Crowdfunding für Städte und Unternehmen

Geld aus der Crowd – könnte das auch eine Möglichkeit für Unternehmen sein, Geld für ihre sozialen oder ökologischen Projekte zu sammeln?

Ein klares: Ja! Darüber hinaus ist es auch eine große Chance für Kommunen, Projekte zu finanzieren, die der Standortentwicklung und Lebensqualität dienen.
 
Crowdfunding wird eingesetzt, um Projekte oder Unternehmen durch eine große Zahl an Unterstützern (Crowd) über das Internet zu finanzieren. Aus vielen kleinen Beiträgen entwickelt sich eine große Summe, die der Projektstarter dann für sein Projektziel einsetzt.
 
Lokal und bürgernah
Die Autorin Alka Celic © CSR-Ce Die Autorin Alka Celic © CSR-Ce
Das spannende an Crowdfunding ist die demokratische Art der Finanzierung und die Unabhängigkeit von traditionellen Geldgebern wie etwa Banken. Dies ist sowohl für Kommunen als auch für Unternehmen gleichermaßen interessant: Projekte, die für die Entwicklung von Kommunen und Städten vorgesehen sind, müssen heutzutage das Plazet der Bevölkerung einholen. Beispiele wie Stuttgart 21 zeigen, wie schnell fehlende Einbindung der Bürger sich negativ auswirken kann. Gerade wenn ein Projekt dann aber per Crowdfunding finanziert wird, hat man die doppelte Sicherheit, dass ein breiter Konsens in der Bevölkerung vorhanden ist. Somit könnte man Crowdfunding im Sinne der CSR-Kommunikation sogar als Teil des Stakeholderdialogs betrachten.
 
Lokales Crowdfunding ist eine tolle Möglichkeit für die Stadtentwicklung – wo öffentliche Gelder fehlen und die Bürgerschaft eingebunden werden soll. Wenn man sich die Unterstützung örtlicher Unternehmen dazu holt, ist es eine runde Sache: Kommune, Bürgerschaft und lokale Wirtschaft arbeiten Hand in Hand.
 
Positionierung durch cause related Marketing
Für Unternehmen wiederum ist Crowdfunding eine gute Möglichkeit, per cause related Marketing ein Projekt zu unterstützen, das auf einer Crowdfundingplattform Gelder generiert. Ein Unternehmen kann sich als Schirmherr in seinem Netzwerk aus Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern stark machen und jeden gesammelten Euro verdoppeln oder bei Erreichen einer bestimmten Summe einen fixen Betrag beisteuern.
 
Beispiel öffentliches Pedelec-Netz
Lise Häberle will in Tübingen ein öffentliches Netzwerk aus Pedelecs etablieren. Dafür müssen nicht nur Fahrräder angeschafft werden, sondern auch die internetbasierte Logistiklösung programmiert, die Stadtväter von der Idee überzeugt, Anwohner von Pedelec-Parkplätzen aufgeklärt und Vertragswerkstätten gefunden werden, die die Pedelecs warten. Das ganze Projekt benötigt im ersten Jahr 400.000,- €. Eine Menge Geld für eine Einzelperson und die ihr zur Verfügung stehende Crowd.
 
Die Firma SchwabMobil stellt ihr Netzwerk aus Mitarbeitern, Kunden und Lieferanten zur Verfügung, fordert sie auf, sich am Crowdfunding zu beteiligen und gibt nochmals 50.000,- € dazu. Im Gegenzug setzt es Sie die Pedelecs als Dienstfahrräder ein, weil das Unternehmen weit über das Tübinger Stadtgebiet verteilt ist.
 
Der Nutzen, den SchwabMobil daraus zieht, ist unschlagbar: Positionierung im Bereich Umweltschutz (emissionsarme Mobilität), als verantwortungsbewusster Nachbar (Corporate Citizenship), verantwortungsbewusster Arbeitgeber (gesunde Bewegung für Ihre Mitarbeiter) und aktiver Netzwerker. Gleichzeitig habt sie ein PR-Thema, das sie in allen Medien und Kanälen spielen können.
 
Wichtig:
Sollten Sie als Unternehmen ein entsprechendes Projekt suchen, das Sie bei seiner Crowdfundingaktivität unterstützen möchten, achten Sie darauf, dass es ein Vorhaben ist, das wirklich zu Ihnen passt. Denn wenn das Projekt nicht auf Sie zugeschnitten ist, wirkt Ihr Engagement unglaubwürdig und wird zum Greenwashing!
 
Links:
Lokales Crowdfunding: www.place2help.org – demnächst online.
 
German Crowdfunding Network zum Thema Civic Crowdfunding.

Autorin:
Alka Celic CSR-Ce | Kommunikations- und CSR-Beratung in München
alka.celic@csr-ce.de| www.csr-ce.de

Wirtschaft | Gründung & Finanzierung, 24.03.2015

     
        
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