BIOFACH 2025

Pionier des Bio-Biers feiert 150-jähriges Jubiläum

Wie ein mutiger Schritt vor rund 25 Jahren die Weichen für die Zukunft stellte

Fünf Jahre dauerte die Umstellung auf 100 Prozent Bio-Produktion beim Riedenburger Brauhaus, von 1989 bis 1994. Heute weiß Michael Krieger senior, dass sich dieser Schritt gelohnt hat: „Es war nicht einfach, die Rohstofflieferanten in der Region zu finden und den Vertrieb aufzubauen. Aber wir wussten, dass die Entscheidung richtig war – und dürfen dieses Jahr 150 Jahre Braukultur aus Riedenburg feiern." Das altehrwürdige Brauhaus stand schon immer für Qualität, doch durch die Umstellung kam eine nachhaltige Brauphilosophie hinzu. Ein Ansatz, den die junge Generation nun gerne übernimmt und in die Zukunft tragen wird. „Bio brauen macht Bier wieder zu einem wertvollen Lebensmittel, da alle Nährstoffe erhalten bleiben", so Max Krieger. Genau dieses Lebensmittel steht beim großen Brauereifest in Riedenburg am 24. Juli im Mittelpunkt.

Bei der Bierverkostung: Braumeister Max Krieger. Foto: Riedenburger BrauhausBier ist nicht gleich Bier, könnte ein Wahlspruch des Riedenburger Brauhauses sein. Denn neben der Tatsache, dass alle Bierspezialitäten ökologisch nachhaltig produziert werden, ist eine große Vielfalt an Biersorten entstanden. Urgetreide wie Emmer und Einkorn wurden wieder als Grundstoffe für das Mälzen entdeckt, genau wie der für Bier selten verwendete Dinkel. Max Krieger, der mit seiner Familie von 2010 bis 2012 in Italien lebte und dort in der Brauerei eines Freundes arbeitete, brachte außerdem das India Pale Ale (IPA) nach Riedenburg: „In Italien hatten wir eine Kooperation mit einer Brauerei in New York, der Brooklyn Brewery. Die sind mit ihren India Pale Ales, also hopfengestopften Bieren, sehr erfolgreich." So entstand die Idee für das Riedenburger IPA Dolden-Sud, bei dem der Hopfen erst nach der Hauptgärung zugeführt wird und dem Bier mehr Aroma verleiht.

Der internationale Erfolg des kleinen Brauhauses im Altmühltal zeigt, dass der respektvolle Umgang mit Natur und Rohstoffen nicht nur zukunftsweisend ist, sondern aus Bier zudem wieder ein wertvolles Lebensmittel macht. Max Krieger erklärt: „Wir verwenden keine Extrakte, das Bier wird nicht filtriert. Während industriell gefertigtes Bier oft nur zehn Tage im Tank ist, geben wir dem Bier vier Wochen Zeit für den Gärprozess." So bleiben Eiweiße, Vitamine, Spurenelemente und die Gerbstoffe aus Hopfen und Getreide erhalten. Nicht umsonst hat man früher Bier auf dem Feld getrunken, als Stärkung. „Da hatte es allerdings nur zwei Prozent Alkohol", schmunzelt Krieger.

Stehen im Mittelpunkt beim großen Brauereifest am 24. Juli: gute Riedenburger Biobiere. Foto: Riedenburger BrauhausIn enger Kooperation mit bewährten Partnerbetrieben aus der Region – dem Biohof Prantl in Ursbach, dem Biohof Agnes und Franz Aunkofer in Kelheim und der Benediktiner-Abtei Plankstetten – werden also auch in Zukunft besondere Biobiere in Riedenburg entstehen. „Wir sind sehr glücklich, dass wir nun in fünfter Generation den Betrieb fortführen können und freuen uns darauf, am 24. Juli mit allen zu feiern, die Lust dazu haben", so die Einladung von Max und Katrin Krieger.

Beim großen Brauereifest im Biergarten des Riedenburger Brauhauses (Hammerweg 5, 93339 Riedenburg) am 24. Juli von 10 bis 18 Uhr stehen neben 150 Jahren Braukunst folgende Highlights auf dem Programm:

  • Brauereibesichtigungen bei laufendem Betrieb,
  • bayerische Volksmusik, die zum Tanz einlädt,
  • ein umfangreiches Kinderprogramm,
  • kulinarische Köstlichkeiten wie ein Bio-Ochse vom Spieß von der Benediktinerabtei Plankstetten und selbstverständlich
  • gutes Riedenburger Biobier.

Parkmöglichkeiten für Besucher gibt es direkt beim Brauhaus; alternativ werden der Großparkplatz An der Altmühl sowie zwei kleinere Parkplätze in der St.-Anna-Straße empfohlen.

Brauereiprofil
Vor 150 Jahren gegründet, schaut das Riedenburger Brauhaus heute auf eine Geschichte voller bierischer Innovationen zurück: Als eine der ersten Brauereien stellten die Riedenburger Ende der 1890er Jahre bayerisches Weizenbier her. Anfang der 1990er Jahre positionierte sich das Brauhaus als Pionier der Biobier-Produktion und führte Urgetreide wie Emmer und Einkorn wieder in die Bierkultur ein. Mit der jungen Generation, Max und Katrin Krieger, hielten ab 2013 außerdem die stark nachgefragten India Pale Ales Einzug. Heute hat das Riedenburger Brauhaus 30 Mitarbeiter und produziert 25.000 Hektoliter pro Jahr. Rund 30 Biobiersorten sowie Erfrischungsgetränke der Linie PURE erfreuen sich bei Freunden guter Getränke in 16 Ländern hoher Beliebtheit.

Kontakt: RIEDENBURGER BRAUHAUS, Michael Krieger GmbH & Co KG, Katrin Krieger
katrin.krieger@riedenburger.de | www.riedenburger.de


Lifestyle | Essen & Trinken, 07.07.2016

     
        
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