Konsumenten fordern ein Ende der Armutslöhne
AktivistInnen aus 15 europäischen Ländern fordern Modefirmen auf, den NäherInnen Löhne zum Leben zu bezahlen
Am 21. Oktober 2013 startete die Clean Clothes Campaign in ganz Europa eine neue Initiative, die Bekleidungsmarken dazu aufruft, NäherInnen existenzsichernde Löhne zu zahlen: "NäherInnen verdienen mehr. Existenzlohn für alle!" Sie beginnt mit einer Aktionswoche in 15 europäischen Ländern.
Die Kampagne startet genau sechs Monate nach dem verheerenden Einsturz des Rana Plaza-Fabrikgebäudes in Bangladesch, bei dem 1.133 ArbeiterInnen ums Leben kamen. Sechs Monate nach dem größten Industrieunfall der Textilbranche sind immer noch Millionen ArbeiterInnen gezwungen, ihr Leben aufs Spiel zu setzen, um sich das Leben leisten zu können.
In Bangladesch, wo geschätzte vier Millionen Menschen in der Modeindustrie arbeiten, beträgt der aktuelle Mindestlohn nur 28,60 Euro (3000 Taka) im Monat. Das sind nur elf Prozent von den 259,80 Euro (25,687 Taka), die die Asia Floor Wage Alliance als Basis-Existenzlohn für das Land berechnet hat.
Das Fehlen eines existenzsichernden Lohns zwingt viele ArbeiterInnen dazu, mit langen Arbeitszeiten Überstundengeld oder Boni zu verdienen. "Wir zwingen uns selbst zu langen Arbeitszeiten, da der Lohn nicht zum Leben reicht, vor allem, weil auch meine Eltern von meinem Gehalt abhängig sind", sagt Horn Vy, eine 25jährige Näherin aus Kambodscha.
Für Horn Vy und die anderen NäherInnen in Kambodscha beträgt der Mindestlohn 60,95 Euro (336.000 Riel). Das sind nur 21 Prozent der 285,83 Euro (1.582.668 Riel), die die Asia Floor Wage Alliance als existenzsichernden Lohn für Kambodscha berechnet hat.
Allein in Asien arbeiten 15 Millionen Menschen in der Modeindustrie. Die Region ist für 60 Prozent der weltweiten Bekleidungsproduktion verantwortlich. Die Kampagne "NäherInnen verdienen mehr. Existenzlohn für alle!" macht auf die Menschen aufmerksam, die die Stützen dieser Industrie sind und in den Fabriken für den europäischen Markt T-Shirts fertigen, für Armutslöhne.
"Modehändler müssen sicherstellen, dass diejenigen, die für sie nähen, existenzsichernde Löhne erhalten. Regierungen müssen Mindestlöhne festlegen, die ausreichend sind, um Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen. Nach wie vor wird in dieser Branche bei den Arbeitskosten gespart und es scheint unmöglich, zu verlangen, dass in der Bekleidungsindustrie menschenwürdige Löhne gezahlt werden", fährt Dr. Merk fort.
In der Aktionswoche werden AktivistInnen in ganz Europa unterwegs sein, um auf die Armutslöhne von NäherInnen aufmerksam zu machen - auf Pressekonferenzen, über soziale Netzwerke (#livingwage), mit Filmen, Straßenaktionen, Konferenzen und prominenten UnterstützerInnen. Zu den Aktionen, die u.a. auf großen Einkaufsstraßen durchgeführt werden, gehören Reversed-Limbo-Dancer in Berlin und fiktive Rekrutierungsagenturen in den Straßen von Stockholm und Headhunter in Amsterdams berühmter Kalverstraat auf der Suche nach Menschen, die bereit sind, mindestens zwölf Stunden am Tag ohne Toilettenpausen unter gefährlichen Bedingungen und für einen Lohn unter der Armutsgrenze zu arbeiten.
Mehr Information finden Sie hier:
Clean Clothes Campaign
Lohn zum Leben
Aktuelles auf der Facebook-Seite der Kampagne für saubere Kleidung
Lesen Sie zu diesem Thema auch den Artikel "Voller Webfehler" von Lisa Häuser
Arbeiten am Existenzminimum? Diese Arbeiterin verdient mehr - im wahrsten Sinne des Wortes. Bei einem Zulieferer des Deutschen Textilhandels Hessnatur erhält sie einen Lohn, der wirklich zum Leben reicht. Foto: © Hessnatur |
In Bangladesch, wo geschätzte vier Millionen Menschen in der Modeindustrie arbeiten, beträgt der aktuelle Mindestlohn nur 28,60 Euro (3000 Taka) im Monat. Das sind nur elf Prozent von den 259,80 Euro (25,687 Taka), die die Asia Floor Wage Alliance als Basis-Existenzlohn für das Land berechnet hat.
Das Fehlen eines existenzsichernden Lohns zwingt viele ArbeiterInnen dazu, mit langen Arbeitszeiten Überstundengeld oder Boni zu verdienen. "Wir zwingen uns selbst zu langen Arbeitszeiten, da der Lohn nicht zum Leben reicht, vor allem, weil auch meine Eltern von meinem Gehalt abhängig sind", sagt Horn Vy, eine 25jährige Näherin aus Kambodscha.
Für Horn Vy und die anderen NäherInnen in Kambodscha beträgt der Mindestlohn 60,95 Euro (336.000 Riel). Das sind nur 21 Prozent der 285,83 Euro (1.582.668 Riel), die die Asia Floor Wage Alliance als existenzsichernden Lohn für Kambodscha berechnet hat.
Allein in Asien arbeiten 15 Millionen Menschen in der Modeindustrie. Die Region ist für 60 Prozent der weltweiten Bekleidungsproduktion verantwortlich. Die Kampagne "NäherInnen verdienen mehr. Existenzlohn für alle!" macht auf die Menschen aufmerksam, die die Stützen dieser Industrie sind und in den Fabriken für den europäischen Markt T-Shirts fertigen, für Armutslöhne.
"Modehändler müssen sicherstellen, dass diejenigen, die für sie nähen, existenzsichernde Löhne erhalten. Regierungen müssen Mindestlöhne festlegen, die ausreichend sind, um Menschen ein Leben in Würde zu ermöglichen. Nach wie vor wird in dieser Branche bei den Arbeitskosten gespart und es scheint unmöglich, zu verlangen, dass in der Bekleidungsindustrie menschenwürdige Löhne gezahlt werden", fährt Dr. Merk fort.
In der Aktionswoche werden AktivistInnen in ganz Europa unterwegs sein, um auf die Armutslöhne von NäherInnen aufmerksam zu machen - auf Pressekonferenzen, über soziale Netzwerke (#livingwage), mit Filmen, Straßenaktionen, Konferenzen und prominenten UnterstützerInnen. Zu den Aktionen, die u.a. auf großen Einkaufsstraßen durchgeführt werden, gehören Reversed-Limbo-Dancer in Berlin und fiktive Rekrutierungsagenturen in den Straßen von Stockholm und Headhunter in Amsterdams berühmter Kalverstraat auf der Suche nach Menschen, die bereit sind, mindestens zwölf Stunden am Tag ohne Toilettenpausen unter gefährlichen Bedingungen und für einen Lohn unter der Armutsgrenze zu arbeiten.
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Quelle:
Lifestyle | Mode & Kosmetik, 23.10.2013
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