999 Zeichen für die Zukunft der Kleiderverwertung

forum fragte Entscheider aus der Wirtschaft, was ihr Unternehmen für die Nachhaltigkeit in der Textilbranche leistet.

Kåre Dahne © Humana
Die Herstellung neuer Kleidung geht mit erheblichen Belastungen für Mensch und Umwelt einher. Second Hand hilft, und zwar deutlich mehr als die eifrig diskutierten, aber schwer realisierbaren Verbesserungen bei den Produzenten. Ein neues T-Shirt kostet - vom Baumwollfeld bis zur Ladentheke - Rohstoffe vom Gewicht eines Elefanten. Ein HUMANA Second Hand T-Shirt hingegen kostet nur Rohstoffe vom Gewicht einer Maus. Die meiste ausrangierte Kleidung in unseren Gefilden ist noch tragbar und hat noch zwei Drittel ihrer Lebenszeit vor sich. Kleidung gehört daher nicht in den Müll; Reißwolf und Verbrennung dürfen nur der letzte Ausweg sein. Sammlung, Sortierung und Verkauf gehören in erfahrene Hände mit nachweislich hoher Wieder-Trage-Quote. Wir müssen weg von der Wegwerfgesellschaft. Helfen Sie mit! Aber haken Sie nach bei Verwertungsquoten: sie schließen Reißwolf und Verbrennung mit ein. Fragen Sie nach der Wieder-Trage-Quote!
 
Kåre Dahne, Geschäftsführer der HUMANA Kleidersammlung GmbH
 
Hilke Patzwall © PatzwallDer Altkleidermarkt ist hart umkämpft, und es herrscht große Verunsicherung beim Verbraucher, wem man überhaupt noch trauen kann und welcher rein gewerbliche Textil­sammler unter dem Deckmantel der „sozialen Wohltat" an Ware kommen will. Wir bei VAUDE haben uns schon vor Jahren intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt und bewusst gegen eine der gewerblichen Sammel-Optionen entschieden, weil uns wichtig ist, dass unsere gebrauchten Produkte sozialen Nutzen stiften. Wir arbeiten deshalb mit FairWertung zusammen, einem Netzwerk aus gemeinnützigen Organisationen. Als weiteren Baustein unserer Nachhaltigkeitsstrategie haben wir gemeinsam mit eBay den VAUDE ­Second-Use-Shop gestartet. Private Verkäufer können hier gebrauchte VAUDE Markenartikel weiterverkaufen, für die sie keine Verwendung mehr haben. Käufer und Verkäufer verlängern mit ihrem Kauf bzw. Verkauf den Lebenszyklus von Outdoor-Artikeln und vermeiden, dass noch nutzbare Qualitätsprodukte im Müll landen. Durch diese Kooperation können wir uns als Hersteller noch stärker in der Gebrauchsphase der Produkte engagieren.
 
Hilke Patzwall, Sustainability & CSR bei VAUDE Sport GmbH & Co. KG
 
Andreas Voget © fairwertung e.V.Wer profitiert wirklich bei der Kleidersammlung?
In Deutschland buhlen kommunale, gewerbliche und gemeinnützige Sammler um abgelegte Textilien. Oftmals ist aber nicht einfach zu erkennen, wer wirklich von einer Sammlung profitiert. Die Mehrheit der Verbraucher möchte mit der abgelegten Kleidung gezielt soziale Zwecke oder Organisationen unterstützen. Daher mieten einige gewerbliche Sammler Logos von gemeinnützigen Vereinen oder werben damit, dass sie Spenden an soziale Projekte abführen. In den meisten Fällen wird aber nicht offen gelegt, welche Erlöse insgesamt erwirtschaftet wurden und wie hoch der Spendenanteil am Gesamterlös der Kleidersammlung wirklich ist. Insgesamt wird es für Verbraucher immer schwerer, eindeutig zwischen gewerblichen und gemeinnützigen Sammlungen zu unterscheiden. Echte Transparenz sieht anders aus, zumal es überall in Deutschland tatsächlich vollständig gemeinnützige Sammlungen gibt. Gemeinnützige Abgabestellen unter: fairwertung.de
 
Andreas Voget, Geschäftsführer von FairWertung e.V.

Lifestyle | Mode & Kosmetik, 01.04.2015
Dieser Artikel ist in forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2015 - Nachhaltige Mode erschienen.
     
Cover des aktuellen Hefts

Jede Menge gute Nachrichten

forum Nachhaltig Wirtschaften 02/2024 mit dem Schwerpunkt "Der Weg zum Mehrweg – Transport und Logistik"

  • Circular Cities
  • Kllimagerecht bauen
  • Kreislaufwirtschaft für Batterien
  • ToGo-Mehrwegverpackungen
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
13
MAI
2024
IFAT Munich 2024
Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft
81823 München
24
SEP
2024
Climate-Neutral Strategies and Resource Management 2024
Sharing Corporate Climate-Neutral Best Practices for a Sustainable Future
60598 Frankfurt
Alle Veranstaltungen...
Fritz Lietsch, CEO ALTOP-Verlag: Meet me at DIGISUSTAIN

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Politik

Belebung des Arbeitsmarktes durch Leistungskürzungen für Arbeitsunwillige?
Christoph Quarch sieht die Lösung des Problems nicht in Sanktionen sondern im Steuerrecht
B.A.U.M. Insights

Jetzt auf forum:

Rückwärtsgewandte Alte-Weiße-Männer-Politik

Mikrowechselrichter für kleine Solaranlagen mit 4 Solarmodulen für eine einfachere Installation via Bluetooth-Unterstützung

Ziel übertroffen: Klima-Initiative „Morgen kann kommen“ stiftet 1,1 Millionen Bäume für den deutschen Wald

RIGK auf der IFAT 2024:

Recruiting: weibliche Talente für männerdominierte Branchen

Ein Gruß zum Tag der Erde

Incycle – rundum nachhaltig

PTA IT-Beratung erhält Siegel „Klimaneutral durch Kompensation“ von PRIMAKLIMA

  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Kärnten Standortmarketing
  • B.A.U.M. e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • Engagement Global gGmbH
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Global Nature Fund (GNF)
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • toom Baumarkt GmbH
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen