Die Logistik wird grün!
Wer handelt, ist besser vorbereitet
"Wer handelt, ist besser vorbereitet": ein Gedanke, der viele Akteure derzeit motiviert, die umweltrelevanten Bereiche im eigenen Unternehmen zu identifizieren und geeignete Verbesserungsmaßnahmen zu realisieren. Allein durch die Logistik werden heute weltweit mehr als 14 Prozent der CO2-Emissionen verursacht. Dementsprechend kann die Logistik einen wertvollen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele der Bundesregierung leisten. Bevor jedoch Emissionsminderungsmaßnahmen und "Grüne Logistik"-Produkte und Dienstleistungen entwickelt werden können, sind die Emissionen logistischer Systeme und Prozesse einheitlich zu bestimmen und die emissionstreibenden Prozesse zu identifizieren.
Neben den Treibhausgasemissionen sind aber im Logistiksektor auch andere Umweltwirkungen, wie beispielsweise Lärm oder Feinstaubemissionen, wichtige Kenngrößen, um Logistiksysteme umweltgerechter - und somit grüner - auszugestalten.
Grüne Logistik steht somit übergeordnet für Umweltverträglichkeit und Ressourceneffizienz. Und zwar für die gesamte Logistikkette, d. h. für Transport, Intralogistik und Logistikimmobilien. Untersuchungen zeigen, dass Förder-, Lager- und Kommissionierprozesse bis zu 25 % des durch die Logistik verursachten Energieverbrauchs verursachen. Mit den anderen 75 % liegt aber der Großteil des Energieverbrauchs und den damit emittierten Treibhausgasen im Transportsektor.
Vier Optimierungsbereiche für Green Logistics
Die unterschiedlichen Ansätze, umweltgerechte und ressourceneffiziente Logistiksysteme zu realisieren, können in vier Bereiche untergliedert werden: Transport, Logistikimmobilie, Intralogistik sowie Planung und Strategie.
Praxisgerechte Ansätze
Es existiert eine Vielzahl weiterer Ansätze und bereits realisierter Einsparungserfolge in der Praxis. Allen Konzepten gemein ist, in einem ersten Schritt die eigenen Emissionstreiber zu identifizieren (z. B. mittels Bilanzierung (z. B. Carbon Footprint) oder konkretem Messen und Überwachen) und anschließend entsprechende unternehmensspezifische Emissionsminderungsmaßnahmen abzuleiten und umzusetzen. Dabei können Emissionen einerseits vermieden werden, beispielsweise indem durch Prozessoptimierung, intelligente Steuerung und Mitarbeiterschulungen der Ressourcenverbrauch reduziert und/oder alternative Energieträger eingesetzt werden. Andererseits können die Emissionen mittels effizienterer Technik und Produkte vermindert werden. Die regelmäßige (z. B. jährliche) Bilanzierung und Messung der eigenen Emissionen zeigt die Wirkung der umgesetzten Reduktionsmaßnahmen. Schließlich dient die Kompensation dazu, die zu verantwortenden Treibhausgasemissionen mit umweltfreundlichen Projekten und Maßnahmen, welche die entsprechende Emissionsmenge an anderer Stelle einsparen, auszugleichen.
Im Rahmen der Kurzstudie "Klimaschutz liefern - Logistikprozesse klimafreundlich gestalten" hat das Fraunhofer IML gemeinsam mit der 2° Initiative die Relevanz und die Potentiale des Waren- und Gütertransports beim Klimaschutz und Lösungsmöglichkeiten skizziert. Die Studie umfasst dabei sowohl bereits realisierte Projekte und Best Practices als auch zukünftige Ansätze für klimafreundliche Logistiklösungen sowie deren Treibhausgas-Reduktionspotentiale.
Studie "Klimaschutz liefern - Logistikprozesse klimafreundlich gestalten" [ PDF 1,43 MB ]
Initiative 2° - Deutsche Unternehmer für Klimaschutz
Stand der Forschung
Diese Themen sind Gegenstand des im Juni 2010 gestarteten Verbundprojektes »Green Logistics«. Im Rahmen des Verbundprojektes Green Logistics (bmbf-FKZ: 01IC10L06) erfolgt die Entwicklung von ökoeffizienten Logistik-Produkten und -Dienstleistungen. Ziel des Verbundprojektes ist, die ökologischen Wirkungen logistischer Prozesse und Systeme erstmalig verursachungsgerecht und standardisiert für die die drei Bereiche Logistikimmobilie, Intralogistik und Transport zu bestimmen. Es wird folglich die gesamte Logistikkette berücksichtigt. Die hierfür (weiter) zu entwickelnden Methoden und Instrumente werden in ein Zertifizierungssystem für Logistikdienstleister überführt. Zusätzlich wird ein internationaler Normenausschuss initiiert und ein exemplarisches Bewertungstool realisiert. Damit können die Umweltwirkungen logistischer Systeme und Prozesse ermittelt und die ökoeffizientesten Lösungen identifiziert werden.
Weitere Informationen zu dem Projekt erhalten Sie unter www.green-logistics-network.de.
Um "Grüne Logistik"-Produkte zu entwickeln, ist es zuerst notwendig die anfallenden Emissionen zu ermitteln. |
Grüne Logistik steht somit übergeordnet für Umweltverträglichkeit und Ressourceneffizienz. Und zwar für die gesamte Logistikkette, d. h. für Transport, Intralogistik und Logistikimmobilien. Untersuchungen zeigen, dass Förder-, Lager- und Kommissionierprozesse bis zu 25 % des durch die Logistik verursachten Energieverbrauchs verursachen. Mit den anderen 75 % liegt aber der Großteil des Energieverbrauchs und den damit emittierten Treibhausgasen im Transportsektor.
Vier Optimierungsbereiche für Green Logistics
Die unterschiedlichen Ansätze, umweltgerechte und ressourceneffiziente Logistiksysteme zu realisieren, können in vier Bereiche untergliedert werden: Transport, Logistikimmobilie, Intralogistik sowie Planung und Strategie.
- Im Bereich des Transports können Treibhausgasemissionen beispielsweise durch eine erhöhte Transporteffizienz, ein reduziertes Transportaufkommen, Routenoptimierung, Transportverlagerung auf umweltfreundlichere Verkehrsträger oder die Nutzung energieeffizienterer Fahrzeuge oder Fahrerschulungen eingespart werden. Letztere zielen auf eine wirtschaftlichere Fahrweise ab und ermöglichen damit eine acht- bis zehnprozentige Reduktion des Kraftstoffverbrauchs.
- Im Bereich der Logistikimmobilie stehen z. B. energieeffiziente Beleuchtung, Heizungs- und Lüftungstechnik, die Nutzung von Tageslicht oder erneuerbarer Energien, der Einsatz von Bewegungsmeldern oder Wärmedämmung im Fokus.
- Die Ansätze in der Intralogistik zielen wiederum auf die Vermeidung von Leerlaufverbräuchen durch definierte Energiemodi oder effizientere Fördertechnik, letztere ermöglicht über 30 % Energieeinsparung. Weitere Optimierungspotentiale bestehen bei der Produktverpackung durch aktuelle Stammdaten und damit exakter Packmittel-Prognose.
- Die Logistikplanung und -strategie umfasst schließlich das ökoeffiziente Flotten- und Behältermanagement, die Touren-, Netzwerk- und Standortplanung unter Berücksichtigung ökologischer Kriterien aber auch kooperative Transporte, die Entschleunigung von Lieferketten und Transporten sowie innovative Versorgungskonzepte und Bestandsmanagement.
Praxisgerechte Ansätze
Es existiert eine Vielzahl weiterer Ansätze und bereits realisierter Einsparungserfolge in der Praxis. Allen Konzepten gemein ist, in einem ersten Schritt die eigenen Emissionstreiber zu identifizieren (z. B. mittels Bilanzierung (z. B. Carbon Footprint) oder konkretem Messen und Überwachen) und anschließend entsprechende unternehmensspezifische Emissionsminderungsmaßnahmen abzuleiten und umzusetzen. Dabei können Emissionen einerseits vermieden werden, beispielsweise indem durch Prozessoptimierung, intelligente Steuerung und Mitarbeiterschulungen der Ressourcenverbrauch reduziert und/oder alternative Energieträger eingesetzt werden. Andererseits können die Emissionen mittels effizienterer Technik und Produkte vermindert werden. Die regelmäßige (z. B. jährliche) Bilanzierung und Messung der eigenen Emissionen zeigt die Wirkung der umgesetzten Reduktionsmaßnahmen. Schließlich dient die Kompensation dazu, die zu verantwortenden Treibhausgasemissionen mit umweltfreundlichen Projekten und Maßnahmen, welche die entsprechende Emissionsmenge an anderer Stelle einsparen, auszugleichen.
Im Rahmen der Kurzstudie "Klimaschutz liefern - Logistikprozesse klimafreundlich gestalten" hat das Fraunhofer IML gemeinsam mit der 2° Initiative die Relevanz und die Potentiale des Waren- und Gütertransports beim Klimaschutz und Lösungsmöglichkeiten skizziert. Die Studie umfasst dabei sowohl bereits realisierte Projekte und Best Practices als auch zukünftige Ansätze für klimafreundliche Logistiklösungen sowie deren Treibhausgas-Reduktionspotentiale.
Studie "Klimaschutz liefern - Logistikprozesse klimafreundlich gestalten" [ PDF 1,43 MB ]
Initiative 2° - Deutsche Unternehmer für Klimaschutz
Stand der Forschung
Diese Themen sind Gegenstand des im Juni 2010 gestarteten Verbundprojektes »Green Logistics«. Im Rahmen des Verbundprojektes Green Logistics (bmbf-FKZ: 01IC10L06) erfolgt die Entwicklung von ökoeffizienten Logistik-Produkten und -Dienstleistungen. Ziel des Verbundprojektes ist, die ökologischen Wirkungen logistischer Prozesse und Systeme erstmalig verursachungsgerecht und standardisiert für die die drei Bereiche Logistikimmobilie, Intralogistik und Transport zu bestimmen. Es wird folglich die gesamte Logistikkette berücksichtigt. Die hierfür (weiter) zu entwickelnden Methoden und Instrumente werden in ein Zertifizierungssystem für Logistikdienstleister überführt. Zusätzlich wird ein internationaler Normenausschuss initiiert und ein exemplarisches Bewertungstool realisiert. Damit können die Umweltwirkungen logistischer Systeme und Prozesse ermittelt und die ökoeffizientesten Lösungen identifiziert werden.
Weitere Informationen zu dem Projekt erhalten Sie unter www.green-logistics-network.de.
Quelle:
Wirtschaft | Lieferkette & Produktion, 04.10.2012
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