Change your Shoes

Clean Clothes Kampagne tritt für faire Schuhindustrie ein

'Schauen Sie runter. Wissen Sie wie Ihre Schuhe produziert werden?' © gmbakash5 | SüdwindMit der Aufforderung „Schauen Sie runter. Wissen Sie wie Ihre Schuhe produziert werden?" startet die österreichische Clean Clothes Kampagne heute eine Initiative für mehr Informationen zu den Produktionsbedingungen in Österreich verkaufter Schuhe. Dafür wurde eine „Schrittzähler-App" entwickelt, durch die KonsumentInnen diesen Wunsch zum Ausdruck bringen können. „Konsumentinnen und Konsumenten haben das Recht zu wissen, ob Ausbeutung und Gift an ihren Schuhen kleben", verdeutlicht Michaela Königshofer von der Clean Clothes Kampagne diese Forderung nach Transparenz.
 
Woher kommen unsere Schuhe?
Im Jahr 2013 wurden weltweit 22 Milliarden Paar Schuhe produziert. Das sind drei Paar Schuhe pro Person weltweit. Davon wird der überwiegende Teil – ca. 40 Prozent – in Europa verkauft, gefolgt von China und den USA. Durchschnittlich kauft jede/r ÖsterreicherIn laut der Wirtschaftskammer Österreich sechs Paar Schuhe pro Jahr und gibt dafür 194 Euro aus. Rund zwei Prozent von dem, was hierzulande ein Paar Schuhe kostet, bekommt die NäherIn für die Herstellung. Informationen über die Produktionsbedingungen von Schuhen sind kaum verfügbar. „Es ist für die Konsumentinnen und Konsumenten weder nachvollziehbar ob die Näherinnen und Näher für ihrer Arbeit einen existenzsichernden Lohn erhalten haben, noch ob das verarbeitete Leder das giftige Chrom VI enthalten könnte", kritisiert Königshofer von der Clean Clothes Kampagne.
 
Wissen Sie wie Ihre Schuhe produziert werden?
Die Kampagne 'Change Your Shoes' will auf die Arbeitsbedingungen in Produktionsländern hinweisen. © gmbakash | SüdwindIm „Europäischen Jahr für Entwicklung" will die Clean Clothes Kampagne unter dem Motto „Change your Shoes" verstärkt den Zusammenhang zwischen unserem Einkaufsverhalten und den Arbeitsbedingungen in den Produktionsländern aufzeigen. „Die Ausbeutung von Mensch und Natur hat nicht nur negative Konsequenzen für die Arbeiterinnen und Arbeiter in Indien, Indonesien oder China, sondern auch für die Bürgerinnen und Bürger hier in Europa", gibt Königshofer zu bedenken. Menschen in den Gerbereien der Billiglohnländer sind krebserregenden Stoffen oft direkt ausgesetzt. „Gesundheitsschädliche Chemikalien, die in der Gerbung eingesetzt werden, bleiben nicht in den Produktionsstätten zurück. Über die Schuhe und das Leder kommen sie zu uns, und unsere Kinder tragen diese an ihren Füßen", verdeutlicht Königshofer die Auswirkungen einer globalisierten Schuhindustrie. Eine 2012 veröffentlichte Studie des dänischen Umweltministeriums zeigte auf, dass 44 Prozent der getesteten Männer-, Frauen- und Kinderschuhe Chrom VI enthielten.
 
Mehrzahl der Menschen weiß nichts über Produktionsbedingungen
Das Meinungsforschungsinstitut Nielsen befragte im Auftrag der Clean Clothes Kampagne im Juni 2015 europaweit 10.000 BürgerInnen zu ihrem Wissensstand bezüglich der Herkunft ihrer Schuhe. Das Ergebnis - 50 Prozent der Befragten haben kein oder nur wenig Wissen darüber. Laut der Studie sind 63 Prozent der EuropäerInnen der Meinung, dass die EU rechtliche Rahmenbedingungen schaffen soll, die sicherstellen, dass Waren, die auf den europäischen Markt kommen unter Einhaltung der Arbeitsrechte produziert werden.
 
Viele wissen wenig über die Herkunft ihrer Schuhe © gmbakash6 | Südwind„Es ist erschreckend, wie wenig die Menschen über die Herkunft ihrer Schuhe wissen", kommentiert Königshofer das Ergebnis der Befragung. Deswegen startet die Clean Clothes Kampagne heute ihre Schrittzähler-App „Change your Shoes". „Mit unserer App kann jede und jeder - ob spazierend, gehend oder im Laufschritt - seine Schritte zählen. Die gesammelten Schritte tragen zu einem virtuellen Marsch nach Brüssel bei, der die Forderung nach mehr Transparenz und klaren Regulierungen gegenüber der EU unterstützen soll, erklärt Königshofer die Idee der App.
 
Österreichische Umweltzeichen für Schuhe
Dass faire Produktionsstandards und Transparenz möglich sind, zeigt das neue Österreichische Umweltzeichen für Schuhe. Das Gütesiegel fordert die Bezahlung von Existenzlöhnen und verbietet die Verwendung von Chrom gegerbtem Leder. Die Kriterien folgen einem ganzheitlichen Ansatz von der Herkunft der Ausgangsmaterialien bis hin zur Endfertigung.
 
Weitere Informationen:
Download der Schrittzähler-App iTunes | Google Play

Lifestyle | LOHAS & Ethischer Konsum, 30.07.2015

     
        
Cover des aktuellen Hefts

Pioniere der Hoffnung

forum 01/2025 ist erschienen

  • Bodendegradation
  • ESG-Ratings
  • Nachhaltige Awards
  • Next-Gen Materialien
Weiterlesen...
Kaufen...
Abonnieren...
03
JAN
2025
48. Naturschutztage am Bodensee
Vorträge, Diskussionen, Exkursionen mit Fokus: Arten-, Klima- und Naturschutz
78315 Radolfzell
17
JAN
2025
Systemische Aufstellungen von Familienunternehmen und Unternehmerfamilien
Constellations machen Dynamiken sichtbar - Ticketrabatt für forum-Leser*innen!
online
06
FEB
2025
Konferenz des guten Wirtschaftens 2025
Mission (Im)Possible: Wie Unternehmen das 1,5-Grad-Ziel erreichen
80737 München
Alle Veranstaltungen...
NatuVision Forum

Professionelle Klimabilanz, einfach selbst gemacht

Einfache Klimabilanzierung und glaubhafte Nachhaltigkeitskommunikation gemäß GHG-Protocol

Megatrends

Depression ist die neue Volkskrankheit
Um den Trend zu stoppen empfiehlt Christoph Quarch einen Kommunikations- und Perspektivenwechsel - auch der Medien
B.A.U.M. Insights
Hier könnte Ihre Werbung stehen! Gerne unterbreiten wir Ihnen ein Angebot

Jetzt auf forum:

Profiküche 2025: Geräte-Innovation spart mehr als 50 Prozent Energie für Grill-Zubereitung ein

Sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder:

Fotoausstellung Klimagerecht leben

Ohne Vertrauen ist alles nichts

Zeit für Regeneration

The Custodian Plastic Race 2025

Niedriger Blutdruck: Wie bleibt man aktiv, ohne sich schwindlig zu fühlen?

Hacker vs. Host: Wie man Angreifer überlistet

  • Engagement Global gGmbH
  • ECOFLOW EUROPE S.R.O.
  • Kärnten Standortmarketing
  • circulee GmbH
  • Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH
  • Futouris - Tourismus. Gemeinsam. Zukunftsfähig
  • DGNB - Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
  • BAUM e.V. - Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften
  • Global Nature Fund (GNF)
  • Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG
  • Protect the Planet. Gesellschaft für ökologischen Aufbruch gGmbH
  • NOW Partners Foundation
  • World Future Council. Stimme zukünftiger Generationen