Wirtschaft befindet sich in einer profunden Umgestaltung. Gerade internationale Konzerne aus den Sektoren Banken, Versicherungen, IT und Industrie, mit denen ich primär zu tun habe, brauchen Führungskräfte mit Teamqualitäten, Weitblick, sozialer, emotionaler und kultureller Kompetenz. Kurzsichtige Einzelkämpfer haben ausgedient.
Wo lernt man diese neuen Qualitäten, die da plötzlich gefragt sind?
Leider noch nicht an den Unis, auch nur selten an den Elite-Schmieden. Vielleicht theoretisch, aber nicht praktisch. Gerade das macht es oft schwierig, geeignete Kandidaten zu finden, weil die Herausforderungen der Zukunft heute nur von wenigen repräsentiert werden.
Wollen Frauen überhaupt ganz oben mitspielen?
Prinzipiell ja. Aber nicht zu dem Preis, dass sie sich mit spitzen Ellenbogen und großem Ego-Gehabe bis ganz nach oben hinaufboxen. Viele Frauen haben Top-Ausbildungen, der Notenschnitt von jungen Frauen an den Unis ist besser als der ihrer männlichen Kollegen. Aber es fehlt ihnen oft dieser Killer-Instinkt. Auch gibt es noch zu wenige Rollenvorbilder. Die Frauen der ersten Generation, die es nach ganz oben geschafft haben, nenne ich oft "Eisbrecher". Sie mussten unglaublich hart sein, um zu bestehen. Das habe ich auch in den Interviews zu meinem Buch herausgefunden. Aber in deren Kielwasser kommt jetzt eine ganz andere Generation, die Karriere macht, ohne in eine eiserne Ritterrüstung schlüpfen zu müssen.
Wie sieht es mit der viel diskutierten Quote für Aufsichtsrätinnen von börsennotierten Unternehmen aus?
Hier gilt: Länder, die es vormachen, wie z.B. Norwegen mit einer verordneten Quote von 40 Prozent, fahren sehr gut damit. Die Aufsichtsrätinnen dort nehmen ihre Arbeit extrem ernst. Immerhin bekommt ein Top-Aufsichtsrat jährlich eine viertel Million Euro. Bei Männern gibt es leider immer noch das Modell, dass man im Aufzug hinauf zur Aufsichtsratssitzung zum ersten Mal in den Bericht blickt. Und dass ein Aufsichtsrat mehr als zehn Mandate hält, ist eigentlich ein No-Go. Die Finanzkrise war auch eine Krise der Aufsichtsräte, sie sind ja ein absolut zentrales Steuerungsinstrument.
Wo liegen nun die spezifisch weiblichen Qualitäten?
Margaret Thatcher meinte einmal: "Wenn Sie in der Politik etwas gesagt haben wollen, wenden Sie sich an einen Mann. Wenn sie etwas getan haben wollen, wenden Sie sich an eine Frau." Ich glaube, das gilt tendenziell auch für Unternehmen. Frauen in der zweiten und dritten Ebene machen unglaublich viel und gute Arbeit. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie auch vermehrt die erste Geige spielen. Und dies primär nicht um zu glänzen, sondern sicherlich zum Wohle aller. Denn Frauen hatten immer schon das Wohl ihrer Sippe im Auge. Und künftig werden sie ihre Unternehmen so nachhaltig erfolgreich wie ihre Sippen führen.
Quelle:
Umwelt | Umweltschutz, 19.01.2012

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