SAVE LAND - UNITED FOR LAND

Oasen schaffen, um Ballast abzunehmen

Ordensschwester ermutigt Augsburger Unternehmer zu mehr sozialer Sensibilität

Etwa 340 Familien aus 40 Ländern leben in Centerville-Nord im Augsburger Stadtteil Kriegshaber. Mittendrin haben zwei Ordensschwestern Quartier bezogen, um Anlaufstelle für Menschen in Not und Familien ohne soziales Umfeld zu sein. Vor gut 50 Augsburger Unternehmern und Interessierten an alternativen Wirtschaftskonzepten sprach am Donnerstag, 25.06. die Franziskanerin Sr. Veronika Görnert und lud ein zu mehr sozialer Sensibilität und Bereitschaft, in direkter Nachbarschaft konkrete Hilfe zu leisten.
 
Heinrich Pick und Ludger Elfgen bieten beim Boxenstop in Augsburg Austausch über gesellschaftliche Verantwortung - auch forum Nachhaltig Wirtschaften war mit von der Partie. © elfgen pick gmbh & co kgHeinrich Pick und Ludger Elfgen bieten beim Boxenstop in Augsburg Austausch über gesellschaftliche Verantwortung - auch forum Nachhaltig Wirtschaften war mit von der Partie. © elfgen pick gmbh & co kg
„Wir wollen Gott und den Menschen Wohnung bereiten", zitierte Sr. Veronika ihren Ordensgründer Franziskus und erzählte, wie sie mitten in einem Wohngebiet vor allem Menschen mit Migrationshintergrund ihre Tür öffnen und Menschen in Not ein Zuhause anbieten: Ob Mütter, die nicht wissen, wie sie ihre Kinder auch nur mit der nötigen Milch versorgen sollen oder Kinder, die ihre Freizeit aus Platzmangel und schwieirigen Familienverhältnissen mehr auf der Straße als in der engen Wohnung der Großfamilie verbringen – Sr. Martha und Sr. Veronika sind da, haben ein offenes Ohr und organisieren mit vielen ehrenamtlichen Helfern zumindest das Lebensnotwendige. „Auch wenn wir die schwierige Lebenssituation der Menschen in unserer Nachbarschaft nicht wirklich verändern können, so wollen wir doch Oasen schaffen, damit sie bei uns von ihrem Ballast erleichtert werden." Es ginge darum, Ressourcen in sich und anderen zu entdecken und ins Licht zu rücken. Die Wertschätzung und das Interesse aneinander sei durchaus gegenseitig und für beide Seiten eine Bereicherung.
 
„Wir wollen nicht missionieren und haben großen Respekt vor dem religiösen Hintergrund jedes Einzelnen. Wir fördern alles, was wir gemeinsam haben und lernen, Verschiedenheit auszuhalten", erklärte die zierliche, aber entschlossene Frau ihre Motivation. Seit Januar 2014 geben sie mit drei evangelischen Ordensschwestern, die ins Nachbarhaus gezogen sind, ein gemeinsames ökumenisches Zeugnis der christlichen Nächstenliebe.
 
Werner Neumann von der Augsburger Caritas begleitete die Franziskanerin und arbeitet eng mit den Schwestern in Centerville zusammen – sein Schwerpunkt ist die Arbeit mit kranken und traumatisierten Flüchtlingen. Gerade hat er eine Finanzierung zugesagt bekommen für weitere drei Jahre Hilfestellung in der Beratung, medizinischen Versorgung und Trauma-Therapie für Flüchtlinge aus Krisengebieten. Wichtig sei, so betonten die beiden Referenten, die Sensibilität für die psychosoziale Situation von Flüchtlingen und Hilfestellung beim Aufholen der schulischen Defizite.
 
Franziskanerschwester Veronika Görnert geht mit gutem Beispiel voran. © elfgen pick gmbh & co kgFranziskanerschwester Veronika Görnert geht mit gutem Beispiel voran. © elfgen pick gmbh & co kg
Die anwesenden Unternehmer waren betroffen von den Schilderungen der beiden Flüchtlingshelfer – Boxenstopp-Mitorganisator Thomas Hüttl, Geschäftsführer der Contecta Immobilienverwaltung GmbH, dankte den beiden für die „beeindruckenden und zugleich bedrückenden Einblicke in das Leben mitten in unserer Stadt". Ein anderer Unternehmer rief dazu auf, vor allem die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge zu unterstützen und ihnen Ausbildungsmöglichkeiten zu eröffnen: „Nicht nur wir als Unternehmer, auch unsere Handelskammern, die Institutionen müssen aufwachen aus dem Dornröschenschlaf – da liegt die Zukunft für unsere Wirtschaft, um die müssen wir uns kümmern!" Doch auch die Angst vor der Entwicklung einer Parallelgesellschaft wurde formuliert, und nach realistischen Zukunftsperspektiven der Asylsuchenenden gefragt. Ein Mitarbeiter eines katholischen Sozialverbandes brachtes die Stimmung des Abends am Schluss mit den Worten auf den Punkt: „Sorge ist die eine Seite der Medaille, Chance ist die andere!"
 
Der Boxenstopp bietet Unternehmer/innen Raum, sich über ihre gesellschaftliche Verantwortung auszutauschen. Dabei stehen der Umgang mit Wettbewerbern, Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter/innen sowie Themen wie Corporate Social Responsibility besonders im Fokus. Der Begriff Unternehmer/in ist weit gefasst und schliesst alle ein, die unternehmerisch denken und handeln. Zu den einzelnen Veranstaltungen werden interessante Gastredner eingeladen und die Beiträge sind "aus dem Leben gegriffen" und praxisnah.
 
Veranstalter sind die Unternehmen Contecta Immobilienverwaltung GmbH und ElfgenPick GmbH & Co. KG (Agentur für Kommunikation und Grafikdesign). Weitere Informationen unter www.boxenstopp-augsburg.de
 
Quelle: Andrea Fleming, www.edc-online.org

Gesellschaft | Migration & Integration, 28.08.2015

     
        
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