Leo Pröstler mit dem Lammsbräu-Preis 2015 ausgezeichnet
„Wer die Stationen seines Lebenswegs betrachtet – Öko-Institut, Waschbär-Versand, Querdenker, BaumInvest, FuturoVerde – sieht, dass er, der vor Ideen sprüht, seiner Zeit immer einen Schritt voraus ist."

Die Neumarkter Lammsbräu hat höchste Bio-Qualität, die Achtung vor Mensch und Natur sowie ökologisches und nachhaltiges Wirtschaften als Grundprinzipien festgeschrieben, an denen sie ihr Handeln ausrichtet. Mit der jährlichen Verleihung des Lammsbräu-Preis will sie „nachhaltige Vordenker" in deren Wirken unterstützen sowie „Aktionen und Projekte mit ökologischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Aspekten" fördern.
In der Kategorie „Privatperson – Einzelperson" wurde in einer feierlichen Preisveranstaltung Leo Pröstler ausgezeichnet, der Geschäftsführer der Querdenker GmbH und Initiator der BaumInvest-Fonds 1 bis 3 sowie der Gründer von FuturoVerde, der Stiftung für Wirtschaften mit Verantwortung.
„Leo Pröstler gehört seit Jahrzehnten zu den herausragenden Unternehmerpersönlichkeiten im Bereich des nachhaltigen Wirtschaftens", begründete die Jury ihre Entscheidung. „Wer die Stationen seines Lebenswegs betrachtet – Öko-Institut, Waschbär-Versand, Querdenker, BaumInvest, FuturoVerde – sieht, dass er, der vor Ideen sprüht, seiner Zeit immer einen Schritt voraus ist."
„Mit der Wahl von Leo Pröstler zum diesjährigen Preisträger hat die Jury eine ausgezeichnete Entscheidung getroffen", betonte auch Ursula Sladek, die Gründerin und langjährige Geschäftsführerin der Elektrizitätswerke Schönau (EWS), in ihrer Laudatio. Vor 170 geladenen Gästen im Maybach-Museum zeichnete sie den Lebensweg des Preisträgers nach: Bis Ende der siebziger Jahre hat er – nach einem Studium der Ingenieurswissenschaften – für Mannesmann Stahlwerke im Nahen Osten verkauft, eine Tätigkeit, mit der er sich dauerhaft nicht identifizieren konnte. 1980 wurde Leo Pröstler Geschäftsführer des Öko-Institutes und etablierte dort den Fachbereich „ökologische Wirtschaft".
Nachdem er 1984 das Öko-Institut verlassen hatte, entwickelte er den Öko-Müller, ein Müll-Trennsystem für private Haushalte und hatte tausend weitere umweltfreundliche Produktideen. Damit gründete er 1987 sein erstes Unternehmen im Umweltbereich, den „Waschbär Versandhandel", und wurde zum Pionier des Öko-Versandhandels in Deutschland. „Nicht nur die Waren, die Waschbär verkaufte, sollten ökologischen Maßstäben genügen", betonte die Laudatorin, „sondern auch das Wirtschaften des Unternehmens selbst". Leo Pröstler ließ jedenfalls in Costa Rica hunderttausend Bäume pflanzen, um den Papierverbrauch für die Waschbär-Kataloge zu kompensieren.
Dieses Engagement wiederum war quasi die Wurzel seiner nächsten Unternehmung: Nach dem Verkauf von Waschbär im Jahr 2001 gründete er die Querdenker GmbH und legte einen nachhaltig ausgerichteten BaumInvest-Fonds auf. Rund eine Million heimische, nach dem FSC-Standard zertifizierte Edelhölzer sind mittlerweile mit dem Geld zumeist deutscher Investoren in Costa Rica aufgeforstet worden – auf ausgelaugten Weiden oder brach liegenden Plantagen.
Zwischen den Bäumen lässt Leo Pröstler Waldfeldbau betreiben und Ananas, Ingwer, Maniok, Tomaten, Paprika und Tiquisque kultivieren. Mit den Erträgen soll für die Menschen vor Ort ein Mehrwert geschaffen werden, der weit über die Aufforstung hinausgeht. 160 Menschen leben mittlerweile mit und von dem Wald, den sie aufgeforstet haben.
Treibende Kraft ist inzwischen Stefan Pröstler, der Sohn des Preisträgers, der als Geschäftsführer die gesamten Unternehmungen in Costa Rica leitet und in einer Art Generationenvertrag die Verantwortung übernommen hat. Mit immer neuen Ideen entwickelt er die verschiedenen Projekte weiter und sorgt dafür, dass das Thema Nachhaltigkeit Schritt für Schritt verwirklicht wird. „Das garantiert mir und allen Beteiligten, dass das Projekt weiter geht, wenn ich einmal nicht mehr vorangehen will oder kann", räumt Leo Pröstler freimütig ein.
Um diese Art des Wirtschaftens zu einem Leuchtturm-Projekt zu entwickeln und auf andere Regionen in der Welt übertragbar zu machen, gründete Leo Pröstler vor etwas mehr als einem Jahr die Stiftung FuturoVerde. Die Stiftung für Wirtschaften mit Verantwortung soll in Zusammenarbeit mit forst- und agrarwissenschaftlichen Instituten in Deutschland und Costa Rica den Nachweis erbringen, dass eine regionale und kleinbäuerlich geprägte ökologische Landwirtschaft die zukunftsfähige und wirtschaftliche Alternative zur Wirtschaftsweise der Agrarkonzerne ist.
„Mit dieser Stiftung wollen wir dazu beitragen, dass Wirtschaft wieder gemeinnützig wird und Gewinne nicht länger auf Kosten der Natur, anderer Regionen und zukünftiger Generationen erwirtschaftet werden", begründet Leo Pröstler sein Engagement – und hofft dass der Lammsbräu-Preis, den er gerade entgegen genommen hat, dazu beiträgt, neue Partner, Förderer und Unterstützer für seine Unternehmungen zu finden.
Das nächste Projekt steht bereits in den Startlöchern: Mit der neu gegründeten Genossenschaft PuroVerde e.G. will Leo Pröstler Produzenten und Konsumenten zusammenbringen. Dafür soll eine transparente Wertschöpfungskette von den Feldern in Costa bis zu den Tischen der Verbraucher in Deutschland entwickelt werden, bei der möglichst alle Stufen selbst abgedeckt und sämtliche Produkte in Eigenregie weiterverarbeitet und veredelt werden. Der Anfang dazu ist bereits gemacht: Mit dem Mehrfruchtsaftgetränk GingerVerde hat die Querdenker GmbH ein solches Produkt entwickelt. Es wird inzwischen in über 150 Verkaufsstellen in Deutschland vertrieben.
Weitergehende Informationen zum Engagement von Leo Pröstler sowie Hintergrundinformationen zu sämtlichen Projekten können gerne angefordert werden bei:
Querdenker GmbH | Simon Mader | s.mader@querdenkergmbh.de
Im Beitrag "Der Querdenker mit den tausend Ideen" können Sie noch mehr von und über den Bio-Pionier Leo Pröstler nachlesen.
Gesellschaft | Pioniere & Visionen, 23.06.2015

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