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Verabschiedung der Entwicklungsziele noch kein Grund zu feiern

Die neuen Entwicklungsziele sind nur so gut wie ihre Indikatoren.

Bei ihrer zahlenmäßig bislang größten Zusammenkunft verabschieden die Staats- und Regierungschefs fast aller Länder dieser Welt am Wochenende die neue globale Entwicklungsagenda. Mit den sogenannten Sustainable Development Goals (Nachhaltige Entwicklungsziele, SDGs) verpflichtet sich die internationale Gemeinschaft auf einen Katalog von 17 Oberzielen und 169 Unterzielen. Darin geht es um Armuts- und Hungerbekämpfung, um Bildung für alle, aber auch um nachhaltigen Konsum, soziale Ungleichheit und Klimawandel. Die SDGs werden bis 2030 gültig sein.
 
Wie wichtig die sorgfältige Ausformulierung der Ziele ist, zeigen die Experten vom Berlin-Institut in ihrer Studie 'Consequential Omissions' Wie wichtig die sorgfältige Ausformulierung der Ziele ist, zeigen die Experten vom Berlin-Institut in ihrer Studie 'Consequential Omissions'
Ein umfassender Zielekatalog alleine taugt aber noch nicht für eine Entwicklungsagenda. Das sagen Experten vom Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung. „Was die SDGs tatsächlich bedeuten, hängt davon ab, welche Maßstäbe und Indikatoren wir zur Fortschrittsmessung ansetzen", so Institutsdirektor Reiner Klingholz. „Bislang ist bei vielen Zielen unklar, unter welchen Bedingungen sie als erfüllt gelten. Ohne genau zu wissen, was sie konkret erreichen sollen, verpflichten sich die Länder also auf eine beachtliche Anzahl grober Absichten."
 
Wie wichtig die sorgfältige Ausformulierung der Ziele ist, zeigen die Experten vom Berlin-Institut in ihrer Studie „Consequential Omissions" (Folgenreiche Versäumnisse). Darin haben sie gemeinsam mit Mitarbeitern des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen die Vorgänger der SDGs, die Millenniums-Entwicklungsziele (MDGs), einer kritischen Analyse unterzogen.
 
„Die MDGs sind so unkonkret formuliert, dass sie zur Messung von sozio-ökonomischem Fortschritt nur schlecht taugen", erklärt Klingholz. „Kein Ziel berücksichtigt etwa, dass die Bevölkerungen in unterschiedlichen Ländern verschieden schnell wachsen." Dadurch würden heute einige Länder als erfolgreich in Sachen Armutsreduktion gelten, obwohl sie in absoluten Zahlen mehr Arme verzeichnen als zu Beginn der Messung im Jahr 1990. Andere Länder wiederum gelten als Schlusslichter, obwohl sie heute mehr Menschen mit Nahrung versorgen als jemals zuvor.
 
„Bevor wir also die Verabschiedung neuer Entwicklungsziele feiern, sollten wir noch eine Weile abwarten. Was genau in New York unterzeichnet wird, werden wir erst im Nachhinein wissen – nämlich dann, wenn die Liste der Erfolgsindikatoren veröffentlicht wird", sagt Klingholz. An dieser arbeitet derzeit ein international besetztes Expertengremium. Mit einem Ergebnis ist erst im März 2016 zu rechnen.
 
Die gemeinsam mit Autoren des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA) erarbeitete Studie „Consequential Omissions" erreichen Sie kostenfrei unter http://www.berlin-institut.org/publikationen/studien/consequential-omissions.html.
 
 
Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung ist ein unabhängiger Thinktank, der sich mit Fragen regionaler und globaler demografischer Veränderungen beschäftigt. Das Institut wurde 2000 als gemeinnützige Stiftung gegründet und hat die Aufgabe, das Bewusstsein für den demografischen Wandel zu schärfen, nachhaltige Entwicklung zu fördern, neue Ideen in die Politik einzubringen und Konzepte zur Lösung demografischer und entwicklungspolitischer Probleme zu erarbeiten.
In seinen Studien, Diskussions- und Hintergrundpapieren bereitet das Berlin-Institut wissenschaftliche Informationen für den politischen Entscheidungsprozess auf.

Gesellschaft | Politik, 25.09.2015

     
        
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