Die 29 deutschen Unternehmen der Global Fortune 500 geben pro Jahr zusammen 133 Mio. US-Dollar für auf Bildung bezogene CSR-Aktivitäten aus

Neuer Bericht berechnet zum ersten Mal bildungsbezogene CSR-Ausgaben der Global Fortune 500

Gemäß des Berichts sind die fünf führenden deutschen Unternehmen bezüglich bildungsbezogener CSR-Ausgaben

  • Deutsche Bank (31,3 Mio. $)
  • Siemens (24 Mio. $),
  • BASF (17 Mio. $),
  • E.ON (10,2 Mio. $),
  • Daimler (8,5 Mio. $)

Die Zahlen sind ein Durchschnittswert der drei Jahre 2011-2013

35% der bildungsbezogenen CSR-Ausgaben von Deutschlands Global Fortune 500 gehen direkt an das Grundschulwesen, 10% gehen an das Sekundarschulwesen, 23% gehen an das Hochschulwesen und 13% gehen an die Berufsausbildung.

Weniger als die Hälfte der Global Fortune 500 geben Geld für bildungsbezogene Corporate Social Responsibility (CSR) bzw. unternehmerische Gesellschaftsverantwortung aus.

Die weltweit erste umfassende Studie über die CSR-Ausgaben bei der globalen Unternehmensbildung, die gestern von der Varkey Foundation in Partnerschaft mit der UNESCO veröffentlicht wurde, zeigt, dass die 29 deutschen Unternehmen auf der Global Fortune 500 Liste insgesamt 516 Mio. US-Dollar für CSR-Aktivitäten und davon 113 Mio. US-Dollar für bildungsbezogene CSR-Aktivitäten ausgeben.

Davon gehen allerdings nur rund 20 Mio. US-Dollar in bildungspolitische Prioritätsgebiete wie Afrika, den Raum Asien-Pazifik und Lateinamerika, und ungefähr die Hälfte nach Osteuropa, hauptsächlich von E.ON, BASF.

Zum Vergleich:

  • Die 132 US-Unternehmen der Global Fortune 500 geben 1 Mrd. $ für bildungsbezogene CSR aus,
  • die acht spanischen Unternehmen 344 Mio. $,
  • die 26 Unternehmen im Vereinigten Königreich 331 Mio. $,
  • die acht australischen Unternehmen 151 Mio. $,
  • die 62 japanischen Unternehmen 136 Mio. $,
  • die 31 französischen Unternehmen 63 Mio $,
  • und die 95 chinesischen Unternehmen geben 52 Mio $. für bildungsbezogene CSR aus.

Die gesamten 2013 Global Fortune 500-Unternehmen haben lediglich 2,6 Mrd. $ (13%) ihres gesamten Fortune-500-CSR-Budgets von 19,9 Mrd. $ für Bildungsaktivitäten (basierend auf einem Durchschnitt der Jahre 2011 bis 2013 inklusive) ausgegeben. In dem Bericht wird außerdem festgestellt, dass weniger als die Hälfte (218 Unternehmen) der Fortune-500-Unternehmen überhaupt kein Geld für bildungsbezogene CSR ausgeben.

Die Ergebnisse liefern deutliche Hinweise darüber, dass Unternehmensausgaben für Bildung deutlich unter den Ausgaben in anderen Bereichen wie Gesundheit liegen. Ein Bericht des „Center for Global Prosperity" aus dem Jahr 2012 stellte fest, dass der US-Privatsektor 53% seiner gesamten philanthropischen Ausgaben für Gesundheitsprojekte ausgegeben hat.

Die zehn Spitzenreiter der Global Fortune 500, in Bezug auf bildungsbezogene CSR-Ausgaben sind, in entsprechender Reihenfolge, wie folgt:

  • Banco Santander (197 Mio. $),
  • IBM (144 Mio. $),
  • Telefonica (130 Mio. $),
  • Exxon Mobil (116 Mio. $),
  • Target (95 Mio. $),
  • GlaxoSmithKline (87 Mio. $),
  • Microsoft (87 Mio. $),
  • Toyota Motor (84 Mio. $),
  • Rio Tinto Group (82 Mio. $),
  • Wells Fargo (82 Mio. $)

Die Zahlen sind ein Durchschnittswert der drei Jahre 2011-2013.


Der Bericht wird eine Woche vor dem Weltwirtschaftsforum in Davos veröffentlicht, um das Bewusstsein für die Kampagne Business Backs Education (Unternehmen für Bildung) zu fördern. Sie wurde von der Varkey Foundation in Partnerschaft mit der UNESCO und Dubai Cares ins Leben gerufen und fordert Unternehmen dazu auf, sich zu verpflichten, bis zum Jahr 2020, 20 Prozent ihrer weltweiten CSR-Ausgaben für Bildung auszugeben. Damit soll die Wirtschaft in Einklang mit den staatlichen Ausgabezielen gebracht werden. Die UNESCO empfiehlt, dass Regierungen 20 Prozent ihres Budgets für Bildung und 20 Prozent der öffentlichen Entwicklungshilfe für Bildungsinitiativen ausgeben sollten.

Gemäß dem Bildung für alle - Weltbildungsbericht und dem UNESCO-Institut für Statistik (2014) gibt es heutzutage 58 Millionen Kinder im Grundschulalter, die, aufgrund einer weltweiten Bildungsfinanzierungslücke von 26 Mrd. US-Dollar, nicht zur Schule gehen.

Der Bericht zeigt, dass 95 der Fortune-500-Unternehmen mindestens 20% ihrer CSR-Ausgaben der Bildung widmen. Sollten sich alle Unternehmen der Fortune-500-Unternehmen dazu verpflichten, mindestens 20% ihrer CSR-Budgets für Bildungsinitiativen auszugeben, steigen die gesamten bildungsbezogenen CSR-Ausgaben von 2,6 Mrd. US-Dollar auf 4 Mrd. US-Dollar. In menschlicher Hinsicht gesehen wäre die Auswirkung äußerst bedeutend. Gezielt ausgerichtet, würden die zusätzlichen Ausgaben beispielsweise ermöglichen, dass pro Jahr mehr als 3 Millionen weitere Kinder weltweit in einer Grundschule lernen können.

Der beliebteste Ausgabenbereich für bildungsbezogene CSR-Aktivitäten ist die Hochschulbildung (33%). Insbesondere nordamerikanische Unternehmen vergeben Hochschulstipendien und Finanzdienstleister bieten Programme zur finanziellen Bildung. Der zweitbeliebteste Bereich für bildungsbezogene CSR-Ausgaben ist die Berufsausbildung (19%). Die Berufsausbildung ist oft ein Schwerpunkt in Ländern wie Brasilien und Indien, wo die Entwicklung von Fähigkeiten für benachteiligte Kinder eine hohe politische und wirtschaftliche Priorität hat. Allerdings gehen nur 16% der gesamten bildungsbezogenen CSR-Ausgaben in die Grundschulbildung und nur 14% in die Sekundarausbildung.

Der Bericht zeigt außerdem, dass bildungsbezogene CSR-Ausgaben sich nicht auf die Bereiche konzentrieren, wo sie am meisten benötigt werden. Insgesamt betragen die CSR-Ausgaben für UNESCO-Bildungsschwerpunkte (zu denen unter anderem Afrika, der Raum Asien-Pazifik und Lateinamerika gehören) zusammen mit allen weltweiten Ausgaben für Grundschule und Sekundarbildung, nur 1 Mrd. US-Dollar oder 42% der gesamten Fortune 500 Bildungs-CSR-Ausgaben. Mit anderen Worten, nur zwei von fünf US-Dollar, die von den Fortune 500 für bildungsbezogene CSR ausgegeben werden, gehen an Länder und Gruppen, die sie am meisten benötigen. Bildungsbezogene CSR-Ausgaben im Raum Asien-Pazifik, in Afrika und Lateinamerika betragen 619 Mio. $.

Weitere Informationen zur Varkey Foundation finden Sie unter: www.varkeyfoundation.org (www.facebook.com/varkeyfoundation/www.twitter.com/VarkeyFdn)
Für weitere Informationen zur UNESCO, besuchen Sie bitte: http://en.unesco.org


Wirtschaft | CSR & Strategie, 16.01.2015

     
        
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