So arbeiten wir morgen
„Das Nachhaltigkeitspotenzial der Unternehmen ist unerschöpflich“
Louise Koch verantwortet in der Position des CSR Lead seit kurzem das Thema Nachhaltigkeit in der EMEA-Region von Dell. Im forum Interview erläutert sie das soziale Engagement ihres Unternehmens, stellt eine Studie über das Arbeiten in der Zukunft vor und verrät, wie es bei ihr privat um Nachhaltigkeit bestellt ist.
Dell hat eine Studie zur Telearbeit und den Vorteilen flexibler Arbeitsweise für Umwelt und Gesellschaft erstellt – was sind in kurzen Worten die wichtigsten Ergebnisse?

Wie wird sich darauf basierend das Arbeiten in der Zukunft verändern?
Die Mitarbeiter werden ihre Arbeit durch Home Office, Teilzeit, variable Arbeitszeiten oder Job Sharing deutlich flexibler gestalten können. Ihnen werden Technologien zur Verfügung stehen, mit denen sie die individuell passende Arbeitsumgebung schaffen können, was sie ohne Zweifel zufriedener und produktiver machen wird.
Wie schaut folglich der Arbeitsplatz 2030 aus?
Ich bin fest davon überzeugt, dass er sich im Vergleich zu heute drastisch verändern wird. Da sich die Technologie ständig weiterentwickelt, ist es im Moment natürlich schwer zu sagen, wie der Arbeitsplatz im Jahr 2030 konkret aussehen wird. Aber eines ist sicher: Er wird wesentlich stärker auf die einzelnen Personen zugeschnitten sein. Die Unternehmen werden keine Standard-Büroumgebungen mehr für alle Mitarbeiter haben, sondern sie dank der Technologie gezielt auf die Präferenzen der einzelnen Individuen zuschneiden können.
Zukunft braucht Nachhaltigkeit. Wie engagiert sich das Unternehmen auf diesem Gebiet?
Eines unserer wesentlichen Ziele ist es sicherzustellen, dass bis 2020 100 Prozent unserer Produktverpackungen aus nachhaltigen Materialien stammen. Im Moment sind rund 93 Prozent unserer Verpackungen aus Materialien, die einfach recycelt oder kompostiert werden können. Dazu zählen etwa Bambus, Weizenstärke oder Pilze. Darüber hinaus haben wir das weltweit größte Elektronik-Recycling-Programm aufgesetzt und von 2007 bis heute rund 700 Millionen Kilo an Elektronik wiederverwertet. Ich finde, diese Zahl kann sich wirklich sehen lassen.
Nachhaltigkeit schließt auch soziales Engagement ein. Wie steht es damit?
Wir helfen dabei, die digitale Kluft zu schließen, indem wir abgelegenen Communities vor Ort Zugang zu den Technologien und dem Know-how des 21. Jahrhunderts verschaffen. In Südafrika und Kolumbien konnten wir bis jetzt 11 neue und mit Solarstrom betriebene ,Dell Learning Labs’ erfolgreich aufbauen. So bieten wir Kindern die Möglichkeit, auf Wissen und Technologien zuzugreifen, die ihnen bislang noch nicht zur Verfügung standen. Unser soziales Engagement zeigt sich aber auch in der Zusammenarbeit mit unseren Kunden. So haben wir es beispielsweise dem Translational Genomics Research Institute in Arizona ermöglicht, seine pädiatrischen klinischen Studien über die USA hinaus auszudehnen. Jetzt nehmen 25 internationale Krankenhäuser daran teil.
Sie sind erst seit kurzem in dieser Position. Was sind ihre Pläne für die Zukunft des Unternehmens?
Ich glaube fest daran, dass Unternehmen ein unerschöpfliches Potenzial haben, zu einer besseren Welt beizutragen – durch Innovationskraft, unternehmerisches Denken, engagierte Mitarbeiter und globale Kontakte. Von Dells Nachhaltigkeitsengagement bin ich sehr beeindruckt; es ist getrieben von dem Wunsch, Technologien und Expertise dort einzusetzen, wo sie das Bestmögliche für die Menschen und den Planeten erreichen können. Es ist das Hauptziel des Unternehmens, einen gesellschaftlichen Wert zu schaffen, der zehnmal so groß ist wie der ökologische Fußabdruck unserer Technologie und unserer Betriebsabläufe zusammengenommen – ein wirklich äußerst ehrgeiziges Ziel! Den Weg dorthin haben wir mit unserem ,Legacy of Good Plan 2020’ bereits eingeschlagen.
Darüber hinaus bin ich mir sicher, dass Nachhaltigkeit noch stärker als bisher ein Treiber für Innovationen und die Weiterentwicklung von Unternehmen sein wird; nicht nur bei Dell, sondern in der Geschäftswelt und in der Gesellschaft allgemein. Mit den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen haben wir eine globale To-Do-Liste für die Entwicklung nachhaltiger Lösungen durch Partnerschaften über alle Branchen hinweg. Es besteht wohl kein Zweifel daran, dass digitale Lösungen bei der Nachhaltigkeitsentwicklung und dem damit zusammenhängenden Wachstum eine wichtige katalytische Rolle spielen werden. Mit seinen innovativen Lösungen für soziale und ökologische Herausforderungen nimmt das Unternehmen dabei jetzt schon eine Führungsrolle ein.
Und noch ein Blick in Ihr Privatleben: Wie setzten Sie dort die Personal Social Responsibility um?
Gute Frage! Ich sehe es als meine Berufung an, zu einer besseren Welt beizutragen. Deshalb widme ich mein Arbeitsleben – und auch einen großen Teil meines Privatlebens – der Nachhaltigkeit. Ich arbeite mit großen Unternehmen und politischen Entscheidungsträgern zusammen, um positive Effekte zu erzeugen, die über die bloßen Ergebnisse meiner eigenen Handlungen hinausgehen. Ich muss offen zugeben, dass mein CO2-Footprint durch die internationale Reichweite meiner Arbeit ziemlich hoch ist. Im Alltag versuche ich aber, ein bewusster Konsument und engagierter Bürger zu sein. Und ich liebe es, auf dem Weg in die Arbeit durch die Straßen von Kopenhagen zu radeln.
Louise Koch verantwortet in der Position des CSR Lead seit kurzem das Thema Nachhaltigkeit in der EMEA-Region von Dell. Im Interview erläutert sie das soziale Engagement ihres Unternehmens und verrät, wie es bei ihr privat um Nachhaltigkeit bestellt ist.
Wirtschaft | CSR & Strategie, 04.07.2016

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